Eiskanal geschlossen
Heitzinger Bucht profitiert

- Bis 2027 investiert Verbund entlang seiner Kraftwerksregionen 400 Millionen Euro für Renaturierungsmaßnahmen, Fischwanderhilfen und Verbesserungen der Lebensräume.
- Foto: TB Zauner GmbH
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„Verbund“ verbessert Lebensraum für Pflanzen und Tiere im Stauraum Ering-Frauenstein.
ERING, MINING. Der sogenannte „Eiskanal“ ist eine Verbindung zwischen dem Hauptarm des Inns und einem großen, auch als „Heitzinger Bucht“ bekannten Altwasser im Staubereich des Verbund-Kraftwerkes Ering-Frauenstein. Durch dieses Gerinne gelangten jährlich etwa 8.000 m³ Feinsedimente in das Inn-Altwassersystem, die dort zur fortschreitenden Verlandung beitragen. Um diesen Sedimenteintrag künftig zu unterbinden, wurde der Eiskanal nach behördlicher Genehmigung durch eine kleinräumige Baumaßnahme verschlossen.
Die Arbeiten begannen Ende Jänner 2024 und konnten nach acht Tagen abgeschlossen werden. Die Maßnahme hat keine negative Auswirkung auf die Hochwassersicherheit.

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Positive Auswirkung auf Pflanzen und Tiere
Der Eiskanal wird künftig nicht mehr durchflossen und sein Verlauf in ein Stillgewässer umgewandelt. Damit wird der Zufluss von kaltem, sedimentreichem Innwasser in die Heitzinger Bucht unterbrochen und die Verlandungstendenz deutlich reduziert. Das Gewässer wird in Zukunft klarer und wärmer sein und mit Wasser aus kleinen Zubringern des Hinterlandes versorgt. Größere Sichttiefen und höhere Wassertemperaturen werden für ein verstärktes Wachstum von Wasserpflanzen sorgen und den Lebensraum auch für verschiedene Entenarten, Amphibien und Insekten verbessern. Auch die Eignung für Fische wird zunehmen. Stark positive Wirkungen werden auf Arten wie den Bitterling und Jungfische vieler anderer Fischarten erwartet.
Die Maßnahme begünstigt darüber hinaus die Lebensraumbedingungen für sämtliche ökologische Gilden der Vogelwelt. Vor allem Tauchenten und Gründelenten, aber auch Eisvögel, Flussseeschwalben oder Gänsesäger werden sich zukünftig hier noch wohler fühlen, teilt „Verbund“ in einer Presseaussendung mit.
Die ökologische Maßnahme wurde im Rahmen des EU-geförderten Life-Projekts „Riverscape Lower Inn“ umgesetzt. Das 2020 begonnene Life-Projekt schafft in Summe eine ökologische Aufwertung der Flusslandschaft am Unteren Inn an der Grenze zwischen Bayern und Oberösterreich, und errichtet unter anderem auch Fischwanderhilfen an den Innkraftwerken Egglfing-Obernberg und Braunau-Simbach.
Renaturierung, Artenschutz, Fischwanderung
Bis 2027 investiert Verbund entlang seiner Kraftwerksregionen 400 Millionen Euro für Renaturierungsmaßnahmen, Fischwanderhilfen und Verbesserungen der Lebensräume. 75 Prozent aller Verbund-Kraftwerke verfügen bereits über Fischwanderhilfen und sind damit barrierefrei passierbar. Der Erfolg der Maßnahmen zeige sich darin, dass 30 Prozent der Anlageflächen nach dem Bau der Kraftwerke im Laufe der Zeit unter Naturschutz gestellt wurden.



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