Eine Tour mit der Müllabfuhr

- hochgeladen von Barbara Ebner
BRAUNAU (ebba). Jährlich werden rund 3.000 Tonnen Hausabfälle von der Müllabfuhr der Stadt Braunau gesammelt. Je Fahrzeug kommen bis zu 15 Tonnen an Abfall pro Tag zusammen. „Biotonnenabfälle wurden bislang zirka 500 Tonnen jährlich gesammelt“, informiert Wirtschaftshof-Abteilungsleiter Andreas Eppacher.
Wie viele Kilometer die Abfallfahrzeuge pro Jahr zurücklegen, werde nicht genau erfasst. Eppacher schätzt, dass im heurigen Jahr zirka 10.000 Arbeitsstunden anfallen werden. Pro Jahr werden 136.200 Behälter mit einem Volumen von 29.000 m3 entleert sowie 109.000 Biotonnen mit rund 8.300 m3.
Nur Müllmänner in Braunau
Laut Eppacher sind „Frauen in diesem doch sehr anstrengenden Beruf eher die Ausnahme. In Braunau sind nur Männer bei der Abfallabfuhr beschäftigt.“ Die insgesamt drei Fahrzeuge werden jeweils mit drei Personen besetzt – ein Fahrer und zwei „Aufleger“. Von den drei Fahrzeugen sind täglich ein bis zwei auf den Braunauer Straßen unterwegs – und das bei jedem Wetter. Das dritte Fahrzeug dient als Reserve beim Ausfall eines Fahrzeuges oder wenn nach den Feiertagen drei Touren notwendig sind.
Was in der Tonne landet
In der Abfalltonne landet, was sinnvoll nicht getrennt erfasst werden kann und leider auch vieles, was eigentlich in einer Altstofftonne oder im Abfallwirtschaftszentrum getrennt gesammelt werden könnte. Etwa Papier, Dosen, Plastikflaschen, Bioabfälle u.s.w. „Dies verteuert die Abfallabfuhr erheblich“, gibt Eppacher zu Bedenken, „da der Restabfall in der Entsorgung am teuersten kommt und dagegen für viele Altstoffe Erlöse erzielt werden, welche die Abfallgebühren niedrig halten würden.“
Herausforderungen an die Müllabfuhr
Die Müllabfuhr wird gerade in der Innenstadt ständig vor besondere Herausforderungen gestellt. In erster Linie dann, wenn bei beengten Verhältnissen auch noch parkende Autos das Manövrieren erschweren. Oder eine Zufahrt überhaupt unmöglich machen. „Leider denken viele Autofahrer nicht daran, dass auch Lieferfahrzeuge oder auch die Feuerwehr im Stadtgebiet unterwegs sind“, so Eppacher. „Ungeduldige Autofahrer sind hingegen selten. Die meisten Verkehrsteilnehmer haben Verständnis dafür, dass die Abfallabfuhr ihre Arbeit machen muss.“
Was der Müllmann nicht gerne sieht
Ganz oben stehen hier überfüllte Abfalltonnen, denn grundsätzlich dürfen diese nur soweit gefüllt werden, als sich der Deckel schließen lässt. „Aber viele werden erfinderisch, um die Abfalltonne "optimal" zu befüllen. Ein Mehr an Abfällen wird jedoch nicht mitgenommen. Wiederholte Überfüllungen werden gemeldet, sodass vom Amt eine Anpassung des Volumens vorgeschrieben wird. Besser wäre es, die Abfälle so zu trennen, dass der anfallende Restabfall weniger wird“, appeliert der Wirtschafshofleiter.
Für „No-Gos“ gibt‘s die „rote Karte“
Ein weiteres No-Go sind Asche oder andere staubende Abfälle, die lose in die Abfalltonne eingebracht werden. „Wer einmal eine solche Abfalltonne entleert hat oder dies zumindest gesehen hat, wird wissen warum“, so Eppacher.
Bei der Biotonne sind es die Fehlwürfe, welche die Arbeit erschweren. Solche Tonnen können auch nicht entleert werden und erhalten eine rote Infokarte, da in der Kompostieranlage diese aufwändig wieder aussortiert werden müssen. Der Eigentümer dieser Biotonnen muss sich dann selbst um das Aussortieren kümmern oder fordert eine kostenpflichtige Entleerung an.
Wo landet der Müll und was passiert damit
Der Restmüll der Braunauer Haushalte wird umgeladen und landet schlussendlich in der Abfallverbrennungsanlage in Wels. Was in der Biotonne gesammelt wird, verwertet das Gartenbauunternehmen Drexler in Aham-St.Peter, wo diese Abfälle zuerst in einer Biogasanlage behandelt werden und anschließend Komposterde produziert wird.
Fotos: Raimund Buch/BRS
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