Auleute räumen auf und Braunau bekommt Stadtstrand

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ETTENAU, BEZIRK (höll). 13 Feuerwehren waren mit 150 Mann und 26 Fahrzeugen im Einsatz, um den "Auleuten" im Hochwassergebiet Ettenau beim Aufräumen zu helfen. Noch immer herrscht in diesem Gebiet Chaos. Schlamm, Sand, tote Tiere und noch immer Wasser zeichnen die Landschaft und die Häuser in dieser Region. Bis zu 2,5 Meter stand das Wasser in Ettenau: "Bei mir drang es dieses Mal sogar im ersten Stock ein. Dorthin hatte ich meine Sachen in Sicherheit gebracht – vergeblich", berichtet Alfred Weiß, Anwohner in Ettenau. Seine Hühner rettete er in den Heuboden: "Mehrmals haben mich die Feuerwehrleute zum Füttern mit dem Boot hingebracht." Seine Bienen haben ein trockenes Plätzchen auf dem Balkon gefunden.

Seit Montag vergangener Woche räumen er und die restlichen 168 Bewohner Ettenaus auf: "Ich weiß garnicht, wo mir der Kopf steht und wo ich anfangen soll", sagt Weiß. Er, und die meisten anderen "Auleute" haben nicht mit einem derart hohen Hochwasser gerechnet: "Ich dachte nie, dass es höher wird als 2002." Doch die Fluten reichten in diesem Jahr einen halben Meter höher als vor elf Jahren. Mit dem Hochdruckreiniger säuberten die Anwohner ihre Innenwände – doch der Sand ist überall. Es wird noch Tage dauern, bis das ganze Ausmaß des Schadens überschaut werden kann. "Wir gehen in Ettenau von einem Schaden von über einer Million Euro aus", so Bürgermeister Gerhard Holzner.

Derzeit besteht immer noch die Gefahr von Hangrutschungen und die Salzachbrücke war bei Redaktionsschluss ebenfalls noch gesperrt. "Derzeit werden noch Brunnen ausgepumpt – um die Trinkwasserqualität wieder herzustellen. Auch an der Infrastruktur muss noch viel gearbeitet werden", weiß Holzner.

Die Solidarität ist groß. Viele Freiwillige unterstützen die Betroffenen bei den Aufräumarbeiten – nicht nur in Ettenau. 30 Landjugendgruppen aus OÖ haben sich gemeldet, um zu helfen – darunter auch einige aus dem Bezirk Braunau.

Neo-Strand freut Sonnenanbeter
Die Braunauer haben ihre eigene Art mit der Katastrophe umzugehen – sie machen das Beste daraus. Bis zu 1,5 Meter hoch liegt der Sand nun an der "Innpromenade". Genutzt wird dieser nun als Stadtstrand. Am Sonntag tummelten sich hier zahlreiche Sonnenanbeter mit Liegestuhl, Sonnenschirm und Handtuch zum Baden, Relaxen und Sandburgenbauen. Doch die Tage des "Stadtstrandes" sind gezählt: "Der Bereich ist prinzipiell noch immer gesperrt und soll auch in den nächsten Tagen geräumt werden", heißt es vom Stadtamt in Braunau.

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