Lehre 2022
So steht's um die Lehre im Bezirk Amstetten

- Harald Vetter vom AMS Amstetten
- Foto: B.-V.Lachner_Photosandmore.at
- hochgeladen von Eva Dietl-Schuller
In der Gastro, im Lebensmittelgewerbe und in traditionellen Handwerksberufen sind Lehrlinge schwer zu finden.
BEZIRK AMSTETTEN. Über 30 neue Lehrlinge wurden heuer fürs internationale Familienunternehmen Welser Profile (Spezialprofilehersteller) gewonnen. „Somit hat das Ausbilderteam mit insgesamt über 100 Lehrlingen in neun verschiedenen Lehrberufen alle Hände voll zu tun“, freut sich Ausbildungsleiter Peter Reiböck. Doch wie sieht es aktuell am Lehrstellenmarkt im Bezirk aus? "Die Situation am Lehrstellenmarkt ist nach wie vor angespannt. Viele Betriebe haben keinen Bewerber für eine Lehrstelle und trotzdem gibt es einige Betriebe, die ausreichend Lehrlinge für das neue Lehrjahr aufnehmen konnten und uns positive Ergebnisse rückmelden. Der Wettbewerb bei den Lehrbetrieben ist daher sicher stärker geworden", erklärt Andreas Geierlehner von der Amstettner Wirtschaftskammer.
Lehrbetriebe: steigend
"Der Mangel an Arbeitskräften/Fachkräften schreibt sich durch alle Branchen. Diese Situation ist ungewöhnlich und schlägt sich auch auf die Nachfrage am Lehrstellenmarkt nieder. Der produzierende und technische Bereich wird auch mittelfristig eine starke Nachfrage an Lehrlingen haben. Wie die Nachfrage im Handel sein wird, hängt auch stark mit der Entwicklung im stationären Bereich ab", fügt Andreas Geierlehner hinzu. Die Anzahl der Lehrbetriebe steigt im Bezirk Amstetten wieder leicht (2017: 506 Lehrbetriebe, 2021: 515). Für die Dienstgeberbetriebe ist klar, dass eine Investition in die Lehre eine Investition in die Zukunft ist.
Das sagt das AMS im Bezirk
Der Arbeitskräftemangel zieht sich auch am Lehrstellenmarkt im Bezirk Amstetten weiter fort. "Mit Ende August waren beim AMS Amstetten von den Betrieben der Region 131 sofort verfügbare Lehrstellen (+ 41 Prozent im Vergleich zu August 2019!) gemeldet. Rund 70 Prozent der freien Lehrstellen betreffen Metall-Elektroberufe, Handels- und Fremdenverkehrsberufe", so Harald Vetter, Geschäftsstellenleiter des AMS Amstetten.
52 Jugendliche waren demgegenüber im August beim AMS Amstetten lehrstellensuchend vorgemerkt. "Der Mangel an Lehrlingen im Ybbstal ist branchenübergreifend. Betroffen sind Gastronomie, Gewerbe ebenso wie der Einzelhandel. Es gibt aktuell 72 offene Lehrstellen, dem gegenüber stehen 19 Lehrstellensuchende. Die Problematik ist nach wie vor die Übereinstimmung zwischen Anforderungsprofil der Betriebe und dem Qualifizierungspotenzial der Jugendlichen", so Anita Prüller, Geschäftsstellenleiterin des AMS Waidhofen.
Fit für die Lehrstelle
"Es gibt Jugendliche, die noch nicht fit für den Arbeitsmarkt sind. Neben schulischen Defiziten scheitert es auch oft an persönlichen Defiziten. Das AMS unterstützt diese Jugendlichen bei der Integration in den Arbeitsmarkt mit unterschiedlichen Projekten", erklärt Harald Vetter.
Bei Transjob werden Jugendliche, denen die Reife für eine Lehre noch fehlt, im Projekt "Ausbildungs-Fit" für den Berufseinstieg vorbereitet. Im vom AMS geförderten Jugendbildungszentrum in Amstetten wird Jugendlichen neben Berufsorientierung auch die Möglichkeit geboten, den Pflichtschulabschluss nachzuholen. Für Jugendliche, die einen Pflichtschulabschluss haben, gibt es auch die Möglichkeit einer überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) in Lehrwerkstätten.


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