Naturnachtgebiet
Hollenstein kämpft für mehr Finsternis

Links oben ist die Miclhstraße von der Geroldinger Kapelle aus zu sehen. | Foto: Fritz Bachner
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Das Projekt "Naturnachtgebiet - Dark Sky reserve" soll die Lichtverschmutzung landesübergreifend senken.

HOLLENSTEIN/BEZIRK AMSTETTEN. Wenn Friedrich Bachner aus Sonntagberg zu einer Fototour für seine Nachtfotos der Milchstraße, der Perseiden und der Sonnenstürme aufbricht, braucht er vor allem eines: "Absolute Dunkelheit. Denn auch die Lichtkegel der Orte gehen hoch hinauf", so Bachner. "Selbst in klaren Nächten sieht man über der Stadt Amstetten von 2.500 Sternen nur ein paar hundert Sterne", weiß auch Thomas Schnabel aus Waidhofen/Ybbs vom Astronomischen Arbeitskreis Amstetten.

Das Dreiländereck zwischen Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich zählt europaweit zu den Regionen, die am wenigsten von Lichtverschmutzung betroffen sind.  | Foto: Fritz Bachner
  • Das Dreiländereck zwischen Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich zählt europaweit zu den Regionen, die am wenigsten von Lichtverschmutzung betroffen sind.
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"Wir alle profitieren davon"

Um diese dunklen Flecken zu schützen, soll länderübergreifend Österreichs größtes Naturnachtgebiet entstehen. Mit dabei ist auch die Gemeinde Hollenstein. "Durch die Reduzierung schützen wir unsere Gesundheit, unsere natürliche Nachtlandschaft und fördern den Erhalt der Artenvielfalt. Das Projekt hilft, die Lebensqualität hochzuhalten. Die Auszeichnung als Naturnachtgebiet stärkt den nachhaltigen Tourismus und macht unsere Gemeinde zu einem wertvollen Teil im Umwelt- und Klimaschutz. Und wir alle profitieren davon den atemberaubenden Sternenhimmel beobachten zu können", so Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer (SPÖ).

Es wurden spektakuläre Sonnenstürme angesagt, für Fritz Bachner, dem Ausnahmefotografen aus dem Mostviertel, ein Gund um sich nächtens stundenlang auf die Lauer zu legen.  | Foto: Fritz Bachner
  • Es wurden spektakuläre Sonnenstürme angesagt, für Fritz Bachner, dem Ausnahmefotografen aus dem Mostviertel, ein Gund um sich nächtens stundenlang auf die Lauer zu legen.
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LED und Lichtpunkte

Vorbereitet ist Hollenstein bereits: "Wir haben unsere gesamte Beleuchtung schon im Jahr 2023 komplett auf LED gewechselt. Ein paar Lichtpunkte wie etwa die vier Strahler an der Kirche und beim Kircherl am Kalvarienberg werden noch umgestellt", so Zebenholzer.

"Es geht darum, ein breiteres Bewusstsein für das Thema Lichtverschmutzung und die resultierenden Auswirkungen zu schaffen. Außerdem ist bei zukünftigen Änderungen von Beleuchtungen die Anwendungen von gewissen technischen Daten wünschenswert, etwa sollte die Farbe von Leuchtmitteln 3.000 Kelvin und weniger betragen. Das Projektgebiet ist einer der wenigen Orte, in denen es noch einen freien Blick zum Sternenhimmel gibt", so Projektleiterin Katja Weirer.

Katja Weirer, Projektleiterin NÖ | Foto: Naturpark Ötscher-Tormäuer
  • Katja Weirer, Projektleiterin NÖ
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Ende März steht die Einreichung bei der IDA (International Dark Sky Association) an. "Die internationale Stelle prüft die Unterlagen und verleiht dann das Prädikat Dark Sky Reserve oder in unserem Fall das Naturnachtgebiet Eisenwurzen. In weiteren Schritten wird dann über gemeinsame Aktivitäten, Kommunikation, Besucherlenkungsmaßnahmen und Bewusstseinsbildungsangebote im gesamten Projektgebiet gearbeitet", erklärt die Projektleiterin.

Infos zum Projekt

Unfassbar, was Fritz Bachner beim Erscheinen des Supervollmond am 16. November 2024 gelungen ist. Auf den Zentimeter vorausberechnet stand für ihn Renate Wachauer als „Nikolaus“ und „My Fair Lady“ am weit entfernten Horizont – und wie zuvor berechnet kam der Vollmond bei idealen Wetterbedingungen herauf. | Foto: Fritz Bachner
  • Unfassbar, was Fritz Bachner beim Erscheinen des Supervollmond am 16. November 2024 gelungen ist. Auf den Zentimeter vorausberechnet stand für ihn Renate Wachauer als „Nikolaus“ und „My Fair Lady“ am weit entfernten Horizont – und wie zuvor berechnet kam der Vollmond bei idealen Wetterbedingungen herauf.
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Eine Kooperation zwischen den Nationalparken Kalkalpen und Gesäuse, dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und den Naturparken Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer hat sich zum Ziel gesetzt, dem Nachthimmel den Stellenwert zu verleihen, den er verdient. Ziel des geplanten Vorhabens ist es, die Einrichtung eines bundesländerübergreifenden Naturnachtgebietes, vorzubereiten.

Ziel des geplanten Vorhabens ist es, die Einrichtung eines bundesländerübergreifenden Naturnachtgebietes,vorbereiten. Zunächst werden im Projektgebiet Messungen zur Nachthimmelsqualität von Expert:innen der Universität Wien vorgenommen bzw. weitergeführt. Zum Einsatz kommen stationäre als auch mobile Messmethoden.

Perseiden, fotografiert von Sonntagberger Fritz Bachner bei den Gerolderkapelle zwischen Waidhofen und Steyr. | Foto: Fritz Bachner
  • Perseiden, fotografiert von Sonntagberger Fritz Bachner bei den Gerolderkapelle zwischen Waidhofen und Steyr.
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Die erhobenen Daten bilden die Basis für Vorschläge zu möglichen und geeigneten Kategorien von Naturnachtgebieten. Parallel dazu wird mit allen im Gebiet liegenden 20 Gemeinden Kontakt aufgenommen. In Gesprächen und bei Veranstaltungen mit Gemeindevertreter: innen und Bürger:innen soll Information ausgetauscht und an einem gemeinsamen Weg und Entscheidungsgrundlagen gearbeitet werden, um den einzigartigen Naturnachthimmel zu bewahren. Für interessierte Gemeinden sollen bei Projektende detaillierte Lichtmanagementpläne vorliegen.

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