"Fußgänger-Check"
Gratkorn geht für Verkehrssicherheit jetzt zu Fuß
Die Marktgemeinde Gratkorn lädt ein, zusammen zu Fuß zu gehen. Was nach einem Bewegungsprogramm klingt, ist Teil einer neuen Verkehrssicherheitsstrategie, um für Fußgängerinnen beziehungsweise Fußgänger gefährliche Straßenecken benennen und beseitigen zu können. Am 22. März wird darüber gesprochen, dann wird gemeinsam marschiert.
GRATKORN. Laut Verkehrsclub Österreich, kurz VCÖ, war jeder achte Verkehrstote im Vorjahr eine Fußgängerin beziehungsweise ein Fußgänger. Oder anders formuliert: 49 Fußgängerinnen und Fußgängern kostete der Straßenverkehr das Leben. Dazu kommt, dass österreichweit im ersten Halbjahr mehr als 1.500 Fußgängerinnen und Fußgänger bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden. In Städten und Gemeinden, wo man viel zu Fuß unterwegs ist, ist es sinnvoll, Gefahrenstellen auszumachen und sie sicher zu machen. So auch in Gratkorn.
Die Fragen, die unterwegs sind
2016 hat das Land Steiermark die "Radverkehrsstrategie 2025" beschlossen. Das Ziel: Das Fahrrad soll als "vorrangiges Verkehrsmittel für die kurzen Weg des Alltags noch attraktiver" werden. Gratkorn, gemeinsam mit Gratwein-Straßengel, hat ein übergreifendes Radverkehrskonzept ins Leben gerufen und Interessierte sind zusammen mit dem Drahtesel unterschiedliche Routen abgefahren, um herauszufinden, wo Verbesserungen sinnvoll sind. Genauso soll das nun mit dem "Fußgänger*innen-Check" zur Verbesserung des Wegenetzes ausschauen. Diese Veranstaltung, organisiert in Zusammenarbeit mit Walk-space.at, zielt darauf ab, das lokale Fußwegenetz zu optimieren und die Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger aller Altersgruppen besser zu verstehen.
"Ein qualitätsvolles Fußwegenetz ist ein entscheidender Bestandteil einer lebenswerten und nachhaltigen Gemeinde. Durch den Fußgänger*innen-Check erhalten wir wertvolle Einblicke von Bürgerinnen und Bürgern aller Altersgruppen und können gezielt Verbesserungen vornehmen, um unsere Gemeinde für Fußgängerinnen und Fußgängern noch attraktiver und sicherer zu gestalten", sagt Bürgermeister Michael Feldgrill. Es geht, wie er betont, um die Perspektive jener, die eben zu Fuß unterwegs sind, die also genau wissen, wo es Problemstellen gibt.
Alle Gruppierungen berücksichtigen
"In Gratkorn ist man viel zu Fuß unterwegs. Das beginnt bei den Schülerinnen und Schülern, geht über all die Arbeiterinnen und Arbeiter, zum Beispiel von der Sappi und NXP, die zu Mittag Richtung Restaurants unterwegs sind, und betrifft auch die älteren Bewohnerinnen und Bewohnern", so Feldgrill. Genau deshalb sieht das Verkehrskonzept auch die Blickwinkel der einzelnen Gruppierungen vor.
Um zum Beispiel die Perspektive der jungen Generation zu berücksichtigen, wird ein spezielles Audit mit Schülerinnen und Schülern der Volksschule Gratkorn durchgeführt. Dieser partizipative Ansatz ermöglicht es, die Bedürfnisse und Perspektiven der Jüngeren aktiv in die Planung einzubeziehen, um eine fußgängerfreundliche Schulumgebung zu schaffen. Auch die Meinungen und Bedürfnisse der älteren Generation sind sehr hilfreich, da ihre Erfahrung wertvolle Einblicke für eine sichere und komfortable Fußwegegestaltung bieten.
- Die Veranstaltung am 22. März bietet allen Interessierten die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken bezüglich des Fußwegenetzes in Gratkorn einzubringen. Insbesondere werden Stärken und Schwächen rund um wichtige Orte ermittelt. Nach der Datenerhebung folgt ein gemeinsamer Rundgang, um wichtige Routen vor Ort zu erkunden.
- Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, entweder persönlich an der Veranstaltung teilzunehmen oder ihre Anregungen mittels den Rückmeldebogen bis Mitte Mai 2024 per E-Mail an homepage@walk-space.at zu senden.
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