Nach dem Tod von Daisy und Maja

"Im Stiegenhaus wusste ich schon, dass etwas nicht stimmt!"

Für die 17-jährige Elena Szwed aus Ried ist eine Welt zusammengebrochen. Vorgestern fand sie ihre beiden Lieblinge, die Chihuahuas Daisy und Maja, tot in ihrer Wohnung auf. Sie wurde höchstwahrscheinlich mit Birkenzucker vergiftet.

RIED. "Mein Freund ist mit den beiden um 9 Uhr in der Früh von der Kellergasse über den Schotterweg hinauf Richtung Krankenhaus und beim Park der Palliativstation über die Kellerbräustiege wieder zurück. Dann hat er noch mit den beiden gekuschelt und mir ein SnapChat-Video geschickt. Dann ist er zum Fußballtraining gefahren", berichtet Elena. Als sie mit dem Hund ihrer Mutter nach der Arbeit nach Hause gekommen ist, um mit allen dreien eine Runde zu gehen, beschlich sie schon im Vorhaus ein ungutes Gefühl. "Die beiden bellen immer, wenn sie merken, dass ich heimkomme. Da alles still blieb, wusste ich schon, dass etwas nicht stimmt", so Elena. Als sie die Tür öffnete, fand sie die einjährige Maja vor ihr liegend vor. "Sie schaute ganz friedlich aus, aber als ich ihr rief, bewegte sie sich nicht. Ich lief hin, da war sie schon ganz steif und kalt", so Elena. Sie rief sofort ihre Mutter an, die auch umgehend kam. Bis zu ihrem Eintreffen fand die 17-Jährige auch ihren zweiten Schatz, die vierjährige Daisy, leblos hinter der Couch. 

Höchstwahrscheinlich Birkenzucker

"Wir haben dann mit unserem Tierarzt in Ort telefoniert. Er meinte, dass es sich wohl um Birkenzucker gehandelt haben muss, so wie wir das beschrieben haben. Wenn Hunde Birkenzucker fressen, kommt es zu einer gefährlichen Unterzuckerung, die meist tödlich endet. Bei Rattengift wären die beiden nicht so friedlich eingeschlafen. Es hätte Zeichen eines Überlebenskampfes gegeben und sie hätten erbrochen und dergleichen. Außerdem wäre es bei Rattengift nicht so schnell gegangen", so Elena. Dabei können bereits Kleinstmengen an Birkenzucker tödlich sein, so wie bei Daisy und Maja. "Die beiden haben beim Spaziergang nichts gefressen. Sie dürften über den Birkenzucker gelaufen sein und sich zu Hause ihre Pfoten abgeleckt haben - so wie immer", so Elena Szwed.

"Bitte passt auf eure Hunde auf"

Unter Schock stehend, möchte die 17-Jährige alle Hundebesitzer warnen. "Passt bitte auf eure Hunde gut auf und wascht ihnen nach dem Spaziergang die Pfoten ab. Es kann so schnell gehen", so Elena. Auch die Polizei ersucht um Vorsicht bei Gassi-Runden und bittet darum, etwaige Täterhinweise unter 059133-4240 bekannt zu geben. Der aktuelle Vorfall in Ried ist leider kein Einzelfall. In den vergangenen Wochen wurden im Bezirk Ried mehrere Hunde vergiftet, zum Beispiel in Mehrnbach und in Reichersberg. Auch gestreuter Birkenzucker wurde bereits mehrmals gesichtet.