Naturschutzbund-Aktion
In der Steiermark werden Froschklauber gesucht
Für die bevorstehende "Wandersaison" der Amphibien und Reptilien werden Mithelferinnen und Mithelfer gesucht, um die Tiere sicher zu ihren Laichplätzen zu bringen. Zudem hofft der Naturschutzbund auf Mithilfe bei der Bestimmung der Arten.
STEIERMARK. Alle heimischen Amphibien- und Reptilienarten sind mittlerweile bedroht. Nicht nur der Mangel an Lebensräumen ist dafür verantwortlich, tausende Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander werden im Frühjahr bei der Wanderung zu den verbliebenen Laichgewässern auf der Straße überfahren.
Die Froschklaub-Börse des Naturschutzbundes sucht für die kommende „Wandersaison“ dringend Mithelferinnen und Mithelfer in der Steiermark, die Amphibienleben retten wollen. Außerdem sammelt der Naturschutzbund Beobachtungen von Amphibien und Reptilien und versucht so flächendeckende Verbreitungsdaten zu bekommen.
Erste Tiere wandern bald
Schon ab Mitte Februar, wenn die Temperaturen milder werden, erwachen Springfrosch, Grasfrosch und Erdkröte aus der Winterruhe und begeben sich zu ihren Laichgewässern. Damit sie hier sicher ankommen, stehen zwei Hilfsarten zur Verfügung: Amphibientunnel unter den Straßen oder die Zaun-Kübel-Methode.
Bei letzterer Methode werden am Straßenrand hinter grünen Froschzäunen Kübel in den Boden eingegraben, in die die Amphibien und Reptilien auf ihrem Weg zu den Laichgewässern hineinfallen und damit gestoppt werden können. Hier kommen die freiwilligen Froschklauberinnen und Froschklauber ins Spiel.
Mit Gummistiefel und Warnweste
Bei der Rettung gilt es einiges zu beachten: Die Kübel müssen jeden Morgen – manchmal sogar mehrmals täglich, bei jedem Wetter entleert werden. Eine Regenjacke, Gummistiefel und eine Warnweste als Ausstattung verstehen sich von selbst.
"Fröscheklauben ist eine wichtige und schnell realisierbare Akut-Maßnahme im Amphibienschutz. Gerade bei größeren Wanderstrecken wären jedoch dauerhafte Lösungen erstrebenswert.“
Carolina Trcka-Rojas, Leiterin „Netzwerk Amphibienschutz“
Interessierte können sich einfach bei der Froschklaub-Börse des Naturschutzbundes melden!
Beobachtungen teilen
Der Naturschutzbund bittet Froschklauberinnen und Froschklauber zudem, Fotos von möglichst vielen gesammelten Tieren auf www.naturbeobachtung.at zu teilen. Auf dieser Plattform des Naturschutzbundes werden Vorkommen und Verbreitung von Tieren und Pflanzen dokumentiert. Expertinnen und Experten helfen bei der Bestimmung von Arten und überprüfen die Einträge auf der Homepage.
Situation in der Steiermark
"Besonders prekär ist der Wissensstand um die Amphibien und Reptilien in der Obersteiermark, in den Tälern des Steirischen Randgebirges und generell in den bewaldeten Gebieten der montanen Zone.“
Werner Kammel, Projektexperte und Herpetologe
"Deshalb erhofft sich der Naturschutzbund durch die Unterstützung der Bevölkerung mehr Wissen, um den bedrohten Tieren besser helfen zu können", so Kammel. Wer also eine der heimischen Amphibien- oder Reptilienarten in der Steiermark sieht, möge dies auf der Homepage festhalten.
In stehenden Gewässern in der Steiermark leben vorwiegend See- und Tümpelfrosch, sie zählen zur Gruppe der Wasserfrösche. Der Tümpelfrosch ist der kleinere und der anspruchsvollere. Seine Bestandssituation ist aktuell noch vollkommen unbekannt. Die stark gefährdete Smaragdeidechse beschränkt sich auf meist sehr kleinräumige und isolierte Gebiete in der südlichen Steiermark, des Vulkanlandes und der Feistritzklamm. Die Vorkommen im Grazer Bergland sind praktisch gänzlich erloschen.
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