Live: Hochwasser-Update
Katastrophenfonds auf eine Mrd. Euro aufgestockt

Eine Verlängerung des Assistenzeinsatzes ist derzeit nicht geplant. | Foto: Landesfeuerwehrverband Kärnten
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  • Eine Verlängerung des Assistenzeinsatzes ist derzeit nicht geplant.
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Während sich die Hochwasser-Lage in Österreich allmählich entspannt, haben die Aufräumarbeiten begonnen. Das konkrete Ausmaß der Schäden, die das Extremwetter verursacht hat, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Am schwersten getroffen wurde der Osten Österreichs. Vor allem in Niederösterreich sind zahlreiche Familien von den Überschwemmungen und Unwettereffekten betroffen. Das Wasser zerstörte, was oft über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Am Mittwoch kündigte die Bundesregierung die Aufstockung des Katastrophenfonds sowie weitere Maßnahmen zur Hochwasser-Soforthilfe an.

ÖSTERREICH. In der Nacht von Montag auf Dienstag ließen die Regenmassen in weiten Teilen Österreichs nach – über den gestrigen Tag entspannte sich die Hochwasser-Situation dann wieder allmählich. Gänzliche Entwarnung konnte am Dienstag aber noch nicht gegeben werden. Nach wie vor würden Dammbrüche und Muren drohen, hieß es aus den betroffenen Regionen. Indes sind die Aufräumarbeiten vielerorts bereits in vollem Gange. Das Ausmaß der Schäden wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Am Mittwoch präsentierten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) schließlich mehrere Soforthilfe-Maßnahmen für die Hochwasser-Opfer. U. a. wird der Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro aufgestockt. Auch der Wohnschirm wird ausgeweitet.

Die aktuellen Entwicklungen im Live-Update

Liveticker aktualisieren

++ 19:20: Kärntner KAT-Züge beenden Einsatz in Niederösterreich +++
Am Mittwoch rückte der vorerst letzte KAT-Zug aus Kärnten nach Niederösterreich aus. Der Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin war am Dienstag in Tulln, um den laufenden Einsatz abzustimmen. Eine Verlängerung des Assistenzeinsatzes ist aktuell nicht geplant. 

Letzte Einsätze der Kärntner Kat-Züge in Niederösterreich

++ 16:08: A2-Autobahnauffahrt Richtung Klagenfurt gesperrt +++
Die ASFINAG führt im Gemeindegebiet von Wernberg aktuell Entwässerungsarbeiten durch. Der Bauabschnitt Wernberg beinhaltet die Errichtung von drei Gewässerschutzanlagen inklusive unterirdischer Zu- und Ableitungskanäle sowie die Adaptierung des bestehenden Entwässerungssystems der A2. 

A2-Autobahnauffahrt Richtung Klagenfurt gesperrt

++ 15:00: Hochwasserdienst gibt Entwarnung für Linz +++
Aufatmen in Linz: Am Mittwoch gegen 14 Uhr gab der Hydrographische Dienst des Landes OÖ Entwarnung für das Hochwasser entlang aller oberösterreichischer Gewässer.

Hochwasserdienst gibt Entwarnung für Linz

++ Mittwoch, 10:00 Uhr: Regierung stockt Katastrophenfonds auf eine Mrd. Euro aus ++
Ein von der Regierung geschnürtes Maßnahmenbündel enthält die Aufstockung des Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro. Teile der Summe werden bei Bedarf als Soforthilfe ausgeschüttet, sagt der Bundeskanzler bei einer Pressekonferenz. Zudem werde der Wohnschirm auf 40 Millionen Euro aufgestockt, um betroffenen Haushalten zu helfen.  Darüber hinaus sollen Kosten, die aufgrund von Hochwasserschäden entstanden sind, von Privatpersonen und Betrieben steuerlich geltend gemacht werden können. Geschädigte Unternehmen erhalten zinslose Sonderkredite und Garantien, das Kreditvolumen betrage bis zu 100 Millionen Euro. Zudem können Unternehmen, die von einer längeren Betriebsschließung betroffen sind, ihre Mitarbeiter vorübergehend zur Kurzarbeit anmelden. Auch Mittel für beschädigte Infrastruktur von Gemeinden und Bundesländern werden bereitgestellt. Mehr dazu hier: 

Regierung präsentiert Soforthilfe-Maßnahmen

++ 23:00 Uhr: Weststrecke von und nach Wien wieder befahrbar ++
 Die Weststrecke von und nach Wien, die wegen des außergewöhnlichen Unwetterereignisses der vergangenen Tage stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist – wenn auch eingeschränkt – wieder befahrbar, wie die ÖBB am Dienstagabend mitteilten.

Weststrecke von und nach Wien wieder befahrbar

++ 19:40: Lage allmählich entspannt, Restrisiken bestehen ++
Weil die Pegelstände langsam zurückgehen, kann in den betroffenen Regionen wieder vorsichtig aufgeatmet werden. Die Aufräumarbeiten haben vielerorts begonnen. Das Ausmaß der Schäden wird sich erst in den kommenden Stunden und Tagen zeigen. Restrisiken bleiben weiterhin bestehen: Nach wie vor drohen Dammbrüche und Muren. 

Wasser geht in Wien zurück, Aufräumarbeiten starten jetzt

++ 18:45: Bodenschutz kann Hochwasser-Risiko minimieren ++
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, warnte bereits im Juli vor einem steigenden Hochwasserrisiko für Österreich. Als eine wesentliche Gegenmaßnahme wird eine verbindliche Bodenstrategie gegen die starke Bodenversiegelung empfohlen. Die heimische Politik hat eine solche bisher allerdings nicht zustande gebracht.

Hochwasserrisiko steigt, Bodenstrategie fehlt

++ 18:00: Großteil der Wiener U-Bahnen fährt ab Mittwoch wieder ++
Nachdem das Hochwasser vom Wochenende zahlreiche Streckenkilometer bei U2, U3, U4 und U6 bedrohte bzw. beschädigte, liefen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Am Mittwoch können U2 und U3 wieder den vollständigen Betrieb aufnehmen. Auch für die U4 sieht es nicht schlecht aus – mehr dazu hier.

++ 17:40: Ertrunkener in Klosterneuburg war 46-jähriger Wiener ++
Mittlerweile konnte die Identität eines am Montagnachmittag im Strandbad Klosterneuburg (NÖ) tot reibenden Mann geklärt werden. Laut Polizei handelt es sich um einen 46-jährigen Wiener. Die Leiche ist zur Beerdigung freigegeben worden. 

17:30: ++Toter Mann aus der Donau geborgen ++
Medienberichten zufolge wurde in der Donau bei Marbach eine männliche Leiche gefunden. Zunächst wurde vermutet, es handelt sich dabei um das sechste Todesopfer des Hochwassers. Wie mittlerweile aber von der Polizei bestätigt wurde, hatte der geborgene Mann Suizid verübt.

Österreichweite Krisentelefone & Notrufnummern


Bei psychischen oder suizidalen Krisen sowie im akuten Notfall ist es wichtig, rasch Krisentelefonnummern und Notrufnummern bei der Hand zu haben. Hier findest du eine österreichweite Übersicht.

Anlaufstellen

Polizei: 133

Rettung: 144

Telefonseelsorge Österreich: 142

Rat auf Draht: 147 - Telefonhilfe, Notruf und psychologische Beratung für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern und Bezugspersonen

Kindernotruf 0800 567 567 - 24-Stunden Telefonberatung in akuten Krisen sowie Konfliktsituationen

Männerinfo: 08000 400 777 - Telefonische Krisenberatung rund um die Uhr aus ganz Österreich; bei Bedarf auch gedolmetschte Beratung; anonym vertraulich, kostenlos

Männernotruf: 0800 246 247 - bietet Männern in Krisen- und Gewaltsituationen österreichweit rund um die Uhr eine erste Ansprechstelle

Frauenhelpline 0800 222 555 - Rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Informationen, Hilfestellungen, Entlastung und Stärkung – auch in Akutsituationen

ö3 Rotes Kreuz Kummernummer: 116 123 - aus allen Netzen zum Nulltarif erreichbar, absolut anonym; täglich von 16 bis 24 Uhr. Die Ö3-Kummernummer ist eine Erstanlaufstelle für alle Menschen in persönlichen Notlagen


++16:30: Lawine verschüttet mehrere Menschen in Salzburg ++
Am Dienstagnachmittag hat Medienberichten zufolge eine Lawine in Hüttschlag (Salzburg) mehrere Menschen verschüttet, teilte die Bergrettung in einer Aussendung berichtet. Ein Großeinsatz sei im Gange. Eine schwer verletzte Person wurde geborgen, wie die Sprecherin der Salzburger Bergrettung, Maria Riedler, auf APA-Anfrage mitteilte.

++15:25: Leichtes Aufatmen in Oberösterreich ++
Bei den meisten Flüssen und Gewässern in Oberösterreich sind die Scheitelpunkte bereits überschritten, das Wasser wird weniger, die Pegelstände gehen zurück. Die Hochwasserlage wird sich im Laufe des Dienstags entspannen, heißt es vom Hydrografischen Dienst des Landes OÖ. Und das Schneewasser, das von den Bergen kommt, dürfte auch keine große Gefahr mehr bringen. 

Nächste Woche wieder Normalität – Schneewasser kein Problem

++15:00: Gesamte Donau für Schifffahrt gesperrt ++
Die gesamte Donau wurde am Dienstag in Österreich für den Schiffsverkehr gesperrt, wie das Verkehrsministerium bekannt gab. Zwar würden die Wasserpegel tendenziell langsam zurückgehen, "ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die Unvorhersehbarkeit der Schneeschmelzen durch die wieder steigenden Temperaturen." Wann die Sperre entlang der Donau wieder aufgehoben wird, ist aktuell noch unklar.

"Die Sicherheit auf der Donau hat für Passagier- und Güterschiffe oberste Priorität. Die aktuelle Lage lässt eine Freigabe des Schiffsverkehrs nicht zu. Wir können erst Entwarnung geben, sobald das sichere Ab- und Anlegen und eine sichere Weiterfahrt der Schiffe möglich ist", erklärte Martin Steingruber, Leiter der Schifffahrtsaufsicht.

Im Fall des Schweizer Kreuzfahrtschiffes "MS Thurgau Prestige", das mit 102 Passagieren an Bord auf der Wiener Donau stillsteht, wurde eine Lösung gefunden. Hier soll im Laufe des Tages "eine geordnete Abreise in Zusammenarbeit mit der Schifffahrtsaufsicht durchgeführt werden". Geplant sei, dass das Schiff am Handelskai anlegen kann.

Für die insgesamt 142 Menschen, die wegen des schweren Unwetters in Wien auf dem 110 Meter langen und zwölf Meter breiten Flusskreuzfahrtschiff "Thurgau Prestige" festsitzen, wurde eine Lösung gefunden.  | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • Für die insgesamt 142 Menschen, die wegen des schweren Unwetters in Wien auf dem 110 Meter langen und zwölf Meter breiten Flusskreuzfahrtschiff "Thurgau Prestige" festsitzen, wurde eine Lösung gefunden.
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++ 14:51: Hernalserin rettete 500 Vögel in Wien  ++

Ohne die Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfern wären in Wien etliche Schwalben verendet. Eine Hernalserin rettete während des Hochwassers rund 500 Vögel in ganz Wien. Victoria Horvat erzählt von ihren Tagen als Vogelretterin:

Hernalserin rettete 500 Vögel während Hochwasser in Wien

++ 14:49: Massive Hangrutschungen in St. Nikola (OÖ) ++
Die starken Niederschläge haben die Gemeinde St. Nikola schwer getroffen. Wie Bürgermeister Nikolaus Prinz (ÖVP) bekannt gab, wurde der Güterweg Achleiten durch eine Hangrutschung auf einer Länge von 30 Metern weggerissen. Weitere Hangrutschungen beschädigten die Sarminstein-Landesstraße und die Gemeindestraße Moosbachbrücke.

Der Güterweg Achleiten in St. Nikola (OÖ) wurde auf einer Länge von 30 Metern durch Hangrutschung weggerissen.  | Foto: Nikolaus Prinz
  • Der Güterweg Achleiten in St. Nikola (OÖ) wurde auf einer Länge von 30 Metern durch Hangrutschung weggerissen.
  • Foto: Nikolaus Prinz
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Straße verschwand in wenigen Sekunden

++ 14:30: 600 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz ++
Das Verteidigungsministerium veröffentlichte am Dienstag eine erste Bilanz zum Hochwasser-Einsatz des Bundesheers. Aktuell seien demnach 600 Soldatinnen und Soldaten in Niederösterreich im Einsatz. "Sie unterstützen zivile Einsatzkräfte, evakuieren in Not geratene Personen und helfen bei den Aufräumarbeiten", heißt es in der Aussendung. Weitere 330 Soldatinnen und Soldaten stehen zudem in Niederösterreich bereit; zusätzliche 1.200 sind in ganz Österreich verfügbar. "Solange es notwendig ist, wird das Bundesheer im Einsatz bleiben, um gemeinsam mit zivilen Einsatzkräften die Sicherheit und das Wohl der Bevölkerung zu schützen", betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Wie das Verteidigungsministerium bilanzierte, wurden bisher 30 in Not geratene Personen mit Hubschraubern per Windenbergung in Sicherheit gebracht. "Viele weitere wurden mit Booten und geländegängigen Fahrzeugen aus den Hochwassergebieten evakuiert", heißt es zudem. Auch beim Abdichten von gebrochenen Dämmen und beim Verstärken aufgeweichter Dämme unterstützt das Bundesheer die Einsatzkräfte. Dafür wurden bisher "300 Tonnen an Sandsäcken und Big Bags durch Hubschrauber und die Transportmaschine C-130 transportiert." Zudem waren die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, um Verklausungen im Pielachtal, Sieghartskirchen und in Traiskirchen zu lösen.

++ 14:20: Wanderrouten und Wälder gesperrt +++
Die Starkregenfälle und das Hochwasser haben in Niederösterreichs Wandergebieten deutliche Schäden hinterlassen. Viele Wanderrouten sind derzeit unpassierbar. Aufgrund der aufgeweichten Böden und der Gefahr umstürzender Bäume warnen die österreichischen Bundesforste vor dem Betreten von Wäldern in den betroffenen Gebieten. Es besteht Lebensgefahr durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume.

++ 14:09: Rapid sammelt Spenden für Hochwasseropfer ++
Der Wiener Traditionsklub Rapid setzt ein Zeichen der Solidarität beim 343. Wiener Derby am kommenden Sonntag. Unter dem Motto "Gemeinsam.Helfen.Spenden" hat der Klub eine Reihe von Aktionen ins Leben gerufen, die Spenden für die Initiative "Österreich hilft Österreich – Hochwasserkatastrophe" generieren sollen. 

Rapid mit Spendenaktion für Hochwasseropfer

++ 14:05: Damm-Dichtung mit Big Bags im Bezirk Tulln +++
In der Nähe von Rust im Tullnerfeld wirft das Bundesheer Big Bags aus dem Black Hawk-Hubschrauber ab, um den gebrochenen Perschling-Damm zu dichten. Die Maßnahme soll dazu beitragen, den Damm zu stabilisieren und somit die Hochwassergefahr weiter zu minimieren.

Damm-Dichtung im Bezirk Tulln | Foto: meinbezirk.at

++ 13:47: McDonalds bietet Einsatzkräften Gratisgetränke an ++
Seit Tagen sind die Einsatzkräfte im Dauereinsatz, um den Betroffenen der dramatischen Hochwassersituation zu helfen. Auch nach den Regenfällen werden die Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten vor großen Herausforderungen stehen. Um ihre Unterstützung zu zeigen, bieten McDonalds und Coca-Cola ab sofort allen Einsatzkräften in Uniform kostenlose Getränke an. Dazu gehören Coca-Cola-Getränke, Wasser, Tee und Kaffee. Die Aktion ist bis inklusive 22. September in den österreichischen McDonalds-Restaurants gültig.

++ 13:35: Sperren wegen Hangrutschung in Amstetten: ++
Aufgrund starker Niederschläge kam es im Höllgraben am Krautbergsteig zu einer 10-Meter-breiten Hangrutschung. Alle Zugänge zum Rutschhang, einschließlich des Jakobsbrunnenwegs, wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Anrainer oberhalb des Hanges sind derzeit nicht gefährdet. Ein Sanierungskonzept war bereits im Vorfeld in Auftrag gegeben worden. Die Sicherung des Hanges hat oberste Priorität, so Bürgermeister Christian Haberhauer.

Foto: Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten

++ 13:25: ÖGK-Unterstützung für Betroffene ++
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) kündigte in einer Aussendung rasche Maßnahmen zur Unterstützung für vom Hochwasser betroffene Betriebe, Versicherte und Vertragspartnerinnen und -partner an. Die Maßnahmen sollen unter anderem "Stundungen von Beiträgen, Ratenvereinbarungen, Toleranz bei Meldeverspätungen und flexible Beitragsprüfungen" umfassen.

Für Versicherte soll es unkomplizierten Ersatz für "Heilbehelfe und Hilfsmittel" wie Brillen, Rollstühle und Windeln, die durch das Hochwasser beschädigt wurden, geben. Betroffene Vertragspartner wie Apotheken und andere gewerbliche Partner "erhalten Unterstützung, um rasche und unkomplizierte Abrechnungsmodalitäten zu gewährleisten", teilt die ÖGK mit.

++ 13:18: Zahlreiche neue Höchstwerte bei Regenmengen ++

Der Dauerregen der vergangenen Tage brachte in zahlreichen Orten neue Rekorde bei den Tages- und Mehrtages-Niederschlagsmengen, wie die Geosphere Austria bekannt gab. An rund 150 der 280 Wetterstationen der Geosphere wurden über 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. An rund 60 Wetterstationen waren es mehr als 200 Liter pro Quadratmeter, und an zwölf Wetterstationen wurden zwischen 300 und knapp über 400 Liter pro Quadratmeter gemessen.

In den letzten Tagen gab es ungefähr zwei bis fünf Mal so viel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen gesamten September. Wie ungewöhnlich hoch die Regenmengen der letzten Tage waren, zeigen die vielen Rekorde bei den Tages- und Mehrtagessummen. Die Geosphere Austria nannte hierzu einige Beispiele für Rekorde der 5-Tage-Niederschlagsmenge:

  • Lilienfeld/Tarschberg (NÖ): 418 Millimeter (bisheriger Rekord 273 Millimeter im Juli 1997)
  • St. Pölten (NÖ): 409 Millimeter (bisheriger Rekord 207 Millimeter im Juli 2009)
  • Langenlebarn (NÖ): 397 Millimeter (bisheriger Rekord 143 Millimeter im Juli 2009)
  • Lunz am See (NÖ): 390 Millimeter (bisheriger Rekord 323 Millimeter im August 1949)
  • Reichenau/Rax (NÖ): 337 Millimeter (bisheriger Rekord 256 Millimeter im September 2007)
  • Weyer (OÖ): 320 Millimeter (bisheriger Rekord 246 Millimeter im Jänner 2013)
  • Wien Mariabrunn (W): 307 Millimeter (bisheriger Rekord 275 Millimeter im Juli 1997)
  • Bad Ischl (OÖ): 296 Millimeter (bisheriger Rekord 272 Millimeter im Juni 2013)
  • Mariazell (ST): 242 Millimeter (bisheriger Rekord 200 Millimeter im September 2007)
  • Litschau (NÖ): 210 Millimeter (bisheriger Rekord 147 Millimeter im August 2002)
  • Wien Hohe Warte (W): 210 Millimeter (bisheriger Rekord 184 Millimeter im Juli 1997)

++ 13:04: Lipizzanerfest in Kainach abgesagt ++
Die Kombination Schnee und Sturm auf der Brendlalm ließ die Verantwortlichen vom Lipizzanergestüt Piber keine Wahl: Der traditionelle Almabtrieb der Lipizzanerstuten mit Zwischenstopp in Kainach, der am 24. September hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Die Wege mussten freigeschnitten werden; die Tiere werden am Dienstag mit Pferdehängern ins Tal gebracht. Auch das Fest der Lipizzaner am 21. September ist abgesagt.

Almabtrieb und Lipizzanerfest abgesagt

++ 12:55: Nehammer-Statement zur aktuellen Lage ++
Nachdem am Dienstag der staatliche Krisenstab getagt hatte, äußerte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zu den aktuellen Entwicklungen. Die Lage in der Nacht habe sich zwar entspannt, dennoch sei weiterhin unklar, wann die "Normalsituation" wieder hergestellt werden könnte. Nun beginne der Prozess des Aufarbeitens der Schäden.

Wie der Bundeskanzler betonte, arbeite die Regierung an einem weiteren Unterstützungspaket für Betroffene. Neben dem 300 Millionen schweren Paket aus dem Katastrophenfonds, unterstützt der Bund auch die Soforthilfemaßnahmen, die Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner angekündigt hatte. Insgesamt 45 Millionen stammen aus den Mitteln des Bundes. Nehammer betonte zudem, dass seit der Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2002 rund zwei Milliarden Euro in den Hochwasser-Schutz geflossen seien.

Die tatsächliche Höhe des Schadens könne man erst feststellen, wenn das Wasser abgeflossen sei. Auf die Frage, ob die betroffenen Regionen zu spät vor dem Hochwasser gewarnt worden seien, erklärte der Bundeskanzler, dass die Feuerwehren ihm mitgeteilt hätten, dass die Erfahrungen aus dem Jahr 2002 hilfreich gewesen seien. Neu sei, dass mit Niederösterreich ein gesamtes Bundesland zum Katastrophengebiet erklärt wurde – "auch daraus werden wir lernen", so Nehammer.

Weiterhin sind viele Feuerwehren in Niederösterreich im Dauereinsatz.  | Foto: Pressestelle BFK Mödling / Mathias Seyfert
  • Weiterhin sind viele Feuerwehren in Niederösterreich im Dauereinsatz.
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++ 12:37: Leitungswasser fast überall trinkbar ++
Wie Martin Eisenhut von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) der APA erklärte, könne das Leitungswasser beinahe überall in Österreich bedenkenlos getrunken werden. Lediglich in Einzelfällen könne es passieren, "dass der Wasserversorger sie aus Sicherheitsgründen darauf aufmerksam macht, dass es lokal kein Trinkwasser mehr ist". Selbst in solch einem Fall sei Wäschewaschen, Duschen und WC-spülen weiterhin möglich.

++ 12:15: 75 Millionen Euro Soforthilfe für Betroffene in Niederösterreich ++

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat nach einer weiteren Krisensitzung angekündigt, dass für Betroffene der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich 75 Millionen Euro Soforthilfe erhalten sollen. "Wir beginnen heute gemeinsam mit dem Wiederaufbau", so Mickl-Leitner.

Erste Schadenskommissionen sind bereits seit dem Morgen in betroffenen Gebieten wie Ruprechtshofen (Bezirk Melk) im Einsatz. Das Land unterstützt die Betroffenen mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds, wobei bis zu 20 Prozent der Schadenssumme erstattet werden. Ein formloser Antrag bei der Gemeinde reicht aus.

++ 11:57: Leere Supermarktregale in Wien ++
Die Hochwasser-Lage entspannt sich am Dienstag vorsichtig auch im Umland Wiens. Die Spuren und Auswirkungen bleiben jedoch bestehen. Auch in der Bundeshauptstadt bemerkte man am Montag, dass viele Straßen und Wege aktuell nicht passierbar sind. Festmachen ließ sich das etwa an leeren Supermarktregalen.

Lebensmittelengpässe in Wiener Supermärkten nach Hochwasser

++ 11:49: Bundesheer unterstützt Aufräumarbeiten in Zwettl ++
Während in anderen Teilen des Bundeslandes Niederösterreich noch gegen die Fluten gekämpft wird, hat sich die Lage im oberen Waldviertel weitgehend entspannt. Die Aufräumarbeiten haben dort, wo es bereits möglich ist, begonnen.

Bundesheer-Einsatz nach Hochwasser-Katastrophe in Zwettl angelaufen

++ 11:40: Drohnenflüge als Gefahr für Black Hawks ++
Der Bundesheersprecher Michael Bauer warnt in einem Post auf dem Kurznachrichtendienst "X" (vormals Twitter) davor, private Drohnen im Katastrophengebiet einzusetzen. "Das ist eine massive Gefährdung der Flugsicherheit. Es gab dazu bereits zumindest einen Vorfall", so Bauer.

Wie der Bundesheersprecher gegenüber "Puls24" bestätigte, sei eine Drohne bei einem Einsatz eines Black Hawk-Hubschraubers in dessen Nähe gekommen. Bauer betonte, dass es in diesem Fall zu "keiner unmittelbaren Gefahr" gekommen sei, potenziell könnte ein solcher Vorfall jedoch "lebensgefährlich" sein, weil Drohnenflüge "schlecht kalkulierbar" seien. Zudem hielt Bauer fest, dass die Piloten derzeit auch "besseres zu tun" hätten.

++ 11:22: Tiere von Gnadenhof in Sicherheit gebracht ++
Nach Aufrufen im Internet und Medienberichten erfuhr der Gnadenhof von Aloisia Walter in Dimbach (OÖ) große Anteilnahme. Für einen Teil der Tiere wurde eine Notunterkunft gesucht. Diese konnten vorübergehend andernorts untergebracht werden: Pferde, Ponys und Schafe kommen vorübergehend in einer leer stehenden Halle in Klam unter.

Tiere von Gnadenhof wurden in Sicherheit gebracht

++ 11:15: So kannst du den Unwetter-Opfern helfen ++

Spenden für Hochwasser

Österreich hilft Österreich – Hochwasserhilfe” von ORF

Spenden an "Österreich hilft Österreich" sind möglich unter der Telefonnummer 0800 664 2024, per Erlagschein oder Online-Überweisung.

Spendenkonto IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700, BIC: GIBAATWW oder online. Alle Informationen findest du unter https://helfen.orf.at und im ORF-Teletext auf Seite 685.
Rotes Kreuz: Spenden für Notunterkünfte

Spendenkonto: Erste Bank
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX

Mehr Informationen findest du unter spende.roteskreuz.at
Tierschutz Austria ruft zur Unterstützung auf

Das derzeitige Wetter in Österreich hat auch schwerwiegende Folgen für Zugvögel, insbesondere Schwalben und Mauersegler.

IBAN: AT196000000001717000
Für Notfälle oder Meldungen von Schwalbenansammlungen steht der Tiernotruf unter der Nummer +43 1 699 2480 rund um die Uhr zur Verfügung.
Caritas hilft Betroffenen in akuten Notsitautionen

Mit dem Zweck „Caritas Katastrophenhilfe Inland“ kann man Hochwasser-Betroffenen weiterhelfen.

Spendenkonto: Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560

Mehr Informationen findest du unter Caritas Katastrophenhilfe Inland .



++ 11:05: Inn und Donau erreichen Höchststand in Schärding (OÖ) ++
Aktuell wird auch in Schärding der Höchststand des Hochwassers erwartet. "Wir bewegen uns seit Stunden im Zentimeterbereich. In der nächsten Stunde wird der Höchststand von rund 6,10 erreicht. Dann wird es zum Rückgang kommen", so Schärding Feuerwehrkommandant Markus Furtner zu MeinBezirk Schärding. Der Hochwasserstand liegt damit unter den Prognosen von rund 6,50 Meter. In den nächsten Stunden wird, sofern möglich, mit dem Abbau des Hochwasserschutzes begonnen.

Inn und Donau haben Höchststand erreicht

++ 11:02: Donaupegel in Linz auf sechs Meter angestiegen ++
Laut Informationen des Hydrografischen Dienstes des Landes Oberösterreich stieg der Pegelstand der Donau in Linz über Nacht bis Dienstagvormittag (10 Uhr) wieder über die Vorwarngrenze auf 6,26 Meter an. Laut Berechnungen soll der Wert in den nächsten 24 Stunden wieder unter die Vorwarngrenze auf 5,1 Meter fallen.

Donaupegel im Linzer Stadtgebiet stieg heute auf mehr als 6 Meter an

++ 10:55: Aufräumarbeiten in der Steiermark laufen an ++
Auf eine vergleichsweise ruhige Nacht blicken die steirischen Feuerwehren am Dienstag. Nach den schweren Unwettern vom Wochenende kam es zu keiner weiteren Eskalation der Lage. Nun stehen vielerorts die Aufräumarbeiten an.

Steiermark: Nach Unwetter folgt das Aufräumen

++ 10:42: Fünftes Todesopfer in Niederösterreich entdeckt ++
In Würmla (Bezirk Tulln) wurde eine 81-jährige Frau von der Feuerwehr in einem überfluteten Haus tot aufgefunden. Sie sei bereits am Samstag aufgefordert worden, das Haus zu verlassen.

++ 10:23: Bezirk Tulln: 600 Personen verbrachten Nacht in Notunterkunft ++
In der vergangenen Nacht erreichten die Hochwasserpegel im Bezirk Tulln ihre Spitzenwerte. Sieben Ortschaften, darunter Rust, Kleinschönbichl, Dürnrohr, Moosbierbaum, Pischelsdorf, Asparn und Kronau, waren besonders betroffen und mussten evakuiert werden. "Was wir befürchtet haben, hat sich gestern noch ereignet: Die Lage hat sich weiter zugespitzt. An einer Stelle ist der Perschling-Damm an 20 Meter gebrochen. Schweren Herzens haben wir uns dazu entschlossen, Ortschaften zu evakuieren", so Bezirkshauptmann Andreas Riemer.

In der Messe Tulln wurden zwei Hallen für Notunterkünfte umfunktioniert. Zum Höchststand waren gestern 600 Leute vor Ort. Aktuell befinden sich noch 320 Personen vor Ort. "Das große Problem ist, auch wenn der Regen aufgehört hat, dass das Wasser ungehindert weiter aus der Perschling rinnt. Wir haben nun entschieden, dass mithilfe des Bundesheers und der Feuerwehr versucht wird, den Damm zu schließen und zu verkleinern", erklärte Riemer.

Hochwasserpegel im Bezirk Tulln erreichte Spitzenwert

++ 10:20: Aufräumarbeiten in Weinburg laufen ++
Nach dem Starkregen beginnen die Aufräumarbeiten in Weinburg (NÖ). Das Bundesheer ist mit einem Bergepanzer im Einsatz, um Verklausungen zu beseitigen. Die Trink- und Lebensmittelversorgung ist gesichert; die Entsorgung von Hochwasserschäden wird organisiert.

Aufräumarbeiten laufen, Versorgung gesichert

++ 10:15: Einsatzkräfte retten Rollstuhlfahrer ++
Zu einem gefährlichen Zwischenfall ist es am Montagabend entlang der Krems gekommen. Ein Rollstuhlfahrer dürfte eine Absperrung missachtet haben und im Uferbereich des Flusses zu Sturz gekommen sein. Nach einer aufwändigen Rettungsaktion konnte er ins Krankenhaus Krems gebracht werden. 

Einsatzkräfte retten Rollstuhlfahrer aus abgesperrten Bereich

++ 10:09: Gemeinde Helpfau-Uttendorf (OÖ) steht unter Wasser ++
In der Gemeinde Helpfau-Uttendorf sorgt der Regen für anhaltende Feuerwehreinsätze – Straßen sind gesperrt, Häuser überflutet. Eine Fahrt durch den Ort ist daher nur bedingt möglich.

Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf steht unter Wasser. | Foto: Fesl
Helpfau-Uttendorf steht unter Wasser

++ 09:55: Wiener Linien bauen Dammbalken und Sandsäcke ab ++
Nachdem die Pegelstände in Wien weiter gesunken sind, startete bei den Wiener Linien am Dienstagmorgen der Abbau der Hochwasserschutzmaßnahmen. Jene Strecken, die von Wassereintritten betroffen waren, werden auf mögliche Schäden überprüft. "Je nach Ausmaß wird im Anschluss die Aufnahme des Betriebes der U-Bahnen schrittweise vorbereitet", heißt es dazu.

Wiener Linien bauen Dammbalken und Sandsäcke ab

++ 09:45: Höllental-Sperre aufgehoben ++
Die Gemeinde Schwarzau im Gebirge (NÖ) war nach einem Felssturz im Höllental vorübergehend nur von Wiener Neustadt aus erreichbar. Bürgermeister Peter Lepkowicz (SPÖ)bestätigt nun jedoch, dass die Sperre am Dienstag aufgehoben wird: "Ab heute, 12 Uhr, wird die B27 wieder freigegeben."

++ 09:30: Erkundungsflug und aktuelle Einsätze in Niederösterreich ++
Didi Fahrafellner, Landesfeuerwehrkommandant in Niederösterreich, erklärte bei der Pressekonferenz mit Johanna Mickl-Leitner, dass am Morgen ein Erkundungsflug durchgeführt wurde, um die Hotspots der Überschwemmungen zu identifizieren. Der Fokus lag dabei auf den Bezirken Tulln, St. Pölten und Melk. "In Tulln konnten wir ein Pumpwerk mit einer Pumpe von 55 Kubikmetern pro Minute, also über 50.000 Litern Wasser pro Minute, durch die Unterstützung der Berufsfeuerwehr Wien halten", berichete Fahrafellner.

Er fügte hinzu, dass sich die aktuellen Bemühungen auf die Bereiche Rust, Miegelhausen und den beschädigten Damm in Bärschling konzentrieren. Der Damm werde provisorisch repariert, um die Wasserabströmungen zu kontrollieren. Im Einsatz sind dabei auch Panzer des Bundesheers, Big Packs und Black Hawk-Hubschrauber. "Derzeit sind 640.000 Sandsäcke bereit, davon sind rund 50.000 bereits befüllt", erklärte der Landesfeuerwehrkommandant. In der Nacht wurden auch Rettungsaktionen in Erpersdorf mit Tauchern und Amphibienfahrzeugen durchgeführt. Die Aufräumarbeiten sind bereits im Gange, und man hofft, die Hilfe in den kommenden Tagen weiter verstärken zu können.

++ 09:20: Aktuelle Zahlen aus Niederösterreich +++
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Pernkopf (ÖVP) betonte, dass die Situation angespannt bleibe und die Auswirkungen des Hochwassers gravierend seien. Die aktuellen Zahlen:
Evakuierte Objekte: 1.120
Evakuierte Personen: 2.214
Personen, die mit Hubschraubern geborgen wurden: 49
Personen in organisierten Unterkünften: 67
Nicht erreichbare Gebiete: 26
Gemeinden ohne Trinkwasserversorgung: 22
Gemeinden ohne Kanalversorgung: 14
Haushalte ohne Strom: 2.400
Zivilschutzalarme: 51 (davon 9 am Montag)
Straßensperren: 271
Westbahn bleibt gesperrt, die Wiederherstellung ist noch offen

++ 09:15: Lage laut Mickl-Leitner weiter angespannt ++
Nachdem der Landesführungsstab in Niederösterreich getagt hatte, erklärte die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), dass der Regen aufgehört hat und die Pegelstände in vielen Regionen bereits zurückgehen. Dennoch bleibe die Lage angespannt. "Viele Menschen mussten evakuiert werden und sind in Notquartieren untergebracht", so Mikl-Leitner. Die Probleme mit der Infrastruktur, wie fehlender Strom, Trinkwasserknappheit und eingeschränkter öffentlicher Verkehr, würden die Situation weiter verschärfen. Mikl-Leitner warnte auch vor der anhaltenden Gefahr von Hangrutschungen und Dammbrüchen.

Die Lage bleibt angespannt, wie Johanna Mickl-Leitner (ÖVP) erklärte.  | Foto: screenshot livestream
  • Die Lage bleibt angespannt, wie Johanna Mickl-Leitner (ÖVP) erklärte.
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Die Dimensionen der Schäden seien noch nicht vollständig abschätzbar, das menschliche Leid sei aber enorm. Besonders tragisch seien die vier Todesopfer, die infolge der schweren Unwetter ums Leben kamen. Die Landeshauptfrau lobte die beeindruckende Solidarität im Land und betonte: "Die Freiwillige Feuerwehr ist das Herz eines funktionierenden Katastrophenschutzes, mit Unterstützung des Bundesheeres, der Polizei und aller Rettungsorganisationen."

++ 09:04: Fast 1.000 Einsätze in Mödling verzeichnet +++
Seit dem Wochenende wurden im Bezirk Mödling insgesamt 950 Unwettereinsätze verzeichnet. Rund 550 freiwillige Feuerwehrmitglieder waren mit 110 Fahrzeugen im Einsatz. Viele Schäden sind erst jetzt nach dem Rückgang des Wassers sichtbar. Bezirksfeuerwehrkommandant Michael Bruckmüller weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Einsätze höher liege, da viele davon lokal ohne Alarmierung abgearbeitet wurden. 

Unwetter-Einsatz in Gaaden (Bezirk Mödling) | Foto: FF Gaaden
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++ 08:50: Trinkwasserversorgung in Melker Gemeindegebiet gefährdet ++
Die Stadt Melk warnt auf Facebook davor, dass die Trinkversorgung im gesamten Melker Gemeindegebiet gefährdet ist. Trinkwasser darf daher ausschließlich für das Kochen und Trinken verwendet werden. Andere Verwendung – wie Wäsche waschen, Reinigungsarbeiten oder Vorrastbefüllungen – sind aktuell nicht erlaubt.

++ 08:41: Hochwasser spült Kürbisse nach Wien 
Das Hochwasser zerstörte in Wien und Niederösterreich die ganze Ernte von Landwirten. Einige Kürbisse konnte man etwa bei der Neuen Donau sehen, die vom Wasser angespült wurden.

Das Hochwasser zerstörte in Wien und Niederösterreich die ganze Ernte von Landwirten. Einige Kürbisse konnte man etwa bei der Neuen Donau sehen, die vom Wasser angespült wurden. | Foto: Kathrin Klemm/MeinBezirk
  • Das Hochwasser zerstörte in Wien und Niederösterreich die ganze Ernte von Landwirten. Einige Kürbisse konnte man etwa bei der Neuen Donau sehen, die vom Wasser angespült wurden.
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Hochwasser spült Kürbisse nach Wien

++ 08:27: Warnung vor Sprengkörpern in Sieghartskirchen ++
In Sieghartskirchen (NÖ) wird die Bevölkerung dringend aufgefordert, unidentifizierbare Objekte zu meiden, die durch die starken Regenfälle freigespült wurden. Es besteht die Gefahr, dass auch Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg auftauchen.

++ 08:25: Hochwasser in NÖ: Bundesheer unterstützt +++
In Gars wird ab Donnerstag das Bundesheer zur Unterstützung bei den Hochwassereinsätzen eingesetzt. Bürgermeister Martin Falk lobte die Leistung der Feuerwehr, die in den letzten Tagen 60.000 Sandsäcke (420 Tonnen) gefüllt und 113 Objekte geschützt hat. Die Evakuierung von 155 Personen innerhalb von vier Stunden wurde als besonders herausfordernd hervorgehoben.

Bezirkshauptmann Stefan Grusch informierte, dass die neuesten Prognosen zu den Niederschlägen zeigen, dass die Spitze des Wasseraufkommens durch den Stausee Ottenstein abgepuffert werden kann. Es wird erwartet, dass die Welle nicht größer sein wird als die von gestern.

Gars: Ab Donnerstag unterstützt das Heer

++ 08:20: Aktuelle Evakuierungen +++
In Erpersdorf, einer Katastralgemeinde von Zwentendorf (Bezirk Tulln), wird aktuell evakuiert. Der Grund für die Evakuierung ist die anhaltende Gefahr eines Dammbruchs. Mehrere Dämme in der Region sind stark aufgeweicht, berichten die Einsatzkräfte der Feuerwehr.

++ 07:58: Pegelstände in Oberösterreich steigen ++
Die kräftigen Regenfälle und die steigende Schneefallgrenze haben in der Nacht auf Dienstag zu einem erneuten Ansteigen der Pegelstände in Oberösterreich geführt. In den frühen Morgenstunden wurde die Alarmstufe 1 an der Donau in Mauthausen überschritten, heißt es vom Hydrografischen Dienst des Landes OÖ.

Pegel sind über Nacht erneut angestiegen


++ 07:44: ÖBB-Züge fahren wieder auf der Südstrecke ++

Wegen des schweren Unwetters am Wochenende kam es zu weitreichenden Einschränkungen im öffentlichen Verkehr. Die ÖBB arbeiten laut eigenen Angaben intensiv daran, die durch die jüngsten Unwetter betroffenen Bahnstrecken schrittweise wieder für den Verkehr freizugeben. Erste Fortschritte sind bereits zu vermelden:

Noch am Dienstag gaben die ÖBB bekannt, dass der Verkehr auf der Tauernstrecke (Bad Hofgastein – Bad Gastein) und die Amltalbahn (Wels – Grünau im Almtal) wieder aufgenommen werden konnte. Auch die Südbahnstrecke zwischen dem Wiener Hauptbahnhof und Payerbach-Reichenau war seit Montagnachmittag wieder vollständig befahrbar, wobei seit Dienstag auch Fehrverkehrzüge zwischen dem Wiener Hauptbahnhof und Mürzzuschlag verkehren können. Auch die Pottendorfer Linie (Wien Hbf – Wiener Neustadt Hbf), die Mattersburg Bahn (Mattersburg – Wiener Neustadt Hbf) und die Mühlkreisbahn (Rottenegg – Aigen-Schlägel) sind seit den Morgenstunden wieder in Betrieb.

"Auf der Weststrecke und der Ostbahn gibt es derzeit weiterhin zahlreiche Hochwasserschäden bzw. Unwetterwarnungen. Deshalb müssen beide Strecken bis auf Weiteres gesperrt bleiben", hieß es am Montag von den ÖBB. Die ausgesprochene Reisewarnung gelte weiterhin bis zum 19. September. Zugfahrten, die nicht absolut nötig sind, sollen verschoben werden.

++ 07:26: 26 Orte in Niederösterreich nicht erreichbar ++
Bereits am Montag waren zahlreiche Gemeinden aufgrund des Hochwassers nicht erreichbar; mit Stand Dienstagfrüh soll sich deren Anzahl auf insgesamt 26 Gemeinden bzw. Katastralgemeinden erhöht haben, wie der ORF Niederösterreich berichtet. Alleine zehn davon sollen sich im Bezirk Melk befinden. Betroffen seien zudem die Bezirke St. Pölten, Bruck an der Leitha, Tulln, Scheibbs und Lilienfeld.

++ 07:13: Weiterhin Hangrutsch- und Murengefahr ++
Neben dem Hochwasser könnte der Starkregen der vergangenen Tage noch weitere Folgen haben. Wie Thomas Glade, Experte für Geomorphologie, Risikoprävention und Katastrophenschutz der Universität Wien, gegenüber der APA betonte, steigere er massiv die Gefahr von Muren und Hangrutschungen. Es sei jedoch noch zu früh, um deren tatsächliches Ausmaß zu erkennen. Dafür müsse man "sicherlich noch bis zum Wochenende abwarten", so Glade.

Besonders in Niederösterreich ist mit einer Vielzahl von Hangrutschungen und Muren infolge der enormen Niederschlagsmenge zu rechnen. Auch wenn der Fokus der medialen Berichterstattung aktuell auf dem Hochwasser liegt, zeigte sich Glade sicher, "dass schon jetzt viele Rutschungen und auch Muren abgegangen sind bzw. noch abgehen werden". Grund dafür seien die vollkommen wassergesättigten Böden.

++ 07:00: Wetterprognose für Dienstag ++
Wie von den Meteorologinnen und Meteorologen prognostiziert, gibt es mit Dienstag zumindest in Hinblick auf die Wetterlage Entwarnung. Laut Wettervorhersage der Geosphere Austria halten sich zunächst noch dichten Wolkenfelder, wobei es örtlich regnet. Die größte Niederschlagsmenge geht dabei im Westen nieder. Tagsüber setzt sich dann vielerorts auch zeitweise die Sonne durch. "Einzelne, kurze Regenschauer sind aber weiterhin möglich, sie sind aber unergiebig", heißt es von der Geosphere Austria. Der Wind weht meist schwach bis mäßig und die Tageshöchsttemperaturen erreichen 14 bis 19 Grad.

Die Ereignisse der vergangenen Tage im Überblick:

Viertes Todesopfer in Klosterneuburg geborgen
15.9. Liveticker - Ein- und Ausfahrt der Westautobahn gesperrt
Tulln, Krems und Horn werden zu Katastrophengebieten
Lagebesprechung von Nehammer mit Experten
Dauerregen und Schneebruch – Hochwasser-Alarm im Osten

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