Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 15. September 2024 von Christa Recheis-Kienesberger

Christa Recheis-Kienesberger von der Pfarre Pinsdorf. | Foto: Privat
  • Christa Recheis-Kienesberger von der Pfarre Pinsdorf.
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Die Predigt für den 15. September 2024 stammt von Christa Recheis-Kienesberger. Sie ist Religionslehrerin und Gottesdienstleiterin in der Pfarre Pinsdorf.

PINSDORF. Die Frage damals und heute lautet: Wer ist dieser Jesus? Was bedeutet es, an ihn zu glauben? Jesus – ein wiedergeborener Prophet?
„Für wen halten mich die Leute?“ will Jesus von jenen wissen, die ihn tagtäglich begleiten. Ihre Antwort: „Die einen glauben, du bist Johannes, der Täufer, andere halten dich für Elija, wieder andere für sonst einen der Propheten“. Damals wie heute war anscheinend der Gedanke unmöglich, dass mit diesem Wanderrabbi aus Nazaret etwas völlig Neues angebrochen sein soll – das war so undenkbar, dass es einfacher war, dran zu glauben, dass in ihm einer der großen Propheten des jüdischen Volkes wiedergeboren worden ist.

Jesus – die endültige Liebeserklärung Gottes?

Weil Jesus mit dieser Antwort der ihm Nahestehenden wenig anfangen kann, fragt er seine Freundinnen und Freunde ganz direkt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Und Petrus antwortet: „Du bist Jesus, der von Gott gesandte Retter“. Damit lässt er den ungeheuerlichen Gedanken zu, dass dieser Jesus wirklich die Erfüllung aller Hoffnungen ist, dass sich in ihm Gottes Liebe endgültig gezeigt hat, dass mit Jesus das Reich Gottes auf Erden angebrochen ist für alle, die guten Willens sind, wie es schon in der Weihnachtsbotschaft heißt.

Und welche Folgen hat es, an ihn zu glauben?

Auch wir dürfen uns die Frage Jesu stellen lassen: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Vielleicht sieht die Antwort je nach unserer Lebenssituation anders aus. Im Jakobusbrief, der ebenfalls an diesem Sonntag vorgelesen wird, heißt es: „Ein Glaube, der sich nicht in der Liebe zum Mitmenschen beweist, ist tot“. Wenn jemand von uns gerade in Not ist und Hilfe von jenen erfährt, die sich Christinnen und Christen nennen, erlebt er oder sie die liebende Zuwendung Jesu. Wenn wir in der glücklichen Lage sind, anderen unsere Hilfe anzubieten, sind wir gefordert und aufgefordert, genau das zu tun, was Jesus getan hat: hinschauen und da sein, weil sich Gottes Liebe nur durch jene Menschen zeigt, die Jesus und sein radikales Eintreten für alle, die ihn brauchten, ernst nehmen und es ihm gleichtun.
Ein großer Auftrag, ein großes Versprechen und eine große Chance für uns alle in einer Welt, die sich so gern darauf beruft, dass jede und jeder sich selbst der/die Nächste ist. Jesu Welt sieht anders aus. Ich lade uns ein, daran mitzubauen, damit die Menschen wieder an die unendliche Liebe glauben können.

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