Unfälle am Berg
Klimatische Veränderungen produzieren neue Gefahren

Der Bergsportführerverband Steiermark macht aufgrund klimatischer Veränderungen im Hochgebirge auf zusätzliche Gefahrenquellen für Wanderer aufmerksam. | Foto: Herbert Raffalt
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Mit Beginn der Wandersaison warnt der Bergsportführerverband Steiermark vor den Auswirkungen des Klimawandels im Gebirge. Denn zunehmende Wetterextreme sowie geologische Veränderungen haben die Unfallbilanz in den heimischen Bergen ansteigen lassen.

STEIERMARK. Nach dem kurzen Gastspiel des Winters scheinen sich die sommerlichen Temperaturen nun dauerhaft durchzusetzen. Damit nimmt die Wandersaison in der Steiermark richtig Fahrt auf. Dabei ist im hochalpinen Bereich besondere Vorsicht geboten, denn die gefährlichsten Fallen im Frühsommer sind seit jeher Schneefelder. Immer wieder bringen die winterlichen Überbleibsel viele Wanderer in Schwierigkeiten.

Die gefährlichsten Fallen im Frühsommer stellen Schneefelder dar. | Foto: Schneeberger
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Doch es sind nicht nur Schneefelder – ganz allgemein registrierte das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit im Sommer des vergangenen Jahres 3.936 Unfälle in den österreichischen Bergen, ein merklicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Die spürbaren klimatischen Veränderungen produzieren in den Alpen neue Gefahren, wird seitens des im November 2023 gegründeten Bergsportführerverbandes Steiermark betont. Demnach lassen Bergstürze durch schwindenden Permafrost und Unwetter die Entwicklung der nächsten Jahre erahnen.

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Klimawandel beeinflusst Tourenplanung

Laut Gregor Krenn, Obmann des steirischen Bergsportführerverbandes, beeinflusse der Klimawandel, wie wir uns in den Alpen bewegen. Er meint: "Bergsportführerinnen und Bergsportführer sind permanent in der Natur unterwegs und als solche bereits seit langem Zeugen der sich wandelnden Verhältnisse. Wir sehen die zunehmenden Wetterextreme und die geologischen Veränderungen. Wir reagieren bereits in unserer Tourenplanung auf den Klimawandel, unsere ausgebildeten Profis beobachten die Entwicklungen das ganze Jahr und können – neben ihrer technischen Kompetenz – auch die Gefahrensituationen einschätzen."

Selbst im Juni können die Gipfel der Berge noch weiß sein und damit bei so manchem Wanderer für eine "Überraschung" sorgen. | Foto: Schneeberger
  • Selbst im Juni können die Gipfel der Berge noch weiß sein und damit bei so manchem Wanderer für eine "Überraschung" sorgen.
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Der Hüttenwirt des Guttenberghauses im Dachsteingebiet, Günther Perhab, unterstreicht diese Aussage. "Auch wir empfehlen, sich in die Hände von Expertinnen und Experten zu begeben. Die einheimischen Bergführerinnen und Bergführer kennen die Bedingungen vor Ort am besten und können im Unwetterfall richtig und schnell reagieren."

Auf Experten vertrauen

Die beiden Bergführer appellieren an unerfahrene und ortsfremde Wanderer, sich bei alpinen Unternehmungen von Profis führen zu lassen. Aufgrund der klimatischen und geologischen Veränderungen werde das "immer wichtiger".

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