Predigt für 16. Juni 2024
"Gottes Zeit ist eine andere als unsere"

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Um Stress, den Alltag und den Mut zur Gelassenheit dreht sich die heutige Predigt (Mk 4, 26-34) von Sabine Pesendorfer von der Pfarre Ohlsdorf.

PINSDORF. Jeden Tag das gleiche! Aufstehen und arbeiten, dazwischen essen, trinken und was sonst noch wichtig ist und dann schlafen. Der Tag hat ohnehin viel zu wenig Stunden. Dann kommt vielleicht noch der Stress mit dem Chef, dem Ehepartner oder mit den Kindern, die akkurat nicht folgen wollen. Und das Tag für Tag und Nacht für Nacht. Das nennt man Leben im Alltag! Wie wäre es, wenn man unsere stressige Zeit öfter nach vorn drehen könnte, sodass sie schneller vergeht. Und nur unsere schönen Zeiten auf langsamen Modus stellen könnten. Geht leider nicht. Oder geht: Gott sei Dank nicht! Das wussten auch damals schon die Menschen. Jesus erzählte ihnen das Gleichnis vom Senfkorn. Wenn der Bauer sät, dann kann er nicht gleich ernten. Er muss warten. Und er muss lange warten, bis er endlich erkennt, dass es wächst. Doch dann wird es wachsen und groß werden.

Warum geht’s nicht schneller?

Hast du schon einmal versucht, etwas anzubauen? Auch wenn du: nette Worte in die Erde rufst oder am Korn klopfst oder falls es endlich aus der Erde herauskommt – kräftig ziehst, es wird nicht schneller wachsen. Du brauchst Geduld und musst warten. So ist es auch in unserem Leben. Hast du schon einmal versucht, ein Kind großzuziehen? Ich meine wörtlich. Du kannst machen, was du willst: Am Kopf, an den Armen und an den Beinen ziehen, es wächst auch nicht schneller. Wir brauchen Geduld und müssen einfach nur warten. Oder denk an deine Arbeitsstelle. Der Chef gibt dir eine Arbeit und muss nun warten. Es würde nur Stress und Frustration auslösen, wenn er alle 5 min kommen würde, um zu sehen, ob alles erledigt ist. Ja, auch ein Chef braucht Geduld und muss warten. So ist es auch im Glauben. Auch wenn sich Priester und Gläubige um einen froh machenden Glauben bemühen, werden morgen oder übermorgen keine an die hundert gläubig Gewordenen kommen. Sie brauchen Geduld und müssen warten.

Es wächst trotzdem!

Auch wenn der Bauer schläft und nichts tut, wächst eine Pflanze heran. Auch wenn ich schlafe, wird das Kind wachsen. Wenn der Chef erst in einigen Tagen kommt, wird vieles schon gemacht sein. Wenn ich „nur“ bete und alles in Gottes Hände lege, brauche ich nicht verzagen, denn der Erfolg wird kommen. Aber eben dann, wenn Gott es will. Seine Zeit ist eine andere als unsere. Alles geschieht in kleinen Schritten. Tag für Tag und Nacht für Nacht. Das Gleichnis, das Jesus erzählt, will uns Mut und Hoffnung machen. Denn, auch wenn du nicht sofort den Erfolg spürst und siehst, so hab Geduld und gib nicht auf.

Bleib gelassen!

Alle jene, die verbissen arbeiten, die unter der Fülle der Aufgaben beinahe zusammenbrechen, die meinen alles allein machen zu müssen, zu denen sagt Jesus: „Hör auf, das zu tun! Denk daran: wirklich wichtig ist Gott. Bei allem! Natürlich braucht er deine Hilfe, deinen Einsatz. Schließlich hat er dir Fähigkeiten gegeben, die du verwenden sollst. Aber dann lass den Dingen ihren Lauf. Bleib gelassen. Hab Geduld. Denn dann wirkt Gott.“ Gott sei Dank!

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