Horst Joachimbauer
Ehemaliger Krebspatient will Menschen motivieren
Der St. Valentiner Horst Joachimbauer besiegte den Krebs. Er krempelte sein Leben um, schrieb ein Buch und will nun andere Menschen mit seiner Geschichte motivieren.
ST. VALENTIN. Diagnose Krebs – Was viele nur aus Berichten, Dokumentationen und Büchern kennen, wurde für Horst Joachimbauer plötzlich zur Realität. Im Alter von 29 Jahren erkrankte der St. Valentiner 1996 an Lymphdrüsenkrebs. Die Prognosen waren schlecht, denn der Krebs im Höchststadium 4b hatte bereits die Lunge befallen. Nach drei Rezidive (Rückfällen) 1997, 2001, 2003, unzähligen Chemos, Hochdosis-Chemotherapie, Transplantation von Knochenmark-Stammzellen und Strahlentherapien galt er schließlich als austherapiert. Doch Joachimbauer kämpfte weiter: „Es waren sieben Jahre Kampf voller Angst, Hoffnung, Mut, Lebensveränderung und Selbsterkenntnis." Bis er nach einer letzten Behandlung im November 2003 endlich geheilt war – und auch bis heute noch ist.
Diagnose brachte Umdenken
„Ich habe mein Leben total verändert und umgekrempelt, Wünsche und Träume verwirklicht, scheinbar Unmögliches möglich gemacht", so der St. Valentiner. „Ich halte es mit Walt Disney: Du musst das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“ Seither bestimmen viele Reisen, sportliche Aktivitäten sowie Ausbildungen Joachimbauer´s Leben. Nach all den Therapien und Rückfällen steigt er auf über 5000 m, absolviert Triathlons und hält Vorträge. Seine Berufe als ÖBB Maschinenschlosser, Verschieber und Lokführer hängte Joachimbauer an den Nagel: „ich wollte immer schon mit Menschen arbeiten, und nun traute ich mich, auf die Suche nach meiner Berufung zu machen."
Krankheitszeit genutzt
Schon während seiner Erkrankungszeit nutzte Joachimbauer die Zeit für zahlreiche und vielfältige Ausbildungen. Er besuchte die OÖ Journalistenakademie, machte die Ausbildungen zum Mediator, Outdoortrainer, Diplom Mentaltrainer für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, ABC-Coach, zur Notfallintervention und im Case-Management, seiner jetzige Haupttätigkeit. Doch weil der wissbegierige 53-Jährige noch nicht genug hat, absolviert er aktuell die Ausbildung zum Hynomaster.
Buch veröffentlicht
Neben den zahlreichen Ausbildungen, schrieb Joachimbauer das Buch „Mein Schicksal - Meine Chance - Mein Weg“, erschienen im LGV Lebensgeschenkeverlag. In diesem teilt er seine Erfahrungen und macht anderen Menschen Mut: „Ich hoffe, damit anderen Patienten, sowie Menschen in schwierigen Lebenslagen Mut, Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln", so Joachimbauer. „Die bisherigen Rückmeldungen von Krebspatienten, deren Angehörigen sowie Menschen auf der Suche nach Motivation und Zuversicht, geben mir das Gefühl, dass dies sehr gut gelingt." Das Buch umfasst 205 Seiten mit vielen Fotos, die alles geschriebene auch dokumentieren, und beinhaltet viele sogenannte "Tippboxen": Die Tippboxen beinhalten ganz einfach nachvollziehbare und schnell umsetzbare Möglichkeiten um sich oder seine Gedanken positiv zu stimmen", erklärt der St. Valentiner.
„Möchte Menschen ermutigen"
„Leider ist es in Corona-Zeiten extremst schwierig für mich als Ex-Patient, meine Geschichte vielen Menschen zugänglich zu machen. Weder bei Krebshilfe noch Selbsthilfeverband ist dies leider möglich", so Joachimbauer. Dennoch wurden bisher etwa 1.300 Bücher verkauft. „Ich halte jetzt gelegentlich auch Vorträge und Seminare um andere Menschen zu motivieren und um zu zeigen: Es kann auch gut gehen." So ist der 53-Jährige überzeugt: „Scheinbar habe ich dies alles gebraucht um meine Veränderung erst zu ermöglichen." Nun sei ihm wichtig, nicht nur zu nehmen, sondern auch zurückzugeben. „Ich bin unendlich dankbar für mein Leben und sehe es als meine Aufgabe bzw. Berufung andere Menschen, egal ob krank oder nicht, mit meinem Schicksalsweg zu ermutigen ihren eigenen Weg zu gehen. Denn es gibt immer einen Weg!“
Weitere Infos zu Horst Joachimbauer und seiner Geschichte, sowie seinen Veranstaltungen finden sie unter gehe-deinen-weg.at.
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