Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 31. Oktober von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 31. Oktober, stammt von Sabine Pesendorfer. Sie ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf. (LjB Mk 12, 28b-34)

Wer ist ein Christ und was muss er tun?

Wir Menschen lieben es eine Rangordnung aufzustellen. Das hilft, um sich zu orientieren. Wenn ich nämlich weiß, worauf ich zuerst achten soll, ist schon mal die Gefahr geringer, dass ich etwas falsch mache. 
Das dachten auch die Schriftgelehrten. Sie wollten das Gesetz genau befolgen! Möglichst keinen Fehler begehen. Aber was ist nun das Allerwichtigste, das ich auf jeden Fall erfüllen muss? Jesu Antwort ist klar und deutlich: „Gott zuerst lieben; von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit allen Gedanken und aller Kraft.“ Jesus zitiert hier einen Abschnitt aus dem Buch Deuteronomium, der in ganz enger Beziehung zu den Zehn Geboten steht. Und dann fügt Jesus noch ein Zweites hinzu, auch ein Wort aus dem Gesetz des Mose, aber doch an einer ganz anderen Stelle zu finden. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Levitikus) Jesus zitiert Altbekanntes, deren Inhalt alle kennen, aber er deutet es ganz anders. Gottes Wort hat eine bleibende Gültigkeit, doch es gilt, seinen Inhalt stets neu zu entdecken.

Sind die zehn Gebote alt und verstaubt?

Also ehrlich heute sind die Gebote Gottes etwas veraltet und eingestaubt. Bist du auch dieser Meinung? Oder denkst du: Wenn wir vorsichtig den Staub entfernen, so wie Jesus, dann entdecken wir, dass die Gebote immer noch passen und sehr wertvoll für unser Zusammenleben sind. Die zehn Gebote beginnen so: „Höre, Israel! Jahwe unser Gott, ist einzig. Darum sollst du ihn mit ganzem Herzen lieben.“ Ja, es gibt nur einen Gott. Für uns selbstverständlich, doch damals glaubten die Völker an unzählige Götter. Heute finde ich, müsste dieses Gebot so formuliert werden: „Glaube und vertrau! Es gibt nur einen Gott! Obwohl er von vielen geleugnet wird. Ja, er existiert und ist in dieser Welt für jeden erfahrbar, der aufmerksam und mit liebevollem Herzen durch die Welt geht.“ Der tägliche Kampf gegen meine Bequemlichkeit und das, was ich jetzt gerade machen will, den erleben alle.
Der Alltag, das ist die Begegnung mit meinen Mitmenschen, die an mir vorbeigehen und ein paar Worte sprechen oder die zu mir kommen, ob es mir gerade passt oder nicht. Gottes Wille ist Liebe. Die bedienungslose Liebe. Und wer Gott liebt, der kann nicht anders, der mag auch seine Mitmenschen und vergibt ihnen immer wieder aufs Neue, so wie Jesus es tat. Der ist ein Christ!

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