Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für Sonntag, 26. April, von Rudolf Kanzler aus der Pfarre Altmünster
SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 26. April, hat Rudolf Kanzler, Pastoralassistent der Pfarre Altmünster, verfasst. Er hat die Bibelstelle Joh 21,1-14 verwendet.
Jesus am Traunsee
Die Bibel verschweigt Erfahrungen von Scheitern, Umwegen und Irrwegen nicht. Im Grunde besteht unsere Heilige Schrift zu wesentlichen Teilen aus Erzählungen über das Scheitern nach menschlichen Maßstäben.
Sie erinnert uns aber auch daran, dass es Osterereignisse gibt. Nicht nur jenes Ostern der Auferstehung Jesu sondern gute Wege in die Zukunft für uns alle. Inmitten des Alltags erleben wir Wendepunkte, die wir nicht erklären können, von denen wir aber spüren, dass etwas geschieht, das größer ist als du und ich. Ereignisse, die man, wie alles Wichtige und Zentrale im Leben, spürt aber zum Verständnis für andere nicht ausreichend in Worte fassen kann: Wenn du mich nicht fragst, weiß ich es, wenn du mich fragst, kann ich es dir nicht sagen.
In der Pfarrkirche von Altmünster ist die Szene aus dem heutigen Evangelium (Joh 21,1-14) in ein Bild gefasst. Der Künstler hat Jesus und die Jünger vor dem Hintergrund des Traunsteins und der heimischen Berge am Ufer des Traunsees gemalt. „Jesus am Traunsee“ nenne ich dieses etwas versteckte und nur wenigen bekannte Bild. Wer es bemerkt, wird verstehen: Gott begegnet auch dir mitten in deinem Leben.
Das Unsagbare dieser Begegnung macht Mut, es erneut zu versuchen. Das gilt für die Jünger im Evangelium und für uns in unserem Alltag.
Waren die Jünger zunächst gescheitert und ohne Fang zurückgekehrt, ist das Netz diesmal zum Bersten gefüllt.
Jesus wartet am Ufer mit einem Kohlefeuer und bereitet Fisch und Brot zum gemeinsamen Verzehr. Du sollst nicht leer ausgehen, sollst etwas haben von deinem Mut, von deinen Mühen.
Gott ermutigt und achtet auf uns, kennt unseren Hunger und Durst – nicht nur nach Nahrung sondern vor allem nach Leben. Achten wir jetzt und in der Zeit nach Corona, wenn wieder alles „hochgefahren“ wird, darauf, dass wir nicht in allem so weitermachen wie vorher. Hören wir öfter mutig auf unseren Hunger und unseren Durst nach Leben.
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