Coronavirus
Klinikum Melk wird NÖs zentrale Anlaufstelle für alle am Corona-Virus Erkrankten
Bestätigte Fälle in Tirol und in Wien. In Hollabrunn wurde Freitagabend 23 Schüler und vier Lehrer eines Gymnasiums unter häusliche Quarantäne gestellt. (Siehe Link zur Geschichte hier). Auch Niederösterreichs Kliniken wappnen sich daher für den Fall der Fälle. Am Freitag ist bekanntgegeben worden, dass alle in Niederösterreich positiv getesteten Erkrankten an einen zentralen Ort gebracht werden, um dort versorgt zu werden. Die Wahl ist auf das Landesklinikum Melk gefallen. Melks Bürgermeister Patrick Strobl und NÖ Landesgesundheitsagentur Vorstand Konrad Kogler erklären, was das für das Krankenhaus und die Bevölkerung bedeutet.
BEZIRK MELK/NÖ. "Die medizinischen Planungen und strukturellen Vorbereitungen im Zusammenhang mit dem Auftreten von in Österreich werden auch bei uns in Niederösterreich tagesaktuell adaptiert, um auf jedwede Situationsveränderung sofort und bestmöglich reagieren zu können", heißt es im Facebook-Posting der neuen NÖ Gesundheitsagentur.
Demnach werden, sollte es demnächst am Coronavirus erkrankte in Niederösterreich geben, einen einzigen Klinkstandort geben, an dem diese versorgt werden. "Nach Abwägung aller medizinischen und strukturellen Gegebenheiten ist die Entscheidung auf den Landesklinikum Melk gefallen", informiert der Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur Konrad Kogler.
"Die Entscheidung hat schlussendlich die NÖ Gesundheitsagentur getroffen. Wir werden auf jeden Fall in nächster Zeit das Thema mit allen ausführlich besprechen."
Patrick Strobl, Bgm. Melk
„Was jetzt sehr wichtig ist, ist gute Kommunikation und Transparenz. Sie können sicher sein, dass wir Sie über alles Maßgebliche informieren. Laut Experten verlaufen 80 Prozent der Fälle sehr mild, weshalb ein großer Teil der positiv getesteten Menschen in häuslicher Pflege verbleiben können“, weiß der Melker Bürgermeister Patrick Strobl. Wichtig sei es jetzt keine Panik aufkommen zu lassen – bei Verdachtsfällen sollte man Ruhe bewahren und die Gesundheitsnummer 1450 wählen. Aktuelle Infos zum Coronavirus der Stadt Melk finden Sie hier.
Um etwaiger weiterer Verunsicherung vorzubeugen, hat die Stadtgemeinde bereits Vorkehrungen getroffen: „Sobald der erste Patient in das Landesklinikum verlegt wird, werden die Kinder, die in Melk in der Nachmittagsbetreuung sind, ihr Mittagessen nicht mehr wie bisher im Krankenhaus einnehmen, sondern können direkt in der Volksschule essen“, so Strobl.
Auch Melks Gesundheitsstadtrat Jürgen Eder muss noch auf genauere Informationen warten: "Wir wissen vorerst, dass es eine Vorsorgemaßnahme ist. Im Landesklinikum wird nun alles vorbereitet, falls es wirklich zu einem Fall kommt, der isoliert werden muss. Die Nähe zu St. Pölten hat für den Standort gesprochen. Mehr kann man zum derzeitigen Standpunkt nicht sagen."
Warum Melk? Die Gründe!
Die NÖ Gesundheitsagentur begründet auch die Wahl für den Standort Melk, wohl auch, um Ängste der Bevölkerung vor Ort aufzugreifen und diesen entgegenzuwirken.
So sei Melk für die Versorgung von Coronavirus-Infizierten prädestiniert, da das Klinikum über hervorragende intensivmedizinische Expertise sowie entsprechende Beatmungsmöglichkeiten.
Außerdem sei Melk weder zu groß noch zu klein. "Die Klinik hat die optimale Versorgungsgröße, um die Behandlung an einem Ort zu bündeln."
Außerdem vertraue man auf die Kompetenz aller Angestellten, die übrigens in diesen Minuten gerade diese Entscheidung mitgeteilt bekommen. In einer Mitarbeiterversammlung werden alle Schritte besprochen, wie die Entscheidung nun schnellstmöglichvor Ort umgesetzt werden kann.
Die erstklassige Qualifikation des Personals sowie die baulichen Gegebenheiten erlauben es, in Melk "sehr rasch eine bestens ausgestattete Einheit zum Separieren von Patienten zu organisieren", so Kogler.
Außerdem spricht auch der Ort für Melk: Direkt an der Westautobahn gelegen ist es schnell erreichbar. Außerdem sind die Universitätskliniken St. Pölten und Krems direkt in der Nähe um im Krisenfall Unterstützung leisten zu können.
"Im Wissen um unsere Verantwortung für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und in enger fachlicher Abstimmung mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den politischen Verantwortungsträgern haben wir damit die bestmögliche Vorsorge getroffen", endet das Facebook Posting der NÖ Gesundheitsagentur.
Das Corona-Virus
Das Coronavirus – mittlerweile firmiert es unter Covid-19 – äußert sich mit grippeähnlichen Symptomen: Fieber, Husten, Atembeschwerden. Wenn Sie diese Anzeichen aufweisen und entweder vor Kurzem in einem Land waren, wo Covid-19 ausgebrochen ist (China, Italien) oder mit Menschen Kontakt gehabt haben, die in diesen Regionen unterwegs waren, rufen Sie die Gesundheits-Hotline 1450 an.
Weitere Informationen zum Coronavirus finden Sie auch auf der Hompeage der Österreichischen Gesundheitstagentur AGES
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