Anlagen in Sallingberg
Windparkprojekt: Betreiber wirft hin
Bisheriger Windpark-Betreiber springt nach Berichterstattung und Widerstand der Sallingberger Bevölkerung ab.
SALLINGBERG. Die BEZIRKSBLÄTTER berichteten vor zwei Wochen über den Widerstand, der dem Projektbetreiber des geplanten Windparks in Sallingberg, Benedikt Abensperg und Traun, aus der Bevölkerung ebenso wie von Windkraftgegnern entgegengebracht wird.
"Wir verstehen nicht, dass man unbedingt auf einem Schwachwindstandort diese Anlagen bauen möchte", erklärte etwa die Anrainerin Maria Dirmüller.
Für den Betreiber war das Projekt von Anfang an mit vielen Hindernissen gepflastert. Zuletzt musste auf ein älteres, kleineres Modell, das bereits 2016 genehmigt wurde, zurückgegriffen werden, da die neueren, noch größeren Windräder keine Zustimmung fanden.
Viele Hindernisse
Doch neben der Modell-Frage legt sich nun auch noch der Schwarzstorch quer. Denn die geplanten Standorte befinden sich in einem Schwarzstorch-Gebiet. Und da dieses schützenswerte Exemplar sich dort nachweislich seit über 40 Jahren alljährlich niederlässt, steht nun ein kompletter Projekt-Stillstand im Raum.
Betreiber gibt auf
Nun, nach der Berichterstattung, erhielten die BEZIRKSBLÄTTER exklusive Informationen über einen Rückzieher des Projektbetreibers. Benedikt Abensperg und Traun erklärt dazu: "Ich kenne die Firma Ecowind als kompetente Firma, die schon viele Klimaschutzprojekte erfolgreich umgesetzt hat. Als Forstwirt ist mir der Klimaschutz besonders wichtig. Ich bin daher froh, dass Ecowind dieses für unsere Gemeinde, die Region und unser Klima wichtige Projekt durchführen wird." Der Geschäftsführer von Ecowind, Johann Janker, bestätigt den Erwerb des Projektes: "Der Windpark in Sallingberg hat für uns sehr große Bedeutung, weil er gut und seriös geplant ist und auch ein sehr gutes Windpotenzial hat. Zusätzlich macht die Nähe zu unserem Firmenstandort in Kilb den Standort auch sehr attraktiv für uns."
Als nächsten Schritt will sich Ecowind bei allen Projektbeteiligten, wie Gemeinde, Grundeigentümer, involvierte Firmen usw., persönlich vorstellen und die weitere gemeinsame Vorgangsweise definieren. "Uns ist es sehr wichtig, so viel wie möglich regionale Wertschöpfung im Projekt zu haben und freuen uns über regionale Partnerschaften", so Janker in seiner schriftlichen Stellungnahme. Doch für die Anrainerin Maria Dirmüller ändert der Betreiberwechsel nichts an der Vorgehensweise – im Gegenteil. "Die Jägerschaft hat nun in der Nähe des Schwarzstorch-Horstes einen Hochstand aufgestellt. Wir vermuten, dass damit die Niederlassung des Storches verhindert werden soll."
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