Abseilen von Staumauer

Streit um Action-Attraktion über den Stausee Ottenstein

EVN kündigt Vertrag mit örtlichem Action-Anbieter – Abseilen über dem Stausee ist dennoch nicht Geschichte.

BEZIRK. Wenn man gut angeseilt an der Absprungstelle auf der Ruine Dobra steht, ist der Nervenkitzel kaum zu überbieten. Die größte Überwindung ist der Absprung. Der Rest – das Schweben über dem Stausee, das Abseilen in ein Boot, das mitten auf dem Gewässer wartet und die Fahrt ans andere Ufer ein tolles Erlebnis. Ich durfte den sogenannten Big Fly selbst vor Jahren einmal erleben.

Vertrag aufgekündigt

Nun sorgt die Untersagung des Abseilens von der Staumauer für Dritte an die Betreiberfirma von Jimmy Moser für Aufsehen.
Zur Vorgeschichte: Seit 2008 hat die EVN der Gemeinde Rastenfeld die Möglichkeit eingeräumt, Dritten die Möglichkeit von Abseilübungen an der Staumauer Ottenstein anzubieten.

„Diesen Vertrag haben wir im Einvernehmen mit der Gemeinde nun beendet“

, bestätigt EVN-Sprecher Stefan Zach. Grund dafür seien erhöhte Sicherheitsstandards für Bauwerke der kritischen Infrastruktur, zu denen das Kraftwerk und das Umspannwerk Ottenstein zählen. Das habe man im Zuge einer Überprüfung aller Anlagen nach den neuen rechtlichen Vorgaben festgestellt.

Moser sieht Racheakt

Für Moser ist dies jedoch ein reiner Racheakt, weil er sich seit Jahren öffentlich gegen Windkraftprojekte im Waldviertel, die auch von der EVN angedacht werden, ausspricht und diese auch mit allen rechtlichen Mitteln verhindert.

„Ich nehme diese Retourkutsche zur Kenntnis. Leider geht es aber um die vielen Jugendlichen, die dieses Jahr dieses großartige Erlebnis bereits bei mir gebucht haben“

, sagt Moser.

„Es werden auch weiterhin Abseilübungen an der Staumauer in Abstimmung mit der EVN stattfinden, etwa für Blaulichtorganisationen“

, so Zach.  „Wir werden eine gute Lösung, ohne einen gewerblichen Anbieter finden.“

Für Moser bedeutet die kurzfristige Rücknahme dieser Erlaubnis auch einen enormen Aufwand:

„Ich muss Buchungen rückabwickeln und auch das Geld für bereits bezahlte Gutscheine zurücküberweisen.“

Andere Angebote, die Moser noch im Repertoire hat, sind von diesem Problem nicht betroffen.

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