Zwettl
Kultur in den Regionen als
Gegenpol zur Künstlichen Intelligenz
Die Kultur.Region.Niederösterreich lädt in 20 Kulturgipfel-Gesprächen in den Bezirken Niederösterreichs zum gemeinsamen Diskurs. Unter dem Titel „Verlässlich echt. Regionalkultur im Zeitalter der KI“ erörtern Akteurinnen und Akteure der regionalen Kulturarbeit das brisante Thema und beziehen Stellung. Für den Bezirk Zwettl entstand im Schloss Rosenau eine lebhafte Diskussion.
SCHLOSS ROSENAU. Künstliche Intelligenz ist aus dem modernen Alltag kaum mehr wegzudenken. Das fängt ganz nachvollziehbar bei der täglichen Anwendung von Social Media, beim Durchforsten von YouTube oder beim Texten auf Knopfdruck mit ChatGPT an, zieht sich aber auch konsequent durch die große Kulturlandschaft in den Regionen Niederösterreichs: Fragen nach dem Urheberrecht von Werken der KI, die sich bereits bestehender kreativer Arbeiten bedient, und Fragen nach dem möglichen Verlust des menschlich Originären beschäftigen Kulturschaffende in allen Sparten, von der Musik über die bildende Kunst bis hin zur Literatur.
In Zeiten der unentwegten Überforderung durch negative Schlagzeilen und vielfältige Bedrohungsszenarien – gepaart mit dem Vormarsch von KI und immer realistischer angelegten virtuellen Welten – setzt die Kultur.Region.Niederösterreich ein diskursives Zeichen und bezieht mit der Reihe „Verlässlich echt. Regionalkultur im Zeitalter der KI“ Stellung:
„Die Kulturarbeit ist ein echtes Lebenszeichen in den Regionen, sie ist verlässlich für alle Menschen da, die sich nach authentischen Begegnungen und erlebbarer Kultur sehnen. Sie ist Dialog, Austauschmöglichkeit und Resonanzkörper“
, betont Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber.
Über den Stellenwert der Regionalkultur diskutieren derzeit in den 20 Bezirken Niederösterreichs Akteurinnen und Akteure aus der regionalen Kulturlandschaft
(Verantwortliche für Museen, Sammlungen, Kulturvereine, Musikschulen, Chöre, Tanz- und Musikgruppen, Bands, Veranstaltungsstätten, Bildungswerke) sowie Bildungs- und Kulturverantwortliche – bei 20 Kulturgipfel-Gesprächen von Amstetten bis Zwettl.
Ganz nach dem Motto „Verlässlich echt. Regionalkultur im Zeitalter der KI“ tauschen sie sich aus, um gemeinsam Haltung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln und gemeinschaftlich Position zu beziehen. Ziel ist eine gegenseitige Sensibilisierung für die hohe Relevanz der eigenen Arbeit, den Wert der Regionalkultur, die Ermunterung zur Teilhabe und zur Mitmenschlichkeit. „Das Kreative und Gemeinschaftliche ist es, was uns als Menschen ausmacht. Das müssen wir hochhalten und stärken. Regionalkultur ist verlässlich, Regionalkultur ist echt“, so Martin Lammerhuber.
Kulturgipfel in Schloss Rosenau unterstreicht Wichtigkeit der Auseinandersetzung
Einen solchen stärkenden Abend der Gemeinsamkeit und des bereichernden Austausches zum Thema bildete der Kulturgipfel für den Bezirk Zwettl im Schloss Rosenau. Durch den Abend führte Sandra Paweronschitz von der Kultur.Region.Niederösterreich. Die teilnehmenden Akteurinnen und Akteure der Kulturlandschaft brachten sich aktiv in die Diskussionen und Erörterungen ein. Museumsdirektor und Fotograf Georg Walter betonte:
„Regionalkultur ist für mich die Lust am Experimentieren und mit Spaß, Neues zu gestalten.“
Für Franz Höfer, Obmann des Erlebnismuseum-Vereines ist Regionalkultur lange Tradition, Vernetzung auf kultureller Ebene, „im Wesentlichen echt und unverfälscht. Es gibt immer was zu tun“. Und Pädagoge Toni Karner ergänzte:
„Regionalkultur ist für mich aus Sicht des Eventmanagements saisonal und regional. Für mich ist wichtig, dass wir bei der Kultur bodenständig und uns selber treu bleiben. Ebenso spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.“
Meinungen fließen in Deklaration
Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber kündigt an, dass das Thema weiterhin von Bedeutung sei: „Nach dieser Tour durch alle Bezirke werden wir bei einem landesweiten Kulturgipfel alle Meinungen in eine „Deklaration zur Bedeutung der Regionalkultur im Zeitalter der KI“ einfließen lassen. Wir tragen den Wert und die Bedeutung der Regionalkultur in all unsere Bestrebungen, Formate und Ziele. Das ist auch im Spannungsfeld mit Themen wie der Künstlichen Intelligenz der Fall. Wichtig ist, dass alle Kulturengagierten und Ehrenamtlichen die einmalige Chance ihrer Tätigkeit sehen, denn eine Gesellschaft im Wandel braucht mehr denn je vielfältige regionale Kulturarbeit. Diese ist Lebensfreude, bietet Perspektive und sorgt auch für Stabilität.“
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