Stadtgeschichte Zwettl
Forschungsergebnisse im Sparkassensaal präsentiert

Namhafte Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse zur Zwettler Stadtgeschichte (v. l.): Roman Zehetmayer, fachlicher Projektleiter Friedel Moll, Martin Obenaus, Martin Scheutz, Stadtarchivarin Elisabeth Moll MBA, Bürgermeister Franz Mold, Markus Gneiß, Vizebürgermeister Andrea Wiesmüller, Herbert Krammer, Stadtrat Johannes Prinz und organisatorischer Projektleiter Werner Siegl | Foto: Stadtgemeinde Zwettl
  • Namhafte Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse zur Zwettler Stadtgeschichte (v. l.): Roman Zehetmayer, fachlicher Projektleiter Friedel Moll, Martin Obenaus, Martin Scheutz, Stadtarchivarin Elisabeth Moll MBA, Bürgermeister Franz Mold, Markus Gneiß, Vizebürgermeister Andrea Wiesmüller, Herbert Krammer, Stadtrat Johannes Prinz und organisatorischer Projektleiter Werner Siegl
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Im gut gefüllten Sparkassensaal wurden die Forschungsergebnisse zum Stadtgebiet von Zwettl in den Epochen Mittelalter und Frühe Neuzeit präsentiert. 

ZWETTL. Roman Zehetmayer und Martin Scheutz stellten mit ihrem Team die neuesten Erkenntnisse der Geschichtsforschung vor - von der ersten Siedlung im Zwettler Stadtgebiet bis zur Ackerbürgerstadt etwa zur Zeit der Französischen Revolution.

Spannende Reise durch die Geschichte 

Roman Zehetmayer gab einen kurzen Überblick über die mittelalterliche Stadt Zwettl und ihre Entwicklung. Der Archäologe Martin Obenaus rekonstruierte anhand von Ergebnissen aus archäologischen Grabungen den ungefähren Verlauf von Böhmen- und Polansteig – zwei der ältesten Verkehrswege durch das Waldviertel. Weiters berichtete er von der Rettungsgrabung im Altstadtgebiet von Zwettl, bei der ein Beweis für eine slawische Besiedelung im Frühmittelalter erbracht wurde. Markus Gneiß stellte die mittelalterlichen Herrschaftsverhältnisse vor und meinte augenzwinkernd, dass sich neben dem Kuenringerstangerl auch die Liechtensteiner ein nach ihnen benanntes Gebäck verdient hätten.

Quellen und Informationen

Anschließend ging Herbert Krammer, der „Lokalmatador“ unter den Forschern, auf die teils fragmentarischen Quellen ein und erklärte, wie Mittelalterforscher zu Informationen aus jener Zeit kommen. Mit einem schwungvollen Vortrag über die Stadt mit ihrem erstarkenden Bürgertum in der Zeit der Reformation und Gegenreformation sowie zahlreicher Plagen und großer Migration, setzte Martin Scheutz den Schlusspunkt.

Zwettler Initiative ist beispielgebend

Bürgermeister Franz Mold bedankte sich mit Büchern bei den Autoren dieses beispielgebenden Vorzeigeprojektes und lud zur Gesamtpräsentation der Ergebnisse zu allen bearbeiteten Epochenblöcken am 20. Oktober ein. Der Abend wurde vom Trompetenquartett unter der Leitung von Alexander Kastner musikalisch umrahmt. Die Musiker spielten auf Naturtrompeten und hatten zu den Vorträgen passende Stücke gewählt.

Vorläufiges Ende von Projekt "Stadtgeschichte Zwettl"

Mit dieser Präsentation kamen die Forschungsarbeiten im Zuge des Projekts „Stadtgeschichte Zwettl“ zu einem vorläufigen Ende. Bereits 2018 wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verein Netzwerk Geschichte NÖ und der Stadtgemeinde Zwettl unterzeichnet. Das Land Niederösterreich unterstützte das Projekt finanziell. Werner Siegl sorgte seitens der Stadtgemeinde als organisatorischer Projektleiter für die zur Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungen. Die Archivare Elisabeth und Friedel Moll begleiteten das Projekt inhaltlich, stellten Archivalien bereit und unterstützten die WissenschaftlerInnen bei ihren Forschungen.

Ergiebige Quellen im Stadtarchiv

Auf Initiative der Stadtgemeinde Zwettl entstand so im Zuge dieses Projekts eine exemplarische Stadtgeschichte – also Zwettl als „typische“ Stadt Niederösterreichs –, die einzigartig ist. Die Wissenschaftlerinnen uns Wissenschaftler arbeiteten in epochenspezifischen Settings die Geschichte Zwettl nach thematischen Gesichtspunkten auf. Sie konnten dabei unter anderem auf hervorragend erschlossene Quellen, wie etwa die transkribierten Ratsprotokolle der landesfürstlichen Stadt Zwettl, zurückgreifen. Nur durch diese Hilfsmittel und die Fülle an digitalisierten und transkribierten Beständen im Stadtarchiv Zwettl wurde dieses Projekt überhaupt möglich.

Die Ergebnisse aus diesen jahrelangen Forschungen liegen derzeit „nur“ digital auf. Die Manuskripte zu allen Epochen sind auf der Homepage der Stadtgemeinde Zwettl-NÖ (www.zwettl.gv.at/stadtarchiv) frei zugänglich.

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