Koreanische Kampfkunst in Wr. Neustadt
Hapkido Vereinsmeisterschaft: Hoffellner das Maß aller Dinge

- Der erst 17-jährige Matthias Hoffellner holte sich heuer souverän den Titel in der Gesamtwertung.
- Foto: Mario Wolf
- hochgeladen von Andreas Oberleitner
Bevor es in die stille Zeit um Weihnachten geht, war im Hapkido Verein Wiener Neustadt nochmal ordentlich Action angesagt. Im Rahmen der 10. Vereinsmeisterschaft ermittelte man in 7 Disziplinen den Vereinsmeister. Nachwuchstalent Matthias Hoffellner, 17 Jahre jung, dominierte seine Bewerbe klar und konnte sich so den Gesamtsieg sichern.
Persönliche Weiterentwicklung als Ziel
Die Bewerbe umfassen zum Einen klassisch technische Domänen, so wird beim Bewerb 'Hyong' eine Einzelform als Schattenkampf gegen mehrere imaginäre Gegner dargeboten; beim Bewerb 'Hoshinsul' wird die Anwendung der Selbstverteidigungstechniken am Partner demonstriert. In den Kampfbewerben hingegen wird im klassischen Freikampf mit voller Schutzausrüstung im Halbkontakt gekämpft, während beim Groundfighting der Bodenkampf im Fokus steht. Höchste Präzision schließlich ist im Bruchtest gefordert, wo es gilt, ein 20 Millimeter starkes, völlig frei schwebend gehaltenes Fichtenbrett mit vorgegebenen Techniken möglichst punktgenau in der Mitte zu zertrümmern. Seit vorigem Jahr neu hinzugekommen sind zwei Fallschulbewerbe, wo der höchste bzw. weiteste Sprung mittels Flugrolle bewertet wurde. Das Ziel der Veranstaltung soll in erster Linie für jeden einzelnen Akteur sein, sich persönlich weiterzuentwickeln und an sich und seinen Techniken arbeiten zu können.
Baldauf früh out - idealer Start für Hoffellner
Schnell stand fest, dass es heuer keine Titelverteidigung geben würde: Martin Baldauf musste beim Bewerb "Bruchtest" leider verletzungsbedingt w.o. geben und fiel somit für die Veranstaltung aus. Auch Edeltechniker Wolfgang Eckhardt war heuer nicht am Start. Matthias Hoffellner hingegen erwischte einen nahezu perfekten Start und konnte den Hyong-Bewerb gleich für sich entscheiden, punktemäßig äußerst knapp vor Tom Kraushofer; Bronze holte sich zudem mit Fatih Gündüz ein neues Gesicht im Verein.
In den Sprungbewerben konnte Hoffellner dann seiner Favoritenrolle gerecht werden, und sicherte sich sowohl im Hoch- als auch Weitsprung den Titel für sich. Damit verwies er sowohl Namensvetter Matthias Watzin, als auch Tom Kraushofer jeweils auf den zweiten Platz. David Wagner sicherte sich in beiden Bewerben noch die Bronzemedaille.
Der Bruchtest war schließlich das Metier der Routiniers. Andreas Tumpold, seit mehr als 13 Jahren aktiv, sicherte sich den Titel mit einem ausgezeichneten Gesamtfehlermaß von lediglich 137(!) mm. Auf dem zweiten Platz positionierte sich Michi Selos, dem an diesem Abend auch ein seltener Strike (0mm Fehlermaß) gelang. Dan-Anwärter Andy Wolf komplettierte das Siegertreppchen.
Im Selbstverteidigungs-Bewerb "Hoshinsul" setzte sich schließlich sensationell Matthias Hoffellner ganz knapp um lediglich 0.6 Punkte gegen Tom Kraushofer durch und holte damit den vierten Bewerbssieg. Damit war die Gesamtwertung uneinholbar gewonnen.
Viel Action bei den Kampfbewerben
Michi Selos war es auch, der seine Routine als auch seine körperliche Überlegenheit im Freikampf einsetzte und sich so in packenden Zweikämpfen vor Fatih Gündüz und David Wagner den Titel holte.
Spannend wie selten war die Entscheidung schließlich im Groundfighting. In die Finalrunde kamen wie im Vorjahr die beiden Favoriten Enke und Lapesch; doch auch Hoffellner und Wagner wollten ihr Punktekonto noch einmal auffetten. Die Favoriten waren es auch, die wie im Vorjahr das Finale unter sich ausmachten. Doch dieses Jahr gelang Lapesch der Coup und er konnte sich mit dem Finalsieg für die Niederlage voriges Jahr revanchieren. Das Match um Platz 3 ging nach Gleichstand nach 5 Minuten um weitere 3 Minuten in die Verlängerung, wo sich Hoffellner dann knapp nach Punkten gegen Wagner durchsetzen konnte.
Glänzender Jahresabschluss
Die Siegerehrung erfolgte traditionell bei der Weihnachtsfeier im Mary's Pub. Zu feiern gab es auch für Obmann Andreas Oberleitner etwas: er hatte dieses Jahr bereits sein 25-jähriges Mattenjubiläum - ein Vierteljahrhundert aktiv in der Kampfkunst. Überrascht wurde er von seinen Schülern und Trainingskollegen mit einem originalen Kampfanzug aus Südkorea als Geschenk. "Andi lehrt uns Hapkido - es verbindet uns, und ist ein Teil unseres Lebens, es begleitet uns und macht uns ein Stück weit zu dem, was wir sind", so Mario Wolf in seiner Laudatio. "Diese Worte kann ich nur zurückgeben - ohne solch engagierte Helfer an meiner Seite und so tolle Schüler und Mitglieder wäre vieles unmöglich und unser Verein nicht so wunderbar, wie er ist", so Oberleitner. Wir freuen uns auf 2020!
Weitere Infos auf www.hapkido-wn.at und auf Facebook
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