Panik vorm Fünfer
Nachhilfen boomen + Umfrage

- Jetzt wirds höchste Zeit. Die letzte entscheidende Schularbeit.
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Nachhilfe ist keine Schande und kein Grund zur Nervosität. Jedes dritte Schulkind benötigt sie.
WIENER NEUSTADT, BEZIRK. Eine Studie der Arbeiterkammer besagt: 37 Prozent der Schüler (rund 367.000 Kinder) bekommen Nachhilfe – und die Corona-Situation tat ihr Übriges dazu. In NÖ und damit auch in Stadt und Bezirk verhält es sich ähnlich.
Letzte Möglichkeit
Die Sorgen der Eltern und ihrer Kinder beginnen jetzt - vor den letzten Schularbeiten, bei denen es noch möglich ist, einen "Fleck" im Zeugnis zu verhindern. Da ist professionelle Hilfe mehr gefragt, denn je. Schulqualitätsmanager für die Bildungsdirektion Niederösterreich, Michael Dollischal: "Die meisten Nachhilfen fallen in den privaten und nicht in den Schulbereich." "Panik ist dabei fehl am Platz", weiß Jürgen Lonin, Inhaber der "Schülerhilfe" in Wiener Neustadt. Bevor mit dem Stoff begonnen wird, sollte es eine genaue Evaluierung der Lernprobleme geben. Lonin: "Man muss darauf eingehen, warum es überhaupt zu dem schulischen Defizit gekommen ist. Seelische Belastungen wie Scheidung der Eltern, Prüfungsangst oder überforderte Eltern während des Corona-Homeschoolings (Unterricht zuhause per Video) sind Faktoren, die zu berücksichtigen sind."
Lonin und sein Team aus Nachhilfelehrern werden natürlich auch mit Eltern konfrontiert, die vor Schulschluss zu viel wollen, doch er warnt: "Es handelt sich nicht um eine Ware, sondern um ein Kind!" Sein Tipp: "Um Vertrauen zu gewinnen, laden gute Nachhilfeschulen Kinder und Eltern zu einem ersten Gespräch ein und jeder Interessent bekommt eine Lernstunde gratis. Ganz wichtig ist es, den Druck auf das Kind zu vermindern", so Lonin, der auch weiß, "dass man dafür auch manche Eltern auf den Boden der Realität zurückholen muss."

- Jürgen Lonin, Chef der Schülerhilfe Wiener Neustadt.
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Die Problemfächer blieben in all den Jahren die gleichen: Mathematik, Englisch, Deutsch.


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