Konzert der Extraklasse: Vier Hände - eine musikalische Seele tänzerisch durch Europa unterwegs !
Am 28. Jänner 2018 war wieder das Klavierduo Federica Valenta und Ines Schüttengruber im Festsaal des BORG Wiener Neustadt zu hören. In vollendeter Harmonie ertönten vierhändige Werke von Schubert, Debussy, Dvořák und Brahms.
Federica Valenta und Ines Schüttengruber kennen sich seit 2011 und gründeten gleich das Klavierduo. In Wiener Neustadt sind sie durch die BORG-Konzertreihen bestens bekannt.
Der Abend begann mit der Fantasie f-Moll, D 940, die in dem umfangreichen A quatre mains-Werk Franz Schuberts heraus ragt. Klangliche Finesse und feuriges Temperament verbanden sich in der Interpretation dieses Schlüsselwerkes, das in Memoriam gewählt wurde, erschien es doch im Ablebensjahr Schuberts 1828.
Vitale Frische steckte in der Interpretation von Claude Debussys „Petite suite“. Der Komponist steht in der Tradition der französischen Musik: Deutliche Merkmale sind die einfache Harmonik auf der einen Seite und das „Tänzerische in den elastischen Rhythmen“ sowie die leichten Akzente auf der anderen Seite. Innig ließ das Duo die Bewegungen miteinander verschmelzen und bewahrte doch die nötige Eleganz.
Äußerst harmonisch wirkte das Zusammenspiel bei den Musikpädagoginnen bei den dargebotenen Tänzen. Es ist ein Paradox der tschechischen Musikgeschichte, dass ihre berühmtesten Nationaltänze, die Slawischen Tänze von Antonín Dvořák, auf die Anregung zweier Deutscher hin entstanden: Im Jahr 1877 machte Johannes Brahms seinen Verleger Fritz Simrock auf den noch unbekannten Komponisten aufmerksam, Simrock schlug Dvořák auch vor, eine Reihe von „nationalen Klavierwerken“ nach dem Vorbild von Brahms’ Ungarischen Tänzen zu komponieren. Dvořáks slawische Tänze op. 72 ließen die Musikerinnen tänzerisch-virtuos, mit prägnanter Sorgfalt bei der Ausgestaltung der Verzierungen, über die Tasten perlen und bei den fünf zum Konzertabschluss dargebotenen „Ungarischen Tänzen“ glänzte das Duo mit raffiniert gestalteten Rubati und auf den Punkt gezündeten musikalischen Höhepunkten. Es handelt sich bei diesen Melodien jedoch um volkstümliche Kunstmusik. Brahms Ziel war eine Anpassung an die Formensprache der deutschen Klassik, ohne den Wesensgehalt zu schmälern. Typische Elemente bleiben bestehen: blockhafter Aufbau, häufiger Wechsel zwischen schnellen und langsamen Tempi sowie zwischen Dur und Moll. Als Zugabe ging die musikalische Reise nach Norwegen mit dem 2. Norwegischen Tanz von Edvard Grieg. Die Künste waren damals bestrebt, einen Beitrag zur nationalen Unabhängigkeit Norwegens zu leisten: Die Norwegischen Tänze op 35, die Grieg 1881 ursprünglich für Klavier zu vier Händen schrieb, sind eine Auseinandersetzung mit heimischer Musik und Tradition.
Dieses Konzert der Extra-Klasse ging viel zu schnell zu Ende, das Duo spielt ein ähnliches Programm bereits im März in der ungarischen Botschaft.
Bildtexte:
Bild 1: Ines Schüttengruber und Federica Valenta (vlnr)
Bild 2: Duo in action
Bild 3: Trotz Wahltag war der Festsaal voll
Bild 4: Langer Applaus für die Künstlerinnen
Bild(er): © Claus
Hptm Prof. Mag. Serge CLAUS
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