Hallo, hier spricht die Polizei
Bundespolizei spart für Handys das Mitschicken der legendären 059-133-er Nummer ein
Gespart wird auch bei der Polizei. Ein Schritt: Anrufe von den Ordnungshütern kommen am Handy nur mehr „anonym“ an. Aus Kostengründen.
BEZIRK/NÖ. Bis vor kurzem leuchtete noch die 059-133 und die Durchwahl der jeweiligen Polizeiinspektion am Telefondisplay auf, wenn die Polizei Sie anrief. Man wusste also, die Polizei hat Ihnen etwas mitzuteilen. Vielleicht die freudige Nachricht, dass der Einbrecher, der den Familienschmuck geklaut hat, gefasst wurde und man seine Schmuckstücke wieder abholen kann, oder man wurde gebeten, eine Zeugenaussage zu machen.
Aber das ist vorbei. Wenn die Polizei nun einen Bürger auf dessen Mobiltelefon anruft, ist sie nur noch ein „anonymer Anrufer“. Nun gibt es allerdings Leute, die bei anonymen Anrufern aus Prinzip nicht abheben. Damit wird es für die Polizeibeamten natürlich weitaus schwieriger, mit der Bevölkerung telefonisch in Kontakt zu treten. Hausbesuche werden womöglich zur Regel werden, wenn sich über den „heißen Draht“ nichts ausrichten lässt.
Diese Maßnahme bedeutet auch eine „Behinderung“ der Exekutive. „Wenn ein Beamter am Diensthandy von einer Polizeiinspektion angerufen wird, und nicht sieht, wo er zurückrufen soll“, wie ein Beamter über die unliebsame Nebenerscheinung der Rufnummern-Unterdrückung zu bedenken gibt.
Die Anonymität der Polizeirufnummer hat Kostengründe: „Es sind da schon hohe Festnetzkosten angefallen. Und wir sprechen hier nicht von ein paar Hundert Euro.“ Generalmajor Franz Popp vom Landespolizeikommando präzisiert: „Die Ursache des Unterdrückens der Rufnummern ist, dass zur Kostenersparnis Anrufe zu Mobiltelefonen über spezielle Anschlüsse (Booster) des jeweiligen Betreibers geroutet werden und somit nur netzinterne Kosten anfallen.“
Ministerium auf Lösungssuche
Laut Popp sei sich das Bundesministerium für Inneres der Problematik der unterdrückten Nummern bewusst: „Und bestrebt technisch mögliche, sinnvolle Lösungen zu finden.“
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