Serie "Leben am Limit"
Als die Energiekosten ins Unermessliche kletterten
Energiekosten trieben Menschen an den Rande des Ruins.
WIENER NEUSTADT. Im Vorjahr kam für Peter F. (83) der Wahnsinn in Form von Gas- und Stromrechnungen ins Haus geflattert. Der Witwer lebt alleine in einem großen Haus, bis vor den sogenannten Krisen (Pandemie und Krieg) konnte er sich die Energiekosten ganz gut leisten, doch die dann kommenden Erhöhungen waren unverhältnismäßg. Rund 200 Prozent stiegen die monatlichen Zahlungen. So betrug die Gasrechung schließlich 600 Euro. Der Pensionist war am Limit, die EVN kam ihm mit einer Ratenzahlung entgegen und vergangene Woche zeigte er den BezirksBlättern, dass wieder die Normalität eingekehrt sei: "Ich zahle jetzt wieder einen gering höheren Betrag als vor dem Schock."
Bürgerprotest mit Erfolg
Nicht in der Schockstarre, ganz im Gegenteil, im Kampfmodus befanden sich die Bewohner der Robert-Stolz-Siedlung. Sie gingen, nachdem sie deutlich höhere Heizkosten verrechnet bekommen hatten, auf die Barrikaden.
Zwei Rentnerinnen, die je in einer 40-Quadratmeter-Wohnung leben, klagten: "Wir können diese Erhöhung nicht zahlen." Statt rund 50 bzw. 80 Euro müssten sie jetzt 130 oder 180 Euro zahlen. Ein Kellner zeigte seine Vorschreibung her: 334 statt vorher 135 Euro.
Was folgte, war beispielgebend für Zusammenhalt und politische Hilfe. Bürgermeister Klaus Schneeberger nahm sich der Sache persönlich an, stellte sich in einer vollen Turnhalle der teilweise scharfen Konfrontation und versprach Hilfe. Erster Erfolg: Die Rechnungen wurden vom Energielieferanten "überarbeitet".
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