Prothesen
Zwischen Mensch und Maschine

Bei Beinprothesen gebe es laut Hofer viele Fortschritte. | Foto: O. Bock

Christian Hofer arbeitet in Simmering an einer neuen Generation von Prothesen.

SIMMERING. Wenn Menschen früher einen Arm oder ein Bein verloren hatten, bekamen sie meist simple, mechanische Prothesen. Heute gibt es auch sogenannte myoelektrische Prothesen, die noch vorhandene Muskelaktivität erkennen und Signale weiterschicken.

Weil jeder Patient eigene Bedürfnisse hat, muss eine passende Lösung zwischen Medizin und Technik gefunden werden. An dieser Schnittstelle arbeitet Christian Hofer, Prothesenspezialist im Unternehmen Ottobock in der Brehmstraße 16 im 11. Bezirk. Neue Techniken sollen für bessere Beweglichkeit und Kommunikation zwischen Muskel und Maschine sorgen. Dazu zählt auch der selektive Nervtransfer, der besonders für im Armbereich Amputierte nützlich ist: „Durch die vorbereitende Operation ist es erstmals möglich, mehrere Gelenke der Prothese simultan und intuitiv zu steuern“, so Hofer.

Das Gehirn trainieren

Man kann sich das so vorstellen: Sensoren nehmen die Nervensignale über die Muskulatur an der Hautoberfläche auf, leiten diese an die Prothese weiter, Getriebe und Motoren ermöglichen die Bewegung der einzelnen Prothesengelenke. Die Hand kann greifen und gleichzeitig rotiert werden.  Auch eine Rückmeldung an den Körper ist möglich: „Wenn ein Anwender einen Gegenstand greift, hatte er bisher nur visuelles Feedback. Wir arbeiten daran, dass er die Stellung der Prothese auch fühlen kann.“ Das könnte auch im Gehirn eine Rolle spielen. Ähnlich wie Muskeln, die sich ohne Bewegung zurückbilden, können auch Gehirnareale kleiner werden, sollten sie weniger Infos bekommen. Verpflanzt man einen Nerv in einen anderen Muskel, wird das Signal wieder für die Steuerung verwendet und auch das Gehirnareal kann wieder etwas aktiv werden.

Technik trifft Medizin

Schon während seines Studiums an der Technischen Universität Wien interessierte sich Hofer für die Verbindung von Technik und Medizin. Beim Sport wollte er wissen, was in seinem Körper passierte und stellte sich den Stundenplan zum Teil selbst zusammen.

Auch heute ist ihm Interdisziplinarität sehr wichtig: „Ich arbeite seit über 20 Jahren in diesem Feld und spreche die Sprache der Mediziner. Weder der eine noch der andere Bereich kann alleine eine gute Lösung bieten“, ist sich Hofer sicher.

Autorin: Katharina Kropshofer

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