Saubere Karriere
Von der Putzfrau zur Amtsgehilfin im Wiener Rathaus

- Milena Krcobic hat das Putztuch endgültig an den Nagel gehängt und ist jetzt Amtsgehilfin im Büro des Magistratsdirektors.
- Foto: David Bohmann
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
Karrieresprung: Milena Krcobic hat es von der Raumpflege bis ins Vorzimmer des Chefs in Wien geschafft.
WIEN. Als Milena Krcobic vor 17 Jahren aus Serbien nach Österreich kam, hatte sie noch keine Vorstellung davon, wie sich ihr Leben entwickeln würde.
Aufgewachsen in der serbischen Kleinstadt Kladovo, 250 Kilometer östlich von Belgrad an der rumänischen Grenze, war ihr vor allem eines wichtig: Sie wollte es schaffen und sich eine eigene Existenz aufbauen.
Reinigungskraft im Wiener Rathaus
In Wien jobbte sie zuerst in einem Restaurant, dann vier Jahre lang für eine Reinigungsfirma. 2013 bekam sie das Angebot einer Halbtagsanstellung als Mitarbeiterin der MA 34 – Bau- und Gebäudemanagement. Sie nahm sofort an. Weil das aber finanziell nicht ausreichte, jobbte sie nebenbei halbtags in ihrer alten Firma weiter.
Krcobic war "richtig stolz darauf", im Rathaus zu arbeiten: "Es ist das wichtigste Haus in Wien. Dort fallen alle Entscheidungen". Sie ist Teamplayerin und wird allseits geschätzt, weil sie genau und effizient arbeitet und zudem auch noch freundlich ist.

- Milena Krcobic wird von ihrem Kollegen Christian Terkl eingeschult.
- Foto: David Bohmann
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Vor drei Jahren bekam sie endlich eine Ganztagsstelle und kümmerte sich fortan um die Büros der Kulturstadträtin, des Landtagspräsidenten und des Magistratsdirektors. Sie ist glücklich und macht ihrem Namen, der übersetzt "die Freundliche" bedeutet, alle Ehre. Mit ihrer dezenten, stets hilfsbereiten Art, ihrer perfekten Arbeitsweise und ihrem Interesse an den Menschen in den Büros ist sie überall gerne gesehen und unterstützt, wo sie kann.
Als sie wegen einer OP für mehrere Wochen ausfiel, machten sich viele Sorgen. Seit Jahren hat sie Probleme mit ihren Beinen. Sie überstand die Operation gut, dennoch konnte sie sich nicht richtig bewegen: "Das war furchtbar für mich!". Stillhalten ist für die ehrgeizige Mittfünfzigerin, die sprichwörtlich Pfeffer in der Motorik hat, eine Strafe.
Von der Reinigungskraft zur Amtsgehilfin
Als sie endlich wieder ins Rathaus zurückkehrte, erfuhr sie, dass ein Amtsgehilfe des "Herrn Direktor" das Büro verlassen würde und fragte vorsichtig, ob sie sich für diesen Posten bewerben könne. Der "Herr Direktor" war niemand Geringeres als der oberste Verwaltungschef, Magistratsdirektor Dietmar Griebler.

- Magistratsdirektor Dietmar Griebler freut sich über die Verstärkung in seinem Team.
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"Wenn die Leistung stimmt und man ins Team passt, hat man jede Chance verdient", hält Griebler über die ehrgeizige und sympathische Verstärkung fest.
Am 1. Mai hat sie die Putzhandschuhe beiseitegelegt und geht seither in ihrem neuen Job als Amtsgehilfin auf. Vor 17 Jahren hätte sie sich nicht träumen lassen, dass sie einmal "mit dem Herrn Direktor und all den Kolleginnen uns Kollegen" im Rathaus arbeiten würde. So eine Chance sei doch wie aus dem Bilderbuch oder wie in Amerika, findet sie und schüttelt ein bisschen ungläubig den Kopf.
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