Nach Insolvenz
Café Halle im MQ bleibt offen, Betreiber wollen weitermachen

- Trotz laufendem Insolvenzverfahren wird das bekannte Café-Restaurant "Die Halle" weiterhin offen bleiben – das versicherten die Betreiber, das Geschwisterpaar Isabel und Gregor Corbaci.
- Foto: zVg
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Ein weiteres Szene-Lokal fiel der Krise zum Opfer: das bekannte Café-Restaurant "Die Halle" im Museumsquartier. Trotz schwieriger Umstände und dem laufenden Sanierungsverfahren lassen sich die Betreiber, das Geschwisterpaar Isabel und Gregor Corbaci davon nicht unterkriegen. So soll das Lokal weiterhin offen bleiben, auch personelle Maßnahmen sind nicht geplant, wie die beiden der BezirksZeitung versicherten.
WIEN. Und wieder hat es ein bekanntes Wiener Lokal erwischt. Nach namhaften Etablissements wie dem "Dogenhof" auf der Praterstraße und dem "Café Francais" am Schottentor ist auch das Café-Restaurant "Die Halle" im Freizeit- und Kultur-Hotspot Museumsquartier in die Insolvenz geschlittert. 30 Gläubiger und 20 Dienstnehmer sind davon betroffen, rund 260.000 Euro an Verbindlichkeiten gilt es im laufenden Sanierungsverfahren zu tilgen:
Die BezirksZeitung sprach jetzt mit den Betreibern, dem Geschwisterpaar Isabel (27) und Gregor Corbaci (31), Kinder des bekannten Gastronomen und "Café Engländer"-Mitgründers Attila Corbaci, über die Übernahme im Jahr 2019, die Neueröffnung mitten zu Corona, die schwierige Zeit während der Pandemie und die anschließende Insolvenz.
Neueröffnung kam zur Unzeit
Das Etablissement ist seit über zwei Jahrzehnten Teil des Museumsquartiers und mauserte sich in dieser Zeit zu einem bekannten Szene-Treff der Stadt. Ursprünglich wurde das Café-Restaurant vom Gastronom Bernd Schlacher (Eigentümer der Motto-Restaurants) betrieben. Im Spätsommer 2019 warf er aber das Handtuch und die Corbacis übernahmen Die Halle.

- Das Etablissement ist seit über zwei Jahrzehnten Teil des Museumsquartiers und mauserte sich in dieser Zeit zu einem bekannten Szene-Treff der Stadt. (Symbolbild)
- Foto: Hertha Hurnaus
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Eigentlich sollte die Neueröffnung im Frühjahr 2020 über die Bühne gehen, doch Corona machte dem Geschwisterpaar, das frisch von der Uni kam (Gregor Corbaci ist Jurist, Isabel Corbaci Tourismusmanagerin) einen Strich durch die Rechnung. "Der erste Lockdown kam, wir haben abgewartet und dann schließlich im Juni 2020 aufgesperrt, nicht wissend, wie viele weitere Lockdowns noch kommen", so die beiden im Gespräch mit der BezirksZeitung.
Corona, Krieg und Teuerung
Auch bei den staatlichen Corona-Hilfsgeldern für die Gastrobranche habe man den Kürzeren gezogen. "Wir haben ein bisschen das Pech gehabt, dass wir weniger Vergleichszahlen hatten für die Corona-Unterstützungen und daher nicht besonders viel davon erhalten", sagt Gregor Corbaci.
Dazu kam noch, dass das Café-Restaurant zwei Jahre lang immer nur während der Sommer-Saison aufsperrte. Erst im Jahr 2022 war die Halle laut den Corbacis seit der Neueröffnung das ganze Jahr durchgehend offen, was natürlich weitere Einschnitte in der Umsatzbilanz nach sich zog.

- Das Lokal Halle ist eines der ältesten Gastrobetriebe im Museumsquartier.
- Foto: ngb/rmw
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Schlimm wurde es dann im vergangenen Jahr, als unter anderem der Ukrainekrieg die Teuerungskrise verursachte und letztendlich zur Pleite führte. "Mit der Inflation wurden viele Sachen teurer, etwa die Betriebskosten, die Pacht und so weiter. Irgendwann mussten wir einen Schnitt machen, um in Zukunft weitermachen zu können", begründet der Jurist den Gang zum Insolvenzgericht.
Corbacis optimistisch
Ob es auch schon einen Fahrplan für die Zukunft des Lokals gäbe, antworten die Corbacis: "Wir konzentrieren und erst einmal, dass wir das Sanierungsverfahren hinbekommen und mit unserem Masseverwalter zusammenarbeiten."
Gleichzeitig versichern die beiden Betreiber, dass die Halle weiterhin uneingeschränkt offen bleibt. Auch personelle Maßnahmen kämen derzeit nicht in Frage. "Wir haben wie gewohnt offen, auch alle Mitarbeiter bleiben bei uns", betont Gregor Corbaci.
Trotz schwieriger Umstände und dem laufenden Sanierungsverfahren sähen die beiden der warmen Jahreszeit mit Zuversicht entgegen – so ist das Lokal schon auf Sommer umgestellt. "Die Sommerkarte ist fertig, auf der wir eine ganze Reihe sommerliche Speisen im Angebot haben", so Isabel Corbaci zum Abschluss.
Café-Restaurant "Die Halle" im Museumsquartier:
Adresse: Museumsplatz 1, 1070 Wien (befindet sich in der Kunsthalle Wien)
Website: www.diehalle.at
Instagram: www.instagram.com/halle_cafe
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