ADHS bei Erwachsenen / Psychologie
Was ist eine Impulskontrollstörung?
ADHS bei Erwachsenen - FAQ: Was sind die Symptome der Impulskontrollstörung?
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) äußert sich bei erwachsenen Betroffenen etwas anders als bei Kindern und Jugendlichen.
Bezüglich Impulsivität sind folgende Merkmale typisch, wobei nicht alle Phänomene erfüllt sein müssen. Viele Betroffene sind nämlich im Erwachsenenalter nur noch wenig impulsiv:
- Die von ADHS Betroffenen reagieren oft mit überschießender Aggression, wenn sie warten müssen, etwa beim Anstellen in der Bäckerei, bei Arztbesuchen, in Verkehrsstaus, bei Verspätungen der Bahn. Auch eigene Aufgaben und Tätigkeiten werden aus Ungeduld vorschnell abgebrochen.
- Sie unterbrechen Gespräche oder ergänzen Sätze, welche die Gesprächspartner*innen noch nicht vollendet haben. Gesprächspausen können sie nicht abwarten, sondern sie haken gleich ein oder fangen zu sprechen an. Dabei lassen sie andere Personen nicht zu Wort kommen oder sie beantworten Fragen, bevor diese zu Ende gestellt werden. Ihren eigenen Redeschwall vermögen die Betroffenen nicht zu stoppen, oder sie sprechen, ohne zuvor nachzudenken.
- Sie mischen sich ungefragt in Gespräche oder soziale Situationen anderer Menschen ein, oder sie äußern zu allen Themen ungefragt ihre Meinung.
- Es zeigen sich vor allem in Beziehungen und Partnerschaften große Probleme. Partnerschaften und Ehen gehen überproportional oft in die Brüche, und die Beziehungen sind häufig konfliktreich.
- Störungen der Impulskontrolle können zu Wutausbrüchen oder Raserei führen, welche soziale Beziehungen massiv belasten oder den Arbeitsplatz gefährden. Konflikte konstruktiv auszutragen, muss in der Regel erst mühsam erlernt werden.
- Mitunter haben die Betroffenen auch Schwierigkeiten, die Grenzen anderer Menschen zu respektieren.
Wesentlich ist aber, dass Menschen mit ADHS auch im Erwachsenenalter noch soziale Kompetenzen lernen können, etwa durch ein soziales Kompetenztraining im Rahmen einer Psychotherapie. Soziale Fertigkeiten werden hierbei gezielt und systematisch trainiert. Auch Übungen, Beziehungen zu gestalten und um Sympathie zu werben, sind sehr hilfreich.
Exkurs: Was ist ADHS?
Menschen, die unter ADHS leiden, tun sich schwerer als neurotypische Personen, sich selbst zu steuern, zu kontrollieren und sich zu konzentrieren. Sie verlieren rascher den Fokus, driften mit ihrer Aufmerksamkeit ab und neigen zum Verlust der Impulskontrolle. Auch körperliche Unruhe und ein starker Drang, sich zu bewegen, sind Symptome von ADHS. Weitere Bezeichnungen für ADHS sind: die Hyperkinetische Störungen oder das Zappelphilipp-Syndrom.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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