Psychotherapie / Formen der Sucht
Kaufsucht, Glücksspiel und Sexsucht

- hochgeladen von Florian Friedrich
Sucht und Abhängigkeiten haben viele Gesichter. Hier möchte ich drei Arten von Sucht vorstellen, nämlich die schwere Abhängigkeit von exzessivem Konsumverhalten, von Glücksspiel und Sex.
Kaufsucht und exzessives Konsumverhalten
Es gibt Menschen, die sich innerlich wie getrieben fühlen, Dinge zu kaufen. Der Drang ist hierbei so stark, dass die Betroffenen diesem nachgeben müssen und dies als einen inneren Zwang erleben, dem sie nicht widerstehen können. Dabei muss im Laufe der Zeit, wie bei jeder anderen Sucht auch, die Dosis des Einkaufens gesteigert werden, damit sich kurzfristig ein angenehmes Gefühl einstellt. Oft tappen die Betroffenen dabei in die finanzielle Schuldenfalle.
Das Anton-Proksch-Institut gibt an, dass etwa 600.000 Menschen in Österreich zu einem gesteigerten bis hin zu exzessivem Konsumverhalten neigen.
Der Kaufsucht können folgende Ursachen zugrunde liegen:
- innere Leere
- Einsamkeit
- unterdrückte Emotionen und authentische Bedürfnisse
- ein geringer Selbstwert
- mangelnde Impulskontrolle
Kaufsucht ist oft eine Kompensation und Ersatzhandlung für andere Mängel im Leben, etwa für einen unerfüllten Alltag oder innere Langeweile, unterdrückte Emotionen, Bedürfnisse, unausgesprochene zwischenmenschliche Konflikte und innere Leere.
Spielsucht, Automatenspiel und Glücksspielen
Das wiederholte Glücksspielen kann zu einer Sucht werden, wenn dadurch der Alltag, das Leben, die Familie, der Beruf und soziale Verpflichtungen zugunsten des Spielens vernachlässigt werden. Die Betroffenen verschulden sich oft hoch und nehmen den Zerfall ihrer Partnerschaften und Familien in Kauf.
Spielsüchtige Menschen haben einen immensen psychischen Leidensdruck und sind gedanklich und emotional nur noch auf das Glücksspiel fokussiert. Sie erleben ihren Druck zu spielen als einen inneren Zwang. Sie verlieren jede Kontrolle über ihr Verhalten und verheimlichen ihre enormen finanziellen Verluste vor ihrem sozialen Umfeld. Meist schämen sich die Betroffenen zutiefst.
Schwere psychische, soziale, berufliche, finanzielle und familiäre Schwierigkeiten sind die Folge. Die von Spielsucht Betroffenen geraten schnell in eine aussichtslose Schuldenfalle.
Das Anton-Proksch-Institut gibt an, dass etwa 40.000 bis 60.000 Menschen in Österreich von der Spielsucht betroffen sind.
Spielsucht erfordert in der Regel einer psychotherapeutischen Behandlung. Diese kann Ihnen helfen:
- Selbstfürsorge zu entwickeln
- aufzudecken, welche Ursachen und psychischen Konflikte in Ihrer Biographie zur Spielsucht geführt haben, um an diesen Ursachen zu arbeiten
- Skills und Fertigkeiten anzuwenden, um nicht die Kontrolle über die Impulse zu verlieren
- genießen zu können
- ihr Spielverhalten zu ändern
- die gravierenden negativen Folgen der Spielsucht zu bewältigen
Sexsucht, Masturbationssucht u. Fremdgehen
Es gibt Menschen, die sich innerlich wie getrieben fühlen, Sex zu haben oder sich selbst befriedigen zu müssen. Der Drang ist hierbei so stark, dass die Betroffenen diesem nachgeben müssen und dies als einen inneren Zwang erleben, dem sie nicht widerstehen können.
Dabei muss im Laufe der Zeit, wie bei jeder anderen Sucht auch, die Dosis an Sex bzw. Masturbation gesteigert werden, damit sich kurzfristig ein angenehmes Gefühl einstellt. Oft infizieren sich die Betroffenen dann mit sexuell übertragbaren Infektionen (etwa Herpes, Chlamydien, HPV), werden ungewollt schwanger, gehen fremd, haben zwischenmenschliche Probleme (etwa Verlassenwerden nach Fremdgehen) und schämen sich für ihr Verhalten. Andere Worte für Sexsucht sind bei Männern „Don-Juan-Komplex“ oder „Satyriasis“, bei Frauen „Nymphomanie“. Die Betroffenen sind in der Regel unfähig, sich an einen Partner/ eine Partner*in zu binden und/oder gehen heimlich fremd.
Der Sex- und Masturbationssucht können folgende Ursachen zugrunde liegen:
- innere Leere
- Einsamkeit
- unterdrückte Emotionen und authentische Bedürfnisse
- ein geringer Selbstwert
- mangelnde Impulskontrolle
- Schuldgefühle bei der Selbstbefriedigung (mit der Sucht als „Wiederkehr des Verdrängten“
- Narzisstische Persönlichkeitsstörungen
- Borderline bzw. Emotional-instabile Persönlichkeitsstörungen
- Histrionische Persönlichkeitsstörungen
- Dissoziale Persönlichkeitsstörungen
- Hysterie
- Komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen
- sexuelle Traumatisierungen (etwa Opfer von sexueller Gewalt in der Kindheit)
Sexsucht ist eine Kompensation und Ersatzhandlung für andere Mängel im Leben, etwa für einen unerfüllten Alltag oder innere Langeweile, für unterdrückte Emotionen, Bedürfnisse, unausgesprochene zwischenmenschliche Konflikte und innere Leere.
Sexsucht und Masturbationssucht sind extrem selten. Diesbezüglich neigen viele Menschen zur Selbstpathologisierung. Ich helfe Ihnen, einen Missbrauch, eine Gefährdung oder eine Sucht zu diagnostizieren und ihre Sexualität bzw. Selbstbefriedigung wieder mit innerer Zustimmung genießen zu können.
Als Psychotherapeut arbeite ich mit ihnen daran, die Ursachen ihrer Sex- oder Masturbationssucht anzugehen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und mithilfe der Existenzanalyse ihre authentischen Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen, um dann bessere Möglichkeiten des Umgangs zu finden.
Im Rahmen einer Psychotherapie lernen sie zudem:
- sich zu schützen, abzugrenzen und „Nein!“ sagen zu können
- Selbstfürsorge zu entwickeln
- selbstschädigende Verhaltensweisen zu unterbinden
- Skills und Fertigkeiten anzuwenden, um nicht die Kontrolle über die Impulse zu verlieren
- genießen zu können
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)
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