Sperrstund' ist
Schanigärten dürfen nicht in allen Wiener Bezirken bis 24 Uhr öffnen

Die Margaretner Tapete Bar ist eines von vielen Lokalen, das seinen Schanigarten nicht bis Mitternacht offen halten darf – obwohl die Sperrstunde bis 24 Uhr verlängert wurde. | Foto: Barbara Schuster
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  • Die Margaretner Tapete Bar ist eines von vielen Lokalen, das seinen Schanigarten nicht bis Mitternacht offen halten darf – obwohl die Sperrstunde bis 24 Uhr verlängert wurde.
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Während in fast allen Wiener Bezirken ab heute die Schanigärten bis 24 Uhr geöffnet bleiben dürfen, müssen Gastronomen in Margareten, Meidling und Hernals früher schließen.

WIEN. Ende Mai verkündete die Bundesregierung weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Die neue Verordnung tritt mit 10. Juni in Kraft. Für Gastronomen heißt das, dass ab heute, Donnerstag, indoor acht und outdoor 16 Erwachsene erlaubt sind. Der Mindestabstand beträgt nur mehr einen Meter – das alles bei verlängerter Sperrstunde von 22 Uhr auf 24 Uhr. Das gilt auch für Gastgärten. 

Die neue Sonderverordnung gilt natürlich nur für Schanigärten, die auf öffentlichem Grund sind oder an eine öffentliche Verkehrsfläche angrenzen. Soll heißen: Innenhofgärten sind davon ausgenommen. Bei den Wiener Gastronomen war die Freude groß, allerdings nicht bei allen. In den drei Wiener Bezirken Margareten, Meidling und Hernals gilt die neue Sonderverordnung nicht. 

Rücksicht auf Anrainer

Im 5., 12. und 17. Bezirk müssen die Schanigärten flächendeckend früher schließen. In Meidling etwa um 22 Uhr, in Hernals um 23 Uhr. Die Entscheidung über die Öffnungszeiten wurde Anfang des Jahres vom Bezirk getroffen, nun aber nicht der derzeitigen Situation angepasst. 

"Ich musste bis Ende Jänner eine Stellungnahme zur Sperrstunde der Schanigärten abgeben. Wir hatten aber auch schon davor die Sperrstunde auf 22 Uhr, da wir Rücksicht auf die Anrainer nehmen, zumal es ja in den Schanigärten keinen Schallschutz gibt", erklärt Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ). Zudem betont der Bezirkschef, dass es auch in anderen Bezirken einzelne Ausnahmen gibt, etwa auf der Mariahilfer Straße oder bei den Stadtbahnbögen.

"In Margareten ist die Sperrstunde so wie in den vergangenen Jahren auch, es hat sich nichts geändert. Der Bezirk hat sich im Jänner gegen eine Verlängerung entschieden, da Margareten aufgrund des tollen Projekts U-Bahn-Bau schon stark lärmbelastet ist", sagt Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ).

"Gute Erfahrung mit 23 Uhr"

„Wie die 24-Uhr-Öffnung für andere Bezirke zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Als wir gefragt wurden, war dieses Thema noch nicht am Tablett. Wenn die Behörde sagt, dass sie es reparieren muss und für alle wieder gleich machen will, sagen wir nicht nein. In Hernals haben wir aber immer gute Erfahrungen mit 23 Uhr gemacht“, sagt dazu Ilse Pfeffer (SPÖ), Bezirksvorsteherin von Hernals.

Was sagen Sie zur Sperrstunde der Schanigärten?

Peter Dobcak, WKW-Obmann der Fachgruppe Gastronomie, freut sich, "dass in manchen Bezirken vollkommen unbürokratisch die Öffnungszeiten für Gastgärten ab 10. Juni bis 11. September bis 24 Uhr ausgedehnt" wurden. "Mir als Interessensvertreter ist es wichtig, dass alle in den Genuss der verlängerten Sperrstunde kommen". Gastronomen, die weiterhin früher schließen müssen, verweist er an die jeweilige Bezirksvorstehung. 

Offener Brief an Bezirksvorstehung

Die Gastronomen sehen die Sache weniger entspannt. Auf Facebook macht etwa die Margaretner "Tapete Bar" ihrem Ärger Luft. Sie fordern "Gleiches Recht für alle" und fürchten um ihre Kundschaft. Wenn die Möglichkeit der Schanigartenöffnung bis 24 Uhr nicht gegeben ist, "wandern die ohnehin schon durch Tischabstände und 3G-Verordnungen dezimierten Gäste in andere Bezirke ab, um dort die längeren Öffnungszeiten zu genießen", so Betreiberin Constanze Stahr.

In einem offenen Brief fordert das Lokal die Bezirksvorstehung Margareten auf, auch im 5. Bezirk die Sperrstunde auf 24 Uhr zu verlegen. Auch eine entsprechende Petition sei schon in Arbeit, heißt es von dem Margaretner Lokal. 

Constanze Stahr und ihr Partner Arda Cnasiz beharren nicht auf einer durchgehenden Öffnung bis Mitternacht. "Wir schlagen einen Kompromiss vor: Die Öffnung bis Mitternacht nur am Freitagen und Samstagen. So haben alle etwas davon", sagt Cansiz. Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ) war zwar zu einem Gespräch bereit, einlenken will sie aber nicht. Ihr geht es vor allem darum, die Nachtruhe der Anrainer zu schützen.

Anmerkung: Als Update wurde das Video der Straßenumfrage eingebettet.

Die Margaretner Tapete Bar ist eines von vielen Lokalen, das seinen Schanigarten nicht bis Mitternacht offen halten darf – obwohl die Sperrstunde bis 24 Uhr verlängert wurde. | Foto: Barbara Schuster
Arda Cansiz und Constanze Stahr betreiben die Tapete Bar in der Zentagasse 14 in Margareten. | Foto: Tapete Bar

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