Wegen Inflation
Keine Essenkostenbefreiung mehr für viele Wiener Kinder

Immer weniger Kinder bekommen in Wien eine Essekosten-Befreiung in Betreuungseinrichtungen. Im schlimmsten Fall verlieren sie sogar den Anspruch auf Nachmittagsbetreuung, weil sich die Eltern verschulden. (Symbolbild) | Foto: Pavel Danilyuk/Pexels
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  • Immer weniger Kinder bekommen in Wien eine Essekosten-Befreiung in Betreuungseinrichtungen. Im schlimmsten Fall verlieren sie sogar den Anspruch auf Nachmittagsbetreuung, weil sich die Eltern verschulden. (Symbolbild)
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Viele Kinder verlieren in Wiener Kinderbetreuungseinrichtungen seit Jahren den Anspruch auf Essenskostenbefreiung. Das trifft gerade Familien, die ohnehin sehr geringe Einkommen haben.

WIEN. Die Teuerung macht wohl gerade den meisten Menschen auf die eine oder andere Art zu schaffen – gerade auch für Familien mit wenig Einkommen wirkt sie sich wohl drastisch aus. Da helfen dann etwa Zuwendungen der Stadt Wien – so etwa bei der Befreiung von den Essenskosten für Kinder. Wenn nämlich ein Haushalt pro Monat weniger als 1.100 Euro netto im Monat verdient, können die Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt gratis Essen. Der Essensbeitrag von rund 70 Euro, der normalerweise zu zahlen wäre, entfällt also. 

Wie aber der ORF Wien berichtet, können diese Unterstützungsleistung viele nicht mehr annehmen. Zu Wort kommt dazu Doris Pettighofer, die Geschäftsführerin der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende. Weil die Löhne und Gehälter immer wieder an die Inflation angepasst werden, steigen zwar die Gehälter – ohne dass am Ende des Monats deutlich mehr Geld im Börserl bleibt. Schließlich wird ja alles teuerer. Gleichzeitig wäre die Einkommensgrenze von 1.100 schon nie nach oben angepasst worden. Daher verlieren viele Familien mit der Zeit den Anspruch auf die Essens-Befreiung. 

Auch wenn Essen mitgenommen werden kann, bedeutet dies für Familien aus einkommensarmen Familien einen beträchtlichen Mehraufwand. | Foto: Yan Krukov/Pexels
  • Auch wenn Essen mitgenommen werden kann, bedeutet dies für Familien aus einkommensarmen Familien einen beträchtlichen Mehraufwand.
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Immer weniger Anträge werden gestellt und bewiligt

Das zeigt sich auch in den Zahlen, wie ein Jahresbericht der Wiener Kinder- und Jugendhilfe zeigen würde: demnach werden immer weniger Anträge auf Essensgeldbefreiung eingereicht und bewilligt.  Die Anträge haben sich seit 2017 auf 7.000 halbiert, es werden außerdem auch zunehmend weniger davon bewilligt.

Manche Eltern würden sich laut Pettighofer daher bei der Stadt Wien verschulden müssen. Das hätte zur Folge, „dass die Kinder den Betreuungsplatz verlieren, mit allen Folgen für die Eltern.“ Gerade seit dem Frühjahr würden sich daher immer mehr Familien bei ihrer Plattform für Alleinerziehende melden, weil sie Probleme bekommen. 

Keine Nachmittagsbetreuung mehr

Wenn sich Eltern nämlich bei der Stadt verschulden, werden die Betreuungsverträge etwa von Kindergärten gekürzt oder gekündigt. Zwar bleibt der Anspruch auf Vormittagsbetreuung, die Nachmittagsbetretreuung darf dann aber nicht mehr in Anspruch genommen werden.

Viele Kinder verlieren den Anspruch auf Nachmittagsbetreuung in Wiener Kinderbetreuungseinrichtungen.  | Foto:  Katerina Holmes/Pexels
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Das könne sich laut ORF-Bericht auch auf mehrere Kinder derselben Familie auswirken: denn solange die Schulden nicht bezahlt werden, dürfen alle Kinder einer Familie die Nachmittagsbetreuung nicht mehr in Anspruch nehmen. 

Folgen für Geschwisterkinder

Pettighofer schilderte gegenüber dem ORF dabei einen dramatischen Fall in einer Familie, bei dem sich die Schulden durch mehrere Geschwisterkinder angehäuft haben. „Das Letzte Kind von vier Kindern, kann jetzt den Betreuungsplatz nicht mehr in Anspruch nehmen“, so Pettighofer. Für die Eltern aus einkommensschwachen Familien sind solche Fälle freilich eine zusätzliche Belastung.

Sie betonte auch, dass sich die Plattform seit Juni bereits mehrmals ohne Erfolg an die Stadt Wien gewendet hätte. Auf Anfragen bei Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) hieß es, man kümmere sich darum und man kenne die Problematik.

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Immer weniger Kinder bekommen in Wien eine Essekosten-Befreiung in Betreuungseinrichtungen. Im schlimmsten Fall verlieren sie sogar den Anspruch auf Nachmittagsbetreuung, weil sich die Eltern verschulden. (Symbolbild) | Foto: Pavel Danilyuk/Pexels
Auch wenn Essen mitgenommen werden kann, bedeutet dies für Familien aus einkommensarmen Familien einen beträchtlichen Mehraufwand. | Foto: Yan Krukov/Pexels
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