Lipizzaner-Chef Hudler
Hofreitschule - "Unruhe gibt es in jeder Organisation"

Alsfred Hudler, seit 2022 Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule: "Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig konnten wir eine Basisabgeltung von 2,5 Millionen Euro erreichen."  | Foto: Peter Ridaud
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  • Alsfred Hudler, seit 2022 Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule: "Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig konnten wir eine Basisabgeltung von 2,5 Millionen Euro erreichen."
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Der Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, Alfred Hudler, über Freistellungen von Reitern und Förderungen, verändertes Besucherverhalten und den Vorwurf des Mobbing in den ehrwürdigen Hallen der Reitschule.

WIEN. Die Spanische Hofreitschule wurde im Jahr 2001 aus der öffentlichen Verwaltung ausgegliedert, wobei die Gesellschaftsanteile vollständig im Eigentum des Bundes verblieben. Gemeinsam mit dem Bundesgestüt Piber verfolgt die Institution das Ziel, das "öffentliche Interesse am repräsentierten österreichischen und internationalen Kulturgut" zu wahren. Seit 2010 ist die Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Trotz dieser kulturellen Bedeutung und ihrer finanziellen Verpflichtung führt die "Spanische" seit Jahren regelmäßig arbeitsrechtliche Prozesse gegen freigestellte oder gekündigte Mitarbeiter, was erhebliche Kosten verursacht. Zudem steht die Schule auf finanziell unsicheren Beinen. MeinBezirk sprach mit dem Geschäftsführer der Wiener Institution, Alfred Hudler, über Hintergründe und Herausforderungen. 

MeinBezirk: Herr Dr. Hudler, wie fällt die Bilanz der Spanischen im Jahr 2023 aus? 
Alfred Hudler: Wir haben das Jahr 2023 nach der Förderung durch den Bund ausgeglichen abgeschlossen. Diese Bundesförderung betrug früher eine Million Euro. Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig konnten wir eine Basisabgeltung von 2,5 Millionen Euro erreichen. Unsere Außenstelle in Piber allein verursacht jährliche Kosten von dreieinhalb bis vier Millionen Euro. Die Hofreitschule stellt ein UNESCO-Weltkulturerbe für die Lipizzaner-Zucht und für die klassische Reitkunst dar. Es ist eine österreichische Kulturinstitution, eine Visitenkarte, ein Aushängeschild. Für diese großartige Kulturinstitution werden wir weitere Unterstützung brauchen. Dafür müssen wir neben der Bundesförderung auch unsere Hausaufgaben machen. Das heißt, wir versuchen, unsere Prozesse im Gestüt effizienter zu gestalten.

Wenn Sie sagen, man müsse besser haushalten: Es wurden mehrere Bereiter und Oberbereiter bei vollen Bezügen freigestellt. Da geht es nicht nur um den Verlust der mündlichen Tradierung wertvollen Wissens, sondern das ist auch eine finanzielle Komponente, auf Kosten der Steuerzahler. Kritik wird auch an den hohen Kosten im Bereich Verwaltung geübt, dass die Ticketverkäufe zurückgehen, teure Seminare abgehalten werden, aber auch, dass während des Hochwassers in Piber eine wichtige Veranstaltung einfach abgeblasen wurde, obwohl man jeden Cent bitter nötig hätte….
Ich hole ein bisschen aus, um auf Ihre Frage zu kommen. Wir haben mit dem gesamten Team unsere Vision und Mission formuliert: Wir stehen für die Lipizzaner-Zucht und die klassische Reitkunst auf allerhöchstem Niveau. Also der Anspruch ist, dass wir weltweit mehr oder weniger das Maß aller Dinge sind. Mit Piber sind wir weltweit die Einzigen, die alle 17 Stuten und sechs Hengstlinien erhalten und fortführen. Das ist unsere Verpflichtung. Aber auch das Tierwohl steht an erster Stelle. Eine unserer Prioritäten ist zudem, dass wir gesund wirtschaften müssen. Ich habe vor zwei Jahren einige Dinge geerbt, dazu gehören Arbeitsprozesse im Zusammenhang mit der Freistellung von Mitarbeitern. Was das Hochwasser betrifft: Auf der Brentlalm waren Mitarbeiter und Pferde eingeschlossen, weil viele Bäume umgeknickt waren. Wir mussten die Pferde mit Lkw herunterbringen, auf den Almabtrieb mussten wir verzichten.

Spanische stellt Bereiter nach 35 Jahren dienstfrei

Sie sagen selbst, die Hofreitschule ist eine Visitenkarte für Österreich und auch für den Tourismus ein Zugpferd. Warum werden beim Longines-Bewerb in Schönbrunn keine Lipizzaner aus Wien eingesetzt, sondern Pferde aus Slowenien?
Das hat keinen besonderen Hintergrund. Ich habe mit dem Veranstalter ein konstruktives Gespräch geführt, weil wir frühzeitig wissen müssen, wenn wir eingebunden werden. Wir sind natürlich bereit, dabei zu sein - wir müssten nur wissen, was konkret geplant ist und ob sich das mit unserem anderen Programm ausgeht - wir verkaufen unsere Standardvorführungen in der Winterreitschule bereits jetzt und sind schon in der Planung des Tourneeprogramms 2025.

Darum reiten Lipizzaner nicht bei der Global Champions Tour

Für die Tournee in England gab es heuer, im Gegensatz zu früher, kurz davor noch eine Menge Karten zu kaufen. Man hört, dass die Verkäufe auch in Österreich eher schleppend sind. Die Tickets sind relativ teuer und es werden auch Programmpunkte gekürzt. Hat das damit zu tun, dass bei der Qualität eingespart wird?
Klares Nein. Bei der Tournee in Paris hatten wir im Vorjahr bis zum Schluss eher verhaltene Käufe, sodass wir schon unruhig wurden. Im letzten Moment sind die Verkäufe dann angesprungen. Das Kaufverhalten hat sich geändert, Menschen kaufen spontaner. Früher wusste man in Wien zwei Wochen im Vorfeld, was für die Vorführungen und die Morgenarbeit verkauft wird. Wir verzeichnen auch große Schwankungen. Für die Morgenarbeit haben wir Moderation eingeführt, weil die Besucher nicht verstanden haben, was genau da gemacht wird. In Summe sind wir da im Plan bzw. sogar über Vorjahr. Für die Tournee wurde ein Fixhonorar vereinbart, unabhängig von den Verkäufen. Das ist wichtig, weil wir damit einen riesigen Aufwand betreiben. Wir nehmen das aber in Kauf, weil wir Erträge generieren müssen und es für uns als Visitenkarte wichtig ist. Es gibt dann auch immer einen großen Empfang in der österreichischen Botschaft.

Hat sich die Anzahl der Begleiter aus der Verwaltung für die Tourneen vergrößert?
Wir haben 28 Pferde nach London geschickt, plus neun Reiter, davon zwei Oberbereiter, sechs Reiter:innen, eine Anwärterin. Meine Assistentin reist auch mit. Sie macht das gesamte Tourneemanagement. Wegen des Brexits ist das besonders mühsam, weil man hunderte Formulare benötigt und teils absurde Vorschriften befolgen muss. Wir haben auch unsere Tierärztin mitgeschickt, damit die Pferde vor Ort und während des Transports Betreuung haben. Sie reist mit allen Medikamenten, die für Koliken oder sonstige Notfälle gebraucht werden. Man darf aber für Pferde keine Medikamente nach England einführen. Sie musste sie an der Grenze abgeben. Wir haben jemanden aus dem Marketing dabei, weil wir die Presse vor Ort betreuen und wir medial ein großes Echo brauchen. Wir verkaufen auch im Gegensatz zu früher vor Ort Merchandising-Artikel, die wir extra produziert haben, um vor Ort zusätzliche Einnahmen zu generieren. Denn weil wir nicht an Fördertöpfen hängen, obwohl wir eine Kulturinstitution sind, sind wir gezwungen, andere Einnahmenquellen zu erschließen. Und wir wollen auch neue Sponsoren auf uns aufmerksam machen. Wir bauen gerade eine Plattform auf, über die wir Sponsoren, Förderer und Mäzene einladen. Denn wir sehen eine große Affinität für die Spanische Hochschule im In- und Ausland, auch bei Sponsoring-Kooperationen. Und schließlich vermieten wir auch die Räumlichkeiten in der Hofreitschule. Das sind alles Einnahmen, die die Pferde nicht belasten.

Stimmt es, dass für die Tourneeveranstaltungen die Oberbereiter Pferde mitnehmen, die nicht von ihnen selbst ausgebildet wurden – was früher denkbar unmöglich gewesen wäre?
Die Oberbereiter haben zwischen acht und zehn Pferde, die sie jeden Tag trainieren und die sie auch mit auf Tournee nehmen. Im Einzelfall kann es passieren, dass ein Pferd kurzfristig ausfällt. Dann kann es vorkommen, dass ein anderes Pferd mitfährt.

Gehen die Pferde zu früh in Pension? Laut Alfred Hudler ist das nicht mehr der Fall. | Foto: MeinBezirk
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Generell wird kritisiert, dass die Oberbereiter qualitativ nicht mehr die Leistung bringen, die von der Hofreitschule erwartet wird. Dass die Pferde teilweise falsch geritten werden, dass Sitz und Linie der Reiter nicht mehr so ist wie früher. Und es werden von extern Dressurreiter geholt, die in der Qualitätskommission sitzen. Aber hier geht es nicht um Dressurreiten, sondern um die höchste Schule des Reitens! Man sagt, früher wäre es undenkbar gewesen, dass Dressurreiter die Schule fachlich beraten, da war das eher umgekehrt. Und warum holt man nicht ehemalige, freigestellte Oberbereiter als Experten zurück, die haben ja ein unglaubliches Know-how. Das ist im Spitzensport ja auch üblich…
Die angesprochenen Fälle waren vor meiner Zeit, aber auch halte nichts davon, ehemalige Mitarbeiter zurückzuholen, gerade, wenn viel Erde verbrannt ist. Vielmehr glaube ich an die externe Kommission, die ich eingeführt habe, um die interne Leistung zu beurteilen. Ein Blick von außen tut immer gut. Und ja, die Tradition der Spanischen Hofreitschule ist, dass die Ausbildung hier passiert und das steht auch ganz oben, dass wir das pflegen und weiterentwickeln wollen. Auf der anderen Seite gibt es auch Themen, die andere, in dem Fall Dressurreiter, beurteilen können, etwa der richtige Sitz oder in welchem Zustand die Pferde sind. Diese Kommission haben wir vor fast einem Jahr eingesetzt, und sie stellt den Pferden und den Bereitern ein gutes Zeugnis aus. Hier gibt es einen laufenden Dialog mit den Bereitern. Außerdem wurden ja alle fortgeschrittenen Bereiter und Oberbereiter von den von Ihnen angesprochenen Ehemaligen ausgebildet. Kritisiert man die aktuellen Oberbereiter, dann haben die ehemaligen etwas falsch gemacht.

Das liegt sehr lange Zeit zurück. Jetzt wurden Bereiter zu Oberbereitern gemacht, denen die Qualität dieser höchsten Kunst teils nicht anerkannt wird. Vielleicht wurden da aus der Not Bereiter „hinaufgeholt“, weil sonst niemand mehr da war? Und es gibt auch nur noch drei Oberbereiter…
Ich kann nichts dazu sagen, was vor meiner Zeit war.

Reiterin klagt Hofreitschule wegen Diskriminierung

Sie sind nunmehr zwei Jahre aktiv und haben das Pouvoir, Dinge zu ändern.
Es gibt seit einem Jahr mit Marcus Novotny mittlerweile einen dritten Oberbereiter. Ich komme nicht aus der klassischen Reitkunst, daher rede ich mit Leuten, die das beurteilen können. Dieser Oberbereiter hat untadelige Noten. Es gibt immer wieder Mitarbeiter, von denen manche sagen, der sei nicht gut. Zur Anzahl der Oberbereiter: Das waren historisch meist nie mehr als drei. Der Karrierepfad in dem System wird nach oben hin sehr spitz.

Ställe der Lipizzaner | Foto: MeinBezirk
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Oberbereiter haben nicht nur die Aufgabe, Pferde auszubilden, sondern haben auch eine Leitungsfunktion innerhalb der Schule. Es wird behauptet, dass die Stimmung in der Schule im Tief ist und dass viele MitarbeiterInnen Angst haben, Kritik zu äußern. Es wird auch von Mobbing gesprochen. Was unternehmen Sie als Geschäftsführer, um eine offene Kommunikationskultur zu fördern?
Ich bin verantwortlich für die Stimmung im Betrieb und ich bin angetreten, um die vielen positiven Dinge in der Schule weiter zu pflegen, aktiv und auch für zukünftige Generationen relevant zu halten und das, was man verbessern kann, zu verbessern. Als ich mit dem Team gemeinsam die Visionen formuliert habe, haben wir ein Soundingboard gemacht, um alle MitarbeiterInnen einzubinden. Wir haben im Vorjahr ein Zukunftskonzept 2030 mit verschiedenen Stoßrichtungen entwickelt. Einerseits, wie schafft man das, dass wir die Mission verwirklichen, also klassische Reitkunst auf höchstem Niveau, dass es den Pferden gut geht, aber auch, dass wir wirtschaftlich gut über die Runden kommen. Im Zentrum dieser Vision steht: „gegenseitiger Respekt, Zusammenhalt und klare Kommunikation“ als Basis unseres Erfolgs als Team. Ich komme aus dem Mannschaftssport, ich habe viele Jahre lang Handball gespielt. Ich sage immer, am besten ist man, wenn man im Team arbeitet, und es macht auch am meisten Spaß. Das versuche ich auch jetzt in meinem beruflichen Alltag umzusetzen.

Die im Jahr 2024 gemeinsam mit dem Team erarbeitete Vision und Mission der Hohen Reitschule. | Foto: Spanische Hofreitschule
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Unruhe gibt es in jeder Organisation – einmal mehr, einmal weniger. Wir haben zu Jahresbeginn einen Führungskräftelehrgang in mehreren Schleifen zu mehreren Themen aufgesetzt, mit externer Begleitung und dem Ziel, dass wir bessere Führungskräfte generieren. Das haben wir im Oktober abgeschlossen. Gleichzeitig haben wir in Piber ein Kulturprojekt installiert, wo wir gemeinsam definiert haben, was sind die wesentlichen Werte und die Regeln des Zusammenarbeitens. Da geht’s etwa darum, KollegInnen Dinge direkt zu sagen, anstatt hinter seinem Rücken zu reden. Das hat eine Eigendynamik entwickelt und so viel Engagement, dass wir uns entschlossen haben, das auf die gesamte Organisation auszuweiten. Wir haben auch einen Stammtisch, wo MitarbeiterInnen zu den verschiedensten Themen, Fragen stellen können. Dass diese Prozesse wirken, dauert eine Zeit. Es gibt in der Spanischen, das muss man auch sagen, einen enormen Investitionsstau. Also sowohl im klassischen Sinne, was etwa die Sanierung alter Gebäude, oder Sanierung des Besucherzentrums betrifft, um attraktiver zu sein. Aber auch, was Themen wie Mitarbeiterschulung betrifft. Weil die Spanische immer kurzgehalten wurde. Ich will aber in die MitarbeiterInnen investieren. Das ist genauso wichtig.

Da hört man Kritiker, die sagen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen arbeiten, anstatt irgendwelche Führungskräftelehrgänge zu machen.
Das sehe ich anders. Denn man muss sich entscheiden, ob ich ständig nur jammern oder etwas ändern möchte. Einerseits wird kritisiert, es sei nicht genug Führungskompetenz da, aber andererseits, wenn man einen Führungslehrgang macht, heißt es, man sei zu bürokratisch. Ich bin derjenige, der anhand einer Prioritätenliste Dinge ändern will. Aber apropos Bürokratie: Zum Thema Ausbildung habe ich eine Guideline erstellen lassen, weil die Reitkunst keine exakte Wissenschaft und daher nicht leicht nachvollziehbar ist. Um Maßnahmen objektivierbarer zu machen, können Oberbereiter nicht mehr aus der Hüfte heraus Mitarbeiter ihre Befähigung aberkennen.

Blick in die überdachte Ausgangsanlage für die Pferde, wo sie bewegt werden. | Foto: MeinBezirk
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Das heißt, es gibt eine Guideline, wonach Sie beurteilen können müssen, warum Oberbereiter Entscheidungen treffen? Seit wann gibt es diese?
Richtig, ja. Die haben wir vor dem Sommer fertiggestellt.

Zum Thema Pferdegesundheit: Laut Rechnungshofbericht ist das Pensionsalter der Hengste aufgrund von Krankheiten im Laufe der Jahre gesunken. Haben Sie seit diesem Rechnungshofbericht Maßnahmen gesetzt, um das Pensionsalter zu verbessern bzw. die Tiergesundheit zu fördern? Und wie hoch ist das jetzige durchschnittliche Pensionsalter der Pferde jetzt?
Die letzten Hengste, die in Pension gingen, waren: Conversano Patricia 25 Jahre, Maestoso Virtuosa 26 Jahre, Siglavy Theodora II 25 Jahre, Siglavy Malina 23 Jahre, Pluto Bona 23 Jahre. Das hohe Pensionsalter spricht für die gute Fitness und die hohen Tierwohlstandards in der Spanischen Hofreitschule. Wir haben mit der Tierärztin Sophia Sommerauer eine Gesamtverantwortung in der pferdemedizinischen Betreuung. Und wir haben zusätzlich einen externen Tierarzt. Gerade bei nicht eindeutigen Fällen ist das Vier-Augen-Prinzip gut. Wir haben auch eine Kooperation mit der VetMed, um da auch vom Forschungsbereich neuesten Erkenntnisse zu kriegen. Wir haben heuer eine Zusammenarbeit mit der Bundesversuchsanstalt in Wieselburg unterzeichnet.

Was ist das?
Die forschen sehr viel im Bereich Pflanzen oder Getreidesorten, mit der Zielsetzung, dass wir noch bessere Getreidesorten haben, um die Fitness der Pferde zu verbessern. Die große Landwirtschaft in Piber haben wir auf Selbstversorgung umgestellt. Das heißt, wir beliefern unsere Standorte mit eigenen Produkten, Stichwort Kreislaufwirtschaft und Qualitätssicherung. Seit Jahresbeginn haben wir eine MagnaWave, das ist eine Stromtherapie für Pferde. Wir haben seit dem Sommer einen Chiropraktiker beschäftigt, der die Pferde einrichten kann. Und wir führen Belastungssteuerungen durch, um zu sehen, wie die Pferde belastet werden, wenn sie nur in Vorführungen gehen.

Im Zeichen des Tierschutz wird oftmals kritisiert, dass die Pferdehaltung in kleinen Boxen mitten in der Wiener Innnenstadt nicht mehr zeitgemäß ist, vor allem, was die Überhitzung in Zeiten der Klimaveränderung betrifft. Können Sie das nachvollziehen?
Da arbeiten wir auch aktiv dran. Die Boxen sind natürlich gemäß allen Regeln und Normen. Wir kriegen regelmäßig unangekündigte Besuche von den Gesundheitsbehörden – nicht aufgrund von Verdachtsfällen, sondern routinemäßig. Wir haben hier die zweitgrößte Führanlage der Welt – nur in Abu Dhabi gibt es eine größere. Die Pferde werden täglich in der Reitbahn und in der Führanlage bewegt, zusätzlich gehen sie im Sommer in den Burggarten. Mit einem Rotationsprinzip kommen die Pferde alle zwei Monate mit ihren Bereitern auf den Heldenberg. Anfang Juli bis Anfang August, also fünf Wochen, sind alle dort auf „Sommerfrische“. Heuer haben wir viel Geld in eine leistungsfähige Lüftungsanlage mit Klimatisierung in der Stallburg investiert, das sollte heuer fertig sein. Wir werden eine Benebelungsanlage einrichten, um die Luft zu kühlen. Und wir wollen im Innenhof Bäume pflanzen. Da gibt es gerade noch Hürden mit dem Bundesdenkmalamt. Ein Baum steht drinnen, aber zwei weitere sollen ein Problem darstellen.

Was wünschen Sie sich von einer neuen Regierung?
Von den künftigen Verantwortlichen wünsche ich mir, dass man sieht, wie wichtig diese großartige Kulturinstitution ist, und entsprechend Mittel zur Verfügung stellt. Hier geht es um Perfektion, um Schönheit, Tradition und lebendige Geschichte, die man hier erleben kann. Was wir machen, auch mit der Landwirtschaft, mit dem Handwerk, sehe ich auch als Bildungsauftrag. Ich lade alle Österreicherinnen und Österreich ein, sich das anzuschauen.

Danke für das Gespräch.

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