Steuerreform Österreich
Das bringt die Steuerreform bis 2022

- Die Steuerreform soll bis 2022 für eine Entlastung von 8,3 Milliarden Euro sorgen.
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Die Steuerreform soll bis 2022 für eine Entlastung von 8,3 Milliarden Euro sorgen. Profitieren sollen Arbeitnehmer, Pensionisten und die Wirtschaft.
WIEN. Unter dem Motto „Einfach weniger Steuern“ präsentierten Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) und Staatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) die lang erwartete Steuerreform. "Es ist die erste Steuerreform, bei der keine neuen Schulden gemacht werden und es ist die erste Steuerreform in der Geschichte unseres Landes, bei der keine neuen Steuern eingeführt werden", betont Bundeskanzler Sebastian Kurz bei der Präsentation. "Unsere Steuerreform ist sozial und gerecht. Fleiß soll sich wieder lohnen", so Vizekanzler Strache.
Konkret handelt es sich um Entlastungen von 8,3 Milliarden Euro gestaffelt bis 2022. Dadurch würde sich Österreichs Wirtschaftswachstum, die Anzahl der Beschäftigten und die Investitionen erhöhen.

Doch wer profitiert künftig wie von der Steuerreform? Hier ein Überblick:
Arbeit und Pensionen
Beginnend mit 2020 wird der Faktor Arbeit stufenweise entlastet. Und zwar durch niedrigere Einkommenssteuertarife, eine Erhöhung der Werbungskostenpauschale, einen Sozialversicherungsbonus und durch eine Mitarbeitererfolgsbeteiligung.
Einkommenssteuer
Ab 2021 gilt für Bruttojahreseinkommen bis 11.000 Euro wie gehabt 0 Prozent Einkommssteuer. Für die Folgestufe von 11.000,01 Euro bis 18.000 Euro Bruttojahresgehalt wird der Steuersatz von 25 Prozent auf 20 Prozent reduziert. Ab 2022 folgt die Senkung der nächsten Einkommenssteuertarifgruppe von 18.000,01 Euro bis 31.000 Euro Bruttojahresgehalt von 35 auf 30 Prozent. Für den Anteil des Bruttojahreseinkommens von 31.000,01 bis 60.000 Euro wird der Steuersatz von 42 auf 40 Prozent reduziert. Für die Einkommensanteile über 60.000,01 Euro pro Jahr bleiben die Steuersätze unverändert.

Werbungskostenpauschale
Die Werbungskostenpauschale wird ab 2021 von 132 Euro pro Jahr auf 300 Euro pro Jahr erhöht.
Sozialversicherungsbonus
Der Sozialversicherungsbonus sorgt für durchschnittliche Entlastung der Arbeitnehmer von 280 Euro und bei Pensionisten von 170 Euro pro Jahr. Vom Sozialversicherungsbonus sollen auch 130.000 Land- und Forstwirte als auch 400.000 Selbständige profitieren.
Mitarbeitererfolgsbeteiligung
Weiters forciert die neue Steuerreform ab 2022 eine Mitarbeitererfolgsbeteiligung. Unternehmer, die ihre Mitarbeiter am Unterehmenserfolg finanziell teilhaben lassen wollen, werden durch die Mitarbeitererfolgsbeteiligung durch die neue Steuerreform begünstigt. Maximal 10 Prozent des Unternehmensgewinns und bis zu 3.000 Euro pro Jahr und Mitarbeiter sind von der Lohnsteuer, Sozialversicherung und von den Lohnnebenkosten befreit.
Entlastung für die Wirtschaft
Auch die Wirtschaft profitiert von der Steuerreform. Wer Maßnahmen im Umweltbereich setzt, kann sich künftig einiges ersparen. So wird es bei der motorbezogenen Versicherungssteuer künftig bei Neuwagen ab 2020 auch eine CO2-Komponente geben. Je geringer der CO2-Ausstoß um so mehr erspart man sich bei der Versicherung. Auch wird es Anreize zur Nutzung von E-Fahrrrädern, Photovoltaikanlagen oder ökologische Energiequellen geben.
Körperschaftssteuer
So wird ab 2022 die Körperschaftssteuer von 25 auf 23 Prozent gesenkt. Im zweiten Schritt wird sie ab 2023 nochmals um zwei Prozentpunkte auf 21 Prozent gesenkt.
Gewinnfreibetrag
Weiters wird der Gewinnfreibetrag ab 2022 von 30.000 Euro auf 100.000 Euro erhöht.
Geringwertige Wirtschaftsgüter
Bereits ab 2020 wird die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 Euro auf 800 Euro und ab 2021 auf 1.000 Euro erhöht.
Kleinunternehmergrenze
Die Kleinunternehmergrenze wird ab 2020 auf 35.000 Euro angehoben.
Wer sein Unternehmen umweltbewusst führt (Nutzung von E-Mobilität, ökologischen Energiequellen, et.) wird zusätzlich steuerlich entlastet.
Vereinfachung und Entbürokratisierung
Ab 2021 wird das Steuerrecht modernisiert und vereinfacht. Bagatellsteuern, wie die Schaumweinsteuer, werden abgeschafft und die Lohnverrechnung soll vereinfacht werden.
Wie soll die Steuerreform finanziert werden?
Die Entlastung beträgt ab 2022 8,3 Milliarden Euro. Finanziert werden soll die Steuerreform einerseits durch den Budgetüberschuss dank der guten Konjunktur, weiters soll eine Milliarde Euro im Bund eingespart werden. Hinzukommen neue Einnahmequellen wie beispielsweise die Digitalsteuer, die Erhöhung der Tabaksteuer und die Schließung von Steuerschlupflöchern.
"Es ist eine ehrliche Reform, wir machen keine neuen Schulden", betont Finanzminister Löger.



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