Auffällig
Viele trächtige Katzen wurden im TierQuarTier aufgenommen

Die TierQuarTier-Tierärztinnen versorgten die Verletzungen der etwa einjährigen Katze und stellten bei der Routineuntersuchung eine Trächtigkeit im Anfangsstadium fest.  | Foto: TierQuarTier Wien
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  • Die TierQuarTier-Tierärztinnen versorgten die Verletzungen der etwa einjährigen Katze und stellten bei der Routineuntersuchung eine Trächtigkeit im Anfangsstadium fest.
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In den vergangenen Wochen wurde bei acht Katzen, die im TierQuarTier Wien aufgenommen wurden, eine Trächtigkeit nachgewiesen. Eine ungewöhnlich hohe Zahl für April, denn die eigentliche Babykatzen-Zeit beginnt gerade erst.

WIEN/DONAUSTADT. Katze Minou kauerte ängstlich unter einem Auto, ihr Nasenrücken war blutig aufgekratzt. Ihr klägliches Miauen fiel einer Passantin auf, die sofort die Tierrettung der Stadt Wien alarmierte, um Minou in Sicherheit zu bringen. Die TierQuarTier-Tierärztinnen versorgten die Verletzungen der etwa einjährigen Katze und stellten bei der Routineuntersuchung eine Trächtigkeit im Anfangsstadium fest. Sie trägt mindestens drei Babys in sich.

Zahlreiche trächtige Katzen wurden im TierQuarTier aufgenommen. | Foto: TierQuarTier Wien
  • Zahlreiche trächtige Katzen wurden im TierQuarTier aufgenommen.
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Fälle wie der von Minou häufen sich in den vergangenen Wochen im TierQuarTier Wien. „Im Vergleich zu den Vorjahren beobachten wir eine starke Zunahme an tragenden Katzen. Während es im gesamten Jahr 2022 sechs trächtige Katzen bei uns registriert wurden, sind es 2023 bis jetzt schon acht Fellnasen“, informiert Betriebsleiter Thomas Benda.

Eine Herausforderung, denn: „Die klassische Babykatzen-Zeit beginnt mit den wärmeren Frühlingsmonaten gerade erst“. Im TierQuarTier geht man davon aus, dass in den nächsten Wochen weitere trächtige Katzen bzw. Katzen und ihre Babys Quartier beziehen und die Fälle ausgesetzter Fellnasen sich häufen werden.

Kastration ist vorgeschrieben

„Diese Problematik ist in Wahrheit ein Teufelskreis, bei dem es nur Verlierer gibt. Katzen werden nicht kastriert, werden trächtig und deswegen verhältnismäßig oft ausgesetzt – und sind dadurch hohem Stress und Gefahren wie Autos ausgeliefert. Und die Menschen, die ein Tier aussetzen, machen sich strafbar und riskieren Strafen im vierstelligen Bereich“, so Benda.

Katze Minou kauerte ängstlich unter einem Auto, ihr Nasenrücken war blutig aufgekratzt.  | Foto: TierQuarTier Wien
  • Katze Minou kauerte ängstlich unter einem Auto, ihr Nasenrücken war blutig aufgekratzt.
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Unabhängig davon schreibt das österreichische Tierschutzgesetz bei Freigängerkatzen eine Kastration vor, um der unkontrollierten Fortpflanzung und der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen. Eine Kastration wird ab einem Lebensalter von fünf bis sechs Monaten empfohlen.

Jedes Tier wird untersucht

Jedes weibliche Tier, das im TierQuarTier ankommt, wird auf eine mögliche Trächtigkeit untersucht. Wenn der Ultraschall zeigt, dass Nachwuchs unterwegs ist, erfährt Sonja meist als Erste davon. Sie sucht und koordiniert für das TierQuarTier Pflegestellen, – also ein Zuhause auf Zeit für besonders pflegebedürftige Schützlinge. „Dazu zählen auch werdende Mamas und ihre Babys. Sie benötigen in den ersten Lebenswochen Zeit, Ruhe und Geborgenheit, denn diese Zeit ist für die Sozialisierung der Kleinen besonders wichtig.“, so Sonja.

Als Zuhause auf Zeit für Katzenfamilien kommen vor allem jene infrage, die bereits Erfahrung mit der Aufzucht von Tierbabys haben und ausreichend Zeit für die Betreuung mitbringen. „Wir sind immer wieder auf der Suche nach Menschen, die als Pflegestelle einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten möchten. Die Verantwortung, die man übernimmt, erfordert Herz und Einsatz – man begleitet die Tiere von der Pflege bis zum Auszug in ein passendes Für-Immer-Zuhause“, erklärt Sonja. Auf eine solche Pflegestelle durfte vor Kurzem auch Katze Minou ziehen.

Dort darf sie bald in Ruhe ihre Babys zur Welt bringen, sie großziehen und anschließend selbst in ein neues Leben starten. „So glimpflich wie Minous Geschichte gehen nicht alle aus. Aufgrund des Stresses, den die Tiere beim Aussetzen erleben, nehmen viele Katzen ihre Babys nicht an oder die Kitten versterben kurz nach der Geburt. Weil die meisten der tragenden Katzen selbst noch sehr jung sind, ist das Risiko bei der Geburt höher als üblich. Daher können wir nur appellieren: Lassen sie ihren Liebling rechtzeitig kastrieren!

Strafen bis zu 7.500 Euro

Dadurch kann jeder und jede einen Teil zum Tierschutz beitragen“, sagt Thomas Benda.
Haben Sie etwas Auffälliges gesehen oder wissen, woher ein ausgesetztes Tier stammt?
Dann melden Sie sich bitte bei dem Fundservice für Haustiere der Stadt Wien unter 01/4000 80 60. Das Aussetzen von Tieren ist verboten, es drohen Strafen bis zu 7.500 Euro!
Für das Zuhause auf Zeit kann man sich unter pflegestelle@tierquartier.at anmelden.

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