Abbruchreife
"Pickerl" für Wiener Altbauten soll Abriss verhindern

- So einige altehrwürdige Wiener Bauten fielen der "wirtschaftlichen Abbruchreife" bereits zum Opfer – wie etwa dieses Gründerzeithaus in der Sperrgasse 13.
- Foto: Patricia Hillinger
- hochgeladen von Patricia Hillinger
Die Stadt Wien tüftelt an einer großen Baurechtsnovelle, die noch heuer kommt. Diese soll auch eine Art "Pickerl" für Altbauten beinhalten. Damit alte Gebäude nicht irgendwann "wirtschaftlich abbruchreif" werden, sollen regelmäßige technische Überprüfungen an den Bauten stattfinden.
WIEN. Diese Tage geistert die sogenannte "wirtschaftliche Abbruchreife" durch die Medien. Was bedeutet das genau? Diese besagt vereinfacht dargestellt: Häuser müssen hier erhalten werden – außer horrende Kosten dafür rechtfertigen einen Abriss. Wenn die Sanierung den Wert des Hauses übersteigt wird der Abriss genehmigt – um etwa Platz für lukrativere Neubauten zu machen.
So einige altehrwürdige Wiener Bauten fielen der "wirtschaftlichen Abbruchreife" bereits zum Opfer und wurden dem Erdboden gleichgemacht. Jüngstes Beispiel: ein Gründerzeithaus in der Sperrgasse 13, das derzeit abgerissen wird – dafür soll an der Stelle ein Neubau kommen (die BezirksZeitung berichtete).
Gerhard Cech, Leiter der Wiener Baupolizei erklärte gegenüber dem ORF, dass das größte Problem der aktuellen Gesetzeslage sei, dass Missstände derzeit meist zu spät gemeldet werden. "Das Problem ist, dass in dem Augenblick, wo das Gebäude abbruchreif ist, wir nicht mehr viel daran ändern können. Wir müssen daher früher ansetzen, und müssen schauen, dass die Gebäude gar nicht erst in diesen Zustand kommen", so Cech.
"Pickerl" soll Bauzustand dokumentieren
Im Rathaus wird derzeit an einer großen Baurechtsnovelle gearbeitet, die noch heuer präsentiert wird. Für den Erhalt der rund 3.000 Wiener Altbauten soll eine Verpflichtung zu einer regelmäßigen, dokumentierten Überprüfung kommen, durchgeführt von Fachkräften der Baubranche – ähnlich wie beim "Pickerl" fürs Auto.
Interessengemeinschaften wie die "Initiative Denkmalschutz", aber auch Privatpersonen wie Archtiektur-Blogger Georg Scherer begrüßen jedenfalls diesen Schritt. Letzterer beobachtet und dokumentiert auf seiner privaten Internetseite wienschauen.at seit 2018 solche Fälle. Scherer fordert schon lange, dass Wiens Altbauten besser geschützt werden.
Das könnte dich auch interessieren:
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.