6. Jänner
Orthodoxe Wiener feiern Weihnachten nach julianischem Kalender

In den orthodoxen Kirchen wird Weihnachten oftmals nicht am 24. Dezember gefeiert. (Archiv)
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  • In den orthodoxen Kirchen wird Weihnachten oftmals nicht am 24. Dezember gefeiert. (Archiv)
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Die Mehrheit der etwa 134.000 in Wien lebenden orthodoxen Gläubigen feiert am 6. Jänner 2025 Heiligabend. Welche Orthodoxe nach dem julianischen und nicht nach dem gregorianischen Kalender feiern, erfährst du hier. Und MeinBezirk erklärt, was die Badnjak-Tradition ist.

WIEN. Am Montag, dem 6. Jänner 2025, wird nicht nur der Dreikönigstag gefeiert. Es ist auch der Heilige Abend für einen Teil der orthodoxen Gläubigen in Wien. Hiervon gibt es in der Hauptstadt rund 133.970. Dabei handelt es sich meistens um serbisch- oder russisch-orthodoxe sowie orientalisch-orthodoxe Christinnen und Christen, die Weihnachten nach dem julianischen Kalender feiern. 

Der julianische Kalender ist ein Vorgänger des heute in der westlichen Welt – und so auch in Wien – geltenden gregorianischen Kalenders. In den Jahren von 1900 bis 2099, also noch 74 Jahre lang, wird der orthodoxe Heiligabend stets am 6. Jänner des Folgejahres des gregorianischen Kalenders gefeiert. Und das von Kirchen, die zu den Patriarchaten von Moskau und Belgrad gehören, ebenso Gläubige der georgisch-orthodoxen Kirche. Übrigens: Neujahr wird bei Orthodoxen am 13. Jänner gefeiert.

Vielschichtige Kirche

Doch die orthodoxe Glaubensgemeinschaft ist deutlich vielschichtiger. Auf der anderen Seite feiern nämlich die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Antiochien, Alexandrien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland Weihnachten nach dem gregorianischen Kalender. Diesen Kalender haben im 20. Jahrhundert die orthodoxen Ostkirchen übernommen, mit Ausnahme der ukrainischen Orthodoxen, die zur griechisch-orthodoxen Metropolis gehören, aber ihre Feiertage nach dem julianischen Kalender feiern.

Die serbisch-orthodoxe Kirche in der Engerthstraße.
  • Die serbisch-orthodoxe Kirche in der Engerthstraße.
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Die oben genannte Zahl von 133.970 Gläubigen der orthodoxen Kirchen ist nur eine einige Jahre alte Schätzung der jeweiligen Pfarren, denn konkrete Zahlen gibt es jahrelang nicht. Etwa 70.000 davon sind serbisch-orthodox, gefolgt von 24.000 Griechisch-, 17.970 Rumänisch-, 12.000 Russisch- und 10.000 Bulgarisch-Orthodoxen.

"Badnjak"-Tradition und Gottesdienste

Traditionell wird zu Heiligabend der "Badnjak" gefällt. Dabei handelt es sich um die orthodoxe Version des Tannen- bzw. Weihnachtsbaums. Die Rede ist von einer jungen, ausgetrockneten Eiche, die festlich mit Kugeln und Lichtern geschmückt wird. Alle Besuchende der Kirchenmessen erhalten einen mit Stroh geschmückten Eichenast dazu, da sich auch viele einen "Badnjak" nicht leisten können.

Der "Badnjak" wird in der Kirche geweiht und in einem öffentlichen Ritual verbrannt, was an die Erlösung durch die Kreuzigung erinnern soll.

Die Badnjak-Tradition 2024 vor einer Kirche in Montenegro. | Foto: STEVO VASILJEVIC / REUTERS / picturedesk.com
  • Die Badnjak-Tradition 2024 vor einer Kirche in Montenegro.
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In der Kirche zum Akathist der Allerheiligsten Gottesmutter Maria ("Hram Akatista Presvete Bogorodice" auf Serbisch) findet am 6. Jänner um 8 Uhr ein Gottesdienst statt, die Abendmesse um 17 Uhr. Im Anschluss wird der "Badnjak" verbrannt. Am 7. Jänner finden die Gottesdienste um 9 und 18 Uhr statt.

Um 18 Uhr zu Heiligabend findet in der serbisch-orthodoxen Kirche zur Auferstehung Christi in der Engerthstraße 158 (2. Bezirk) das Abendgebet statt. In der serbisch-orthodoxen Diözese Österreich-Schweiz (3., Veithgasse 3) gibt es die Abendmesse um 18 Uhr sowie die Mitternachtsliturgie um 23.30 Uhr. Eine Abendmesse samt Brotsegnung und Badnjak-Tradition findet auch in der Kirche zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin (16., Neulerchenfelderstraße 47) statt.

In den vergangenen Jahren gab es zum orthodoxen Heiligabend, um 10 Uhr des 6. Jänners, in der Kapelle zum Heiligen Johannes Chrysostomos Wien (1., Hafnersteig 8) die göttliche Liturgie sowie Wasserweihe. Am ersten Weihnachtstag, den 7. Jänner, dann das gleiche Programm ebenso um 10 Uhr.

Auch die serbisch-orthodoxe Kirche feiert am 6. Jänner.(Archiv)
  • Auch die serbisch-orthodoxe Kirche feiert am 6. Jänner.(Archiv)
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Der Morgengottesdienst sowie die Bischöfliche Göttliche Liturgie gab es ab 8 Uhr mit der großen Wasserweihe in der Griechenkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit (1., Fleischmarkt 13).

Orthodoxe Kirchen in Wien - eine Auswahl

  • 1., Salzgries 3: Griechisch-orthodoxe Kirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit
  • 1., Griechengasse 5: Kirche zum Heiligen Georg
  • 2., Engerthstraße 158: Kirche Christi Auferstehung
  • 3., Jauresgasse 2: Russisch-orthodoxe Kathedrale der heiligen Dreifaltigkeit
  • 3., Veithgasse 3: Serbisch-orthodoxe Kathedrale zum Heiligen Sava
  • 11., Haidäckerstraße 31: Bulgarisch-orthodoxe Kirche Heilige Petka
  • 12., Lichtensterngasse 4a: Serbisch-orthodoxe Kirche, Tempel der Jungfrau
  • 16., Neulerchenfelderstraße 47: Kirche zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin
  • 22., Wagramer Straße 175: Rumänisch-orthodoxe Gemeinde Die Heiligen Väter

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