Helmut Qualtinger starb vor 30 Jahren

- Der Künstler wurde in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof beerdigt.
- Foto: Georg Ragyoczy
- hochgeladen von Maria-Theresia Klenner
Am 29. Oktober jährt sich der Todestag von Helmut Qualtinger zum 30. Mal. Der Schauspieler und Schriftsteller kannte die Seele der Wiener wie kein zweiter.
WIEN. Vor 30 Jahren schockte die Todesnachricht des Schauspielers, Kabarettisten und Schriftstellers Helmut Qualtinger das Land. Der Schauspieler verkühlte sich während der Dreharbeiten der Umberto Eco-Verfilmung "Der Name der Rose", in der er neben Weltstar Sean Connery spielte, stark. Zuviel für seinen durch jahrelange Alkoholsucht geschwächten Körper, Qualtinger verstarb am 29. September 1986 in Wien neun Tage vor seinem 58. Geburtstag.
Zwar gab Qualtinger gekonnt den Durchschnittswiener vom Stammtisch, doch aufgewachsen ist er im gehobenen Mittelstand am Alsergrund. Sein Vater war Lehrer und unterrichtete Mathematik, Physik und Chemie am Realgymnasium in der Glasergasse. Interessant: Friedrich Qualtinger war begeisterter Nationalsozialist - eine Neigung, die Sohn Helmut mit seiner Figur "Herr Karl" schonungslos karikierte.
Der junge Helmut gründete bereits als Schüler seine erste Theatergruppe, die "Mozart-Bühne". 1949 feierte der damals 20-Jährige mit seinem ersten eigenen Theaterstück in Graz Premiere. Allerdings wurde "Jugend vor dem Schranken" bereits am nächsten Tag aufgrund massiver Proteste abgesetzt - den Verfall der Jugend wollte man so kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht auf einer Bühne sehen.
Kobuk und Herr Karl
Mit seinen Kabaretts und Büchern hielt Qualtinger sein ganzes Leben lang der Gesellschaft den berühmten Spiegel vor. Doch auch privat war der Schauspieler ein Spaßvogel, der es liebte, die Medien zu foppen. Legendär sein Auftritt am Westbahnhof als "Kobuk": Eine Schar Reporter wartete im Juli 1951 auf den angeblich berühmten grönländischen Schriftsteller Kobuk, der sich als Helmut Qualtinger im Pelzmantel entpuppte.
Doch nicht nur im komischen Fach war Qualtinger angesiedelt, auch klassische Figuren von Dostojewski über Nestroy und Schiller bis zu Molnar und Horváth gab Qualtinger auf den deutschsprachigen Bühnen. Seinen Meilenstein setzte er sich mit dem "Herrn Karl", einem Einpersonenstück, das Qualtinger gemeinsam mit dem Schriftsteller und Kabarettisten Carl Merz 1961 geschrieben hat. Herr Karl, ein Angestellter eines Feinkostgeschäftes, der aus seinem Leben erzählt, ist nach wie vor der Inbegriff des Mitläufers.
Helmut Qualtinger ist auch 30 Jahre nach seinem Tod untrennbar mit Wien verbunden, wovon nicht zuletzt der "Helmut-Qualtinger-Hof" in Döbling und die "Helmut-Qualtinger-Gasse" auf der Landstraße zeugen.
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