Marianne Kohn
Die Königin der Wiener Nacht

- Marianne Kohn und Ela Angerer haben das letzte Jahr genutzt, um gemeinsam ein Buch herauszubringen.
- Foto: Raphael Just
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Marianne Kohn hat Kultstatus – die Grande Dame des Wiener Nachtlebens im Gespräch mit der bz.
WIEN. Marianne Kohn ist in Wien keine Unbekannte. Ihr Name ist ein Synonym für das einstige Wiener Nachtleben, die besten Zeiten des U4 und den unverkennbaren Wiener Grant.
"Du, ich hätte nie gedacht, dass über mich mal ein Buch geschrieben wird! Als der Nikki Brandstätter mit der Idee auf mich zugekommen ist, habe ich gedacht, er macht einen Spaß", startet die Ur-Wienerin vertraut ins Gespräch. "Aber gemeinsam mit der Ela Angerer hat das super funktioniert, wir kennen uns ja auch schon ewig", erläutert sie weiter. Wir treffen uns im Café Europa in der Zollergasse, wo sie Stammgast ist. Die Kohn ist auch mit Mitte 70 noch eine Erscheinung: Schwarzes Haar, welches auffällig frisiert ist, ein bemalter Herrenanzug ihres Modelabels "Povera" und zarte Tattoos im Gesicht.

- Marianne Kohn und Ela Angerer verbindet eine lange Freundschaft.
- Foto: Raphael Just
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Kindheit im Nachkriegswien
Der Werdegang von Marianne Kohn ist einzigartig: Als Kind einer jüdischen Mutter in der Nachkriegszeit in Wien wuchs sie mit strengen Eltern auf, das Verhältnis ist angespannt, die einzige Gemeinsamkeit ist die Liebe zur Oper. Als Teenager nimmt sie Reißaus nach Italien, wo sie in der Filmbranche Fuß fasst: "Wien war damals so schirch! Rom hingegen war in voller Blüte!"
Zurück in Wien wird sie schließlich zur Legende. Sie wird zur unhöflichsten Barkeeperin der Stadt gekürt, ist per Du mit Szene-Größen wie Falco und Niki Lauda und wird von internationalen Rockstars zu Backstage-Events eingeladen – doch sie blieb immer auf dem Boden, weiß Autorin und Freundin, Ela Angerer: "Ihr Umgang mit den Promis hat mich beeindruckt, sie hat vor niemandem einen Kniefall gemacht."
Auf dem Boden geblieben
Marianne Kohn sieht das alles sehr geerdet, die Größen, die sich bei ihr die Klinke in die Hand gaben, beurteilte sie nach ihrem Verhalten, weniger nach ihrem Ruhm, Falco hielt sie immer wieder dazu an, sich "endlich gescheit anzuziehen."

- Das Buch über Marianne Kohn hat 160 Seiten und kostet 36 Euro.
- Foto: Brandstätter Verlag
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Mit der Loos Bar verbindet sie mehr, als nur ein Arbeitsverhältnis; Ihr Großvater hat das Interieur für das Nachtlokal gemacht. "Als Kind habe ich schon immer von der Loos Bar geträumt, warum auch immer, da waren damals so viele Nutten. Aber jetzt ist es besser, als ich es mir jemals erträumt habe", erzählt sie.
Eine ihrer ersten großen Lieben galt der Oper, die sie immer mit einem engen Freund der Familie besuchte, auch hier hat sie besondere Vorlieben: "Ich bin kein Straußianer. Deutschsprachige Opern mag ich nicht. Die letzte Oper, die ich in Wien gesehen habe, war 'La fanciulla del West' von Giaccomo Puccini mit dem feschen Jonas Kaufmann."
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