Der detoxte Schrank der Andrea Händler
Im Escada-Overall in einem Club in Südfrankreich, mit einer nudefärbigen Fenditasche in Italien oder mit einer alten Lederjacke am Roller durch Margareten – Andrea Händler hat für jede Situation die passende Kleidung im Schrank.
WIEN. "Bevor ich mir ein teures Kleidungsstück kaufe, investiere ich lieber in ein Küchengerät", überrascht Andrea Händler gleich zur Begrüßung. "Das war aber nicht immer so, früher habe shoppen geliebt. Aber die Wertigkeit verlagert sich." Die Beute vergangener Shoppingtouren befindet sich ordentlich sortiert in zwei Kästen im Schlafzimmer der Margaretner Wohnung der Kabarettistin. "Gestern habe ich mir überlegt, was ich Euch zeigen könnte und habe das gleich zum Anlass genommen, wieder einmal auszumisten." Ausgemistet wird zweimal im Jahr, für jedes neues Stück wird ein altes Teil ausgemustert. Was bleiben darf, kann sich sehen lassen: Von lässig-casual über elegante Designerstücke bis hin zu Dirndln befinden sich im Schrank der Kabarettistin, die ab 29. April mit Angelika Hager, Maria Happel und Petra Morzé in "Polly Adler" auf der Bühne des Rabenhof Theaters steht.
"Ich bin nie Modetrends hinterher gelaufen, sindern habe immer getragen, was mir gefällt. Und das reicht von schrill bis Ton in Ton", so Händler, die bevorzugt Rot- und Grüntöne trägt, und präsentiert ihr neuestes Kleidungsstück, eine helle Bluse von Max Mara. "Ich achte darauf, dass Schuhe, Gürtel, Taschen und Handschuhe die gleiche Farbe haben", erklärt Händler und zieht eine pelzgefütterte Lederjacke aus dem Schrank. "Das ist mein ältestes Kleidungsstück. Ich habe sie mit 20 Jahren am Flohmarkt gekauft und mit Pelz von einer alten Jacke meiner Großmutter füttern lassen. Seit Sommer besitze ich einen Motorroller – da ist diese Jacke natürlich sehr praktisch."
Mit Lederjacke auf dem Motorroller
Mit dem Roller hat sich auch die Schuhroutine der Schauspielerin geändert: Wurde einst vorzugsweise zu dünnen Stilettos gegriffen, fällt die Wahl nun meist auf Stöckelschuhe mit dickem Absatz. "Früher zog ich mir auch für den Gang zum Billa High Heels an. Nun bin ich faul geworden und bevorzuge bequeme Schuhe." Ihre Schuhsammlung stapelt Händler in Kartons samt Foto in Kästen im Vorzimmer. "Mit Schuhen bin ich bis zum Tod ausgestattet. Aber bei einem schönen Paar juckt´s trotzdem immer wieder", so die Kabarettistin trocken und angelt sich einen Paar goldene Sandalen, das sie mit einem eleganten, schwarzen Jumpsuit von Escada kombiniert.
Gar nicht mehr "juckt" es hingegen bei einem Gang durch Shoppingtempel. "Ich bummel liebend gern durch Schustermann & Borenstein. Ich gehe mit dem angenehmen Gefühl durch, nichts mehr von alle dem haben zu müssen!" Was für jede Frau unglaublich klingt, ist auf einen eiskalten Entzug zurück zu führen. "Ich habe 2014 ein Shopping-Detox-Jahr gemacht und wirklich ein Jahr lang gar nichts gekauft, nicht einmal Söckchen. Anfangs war es komisch, doch mit der Zeit wird man unheimlich entspannt."
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