6. Februar 1998
25. Todestag der österreichischen Pop-Legende Falco

Er gilt bist heute als Österreichs einzige internationale Pop-Legende: Falco im Jahr 1993. | Foto: Wolfgang Simlinger
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  • Er gilt bist heute als Österreichs einzige internationale Pop-Legende: Falco im Jahr 1993.
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Am 6. Februar 1998 kam Johann "Hans" Hölzel bei einem Verkehrsunfall in der Dominikanischen Republik ums Leben. Anlässlich seines 25. Todestages wirft MeinBezirk.at einen Blick zurück auf das Leben des österreichischen Ausnahmekünstlers Falco, das viel zu früh tragisch endete.

ÖSTERREICH/WIEN. Es war eine Schocknachricht, die sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Nur eineinhalb Wochen vor seinem 41. Geburtstag kam der österreichische Weltstar Falco ums Leben. Es war der 6. Februar 1998, als Falco kur vor 17 Uhr mit seinem Geländewagen vom Parkplatz des Lokals "Tourist Disco" nahe Puerto Plata in der Dominikanischen Republik mit Vollgas auf die Landstraße fuhr. Ein Reisebus, der mit 100 km/h unterwegs war, konnte nicht mehr bremsen und krachte frontal in Falcos schwarzen Mitsubishi Pajero. Der Musiker war sofort tot.

Eine Obduktion ergab später, dass der Musiker einen Blutalkoholwert von 1,5 Promille sowie größere Mengen Kokain und Cannabis konsumiert hatte. Der Leichnam wurde nach Österreich überstellt, wo Falco am 14. Februar am Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt wurde. An der Beerdigung nahmen mehr als 4.000 Menschen teil. Die Mitglieder des Wiener Motorradclubs "MC Outsider Austria", die im legendären Video zu "Rock Me Amadeus" mitgespielt hatten, trugen den Sarg zu Grabe. Noch heute ist das Ehrengrab des Musikers Pilgerstätte für zahlreiche Fans.

Musikalisches Wunderkind

Geboren wurde Johann „Hans“ Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien. Die Familie bewohnte ein Haus in der Ziegelofengasse 26 in Margareten, das mittlerweile durch einen Neubau ersetzt wurde. Direkt gegenüber in der Ziegelofengasse 37 hatte seine Großmutter oberhalb des auch heute noch beliebten Wirtshauses "Zum Alten Fassl" eine Wohnung, die für den erwachsenen Falco später ein wichtiger Ort und eines seiner Stammlokale werden sollte.

Im Wirtshaus "Zum Alten Fassl" in Wien-Margareten war Stammlokal von Falco. Dort schrieb er auch an seinem Hit "Der Kommissar". | Foto: Niklas Varga
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Seine Eltern Alois und Maria trennten sich als er noch klein war, seine Mutter und seine Großmutter zogen ihn auf. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent. Schlager, die er im Radio hörte, sang er schon als kleiner Bub nach. Ein absolutes Gehör wurde bei ihm festgestellt. Mit vier Jahren bekamt Hans Hölzel ein Klavier geschenkt und erhielt Unterricht. Wenig später folgten ein Plattenspieler und eine Gitarre.

Erster Hit: "Der Kommissar"

Mit 16 Jahren schmiss er die Schule. Seine Mutter verpflichtete ihn daraufhin zu einer Lehre bei der Österreichischen Pensionsversicherungsanstalt. Auch die Lehre brach er ab. Mit Freunden gründete er die Band "Umspannwerk" und wandte sich während des Präsenzdienstes der Bassgitarre zu. Daneben spielte er in der Theaterrockband "Hallucination Company" von Ludwig "Wickerl" Adam, und in der legendären Schock-Rock-Truppe "Drahdiwaberl".

1975 schrieb er sich am Wiener Musikkonservatorium ein, beendete das Studium aber nach nur einem Semester um "richtiger Musiker" zu werden. Von 1974 bis 1982 lebte der Musiker in der Wohnung seiner Großmutter in Margareten, in der er seinen ersten Hit "Der Kommissar" schrieb. Der Popsong wurde 1981 veröffentlicht und war die erste Singleauskoppelung des Albums "Einzelhaft" (1982). Es war Hölzls erster Nummer-1-Hit, sowohl in Österreich als auch in zahlreichen anderen Ländern wie Deutschland, Spanien, Italien und sogar Japan. Rund sieben Millionen Mal verkaufte sich die Single.

Aus Hans Hölzel wird "Falco"

Während der Tour der "Hallucination Company" 1978 wurde aus Johann "Hans" Hölzel schließlich Falco. Wie er später erzählte, hatte er den DDR-Skispringer Falko Weißpflog im Fernsehen gesehen und war von dessen Leistung beeindruckt. Das "k" im Vornamen ersetzte er durch ein "c", um das Pseudonym auch internationaler wirken zu lassen.

Falco starb am 6. Februar 1998 in der Dominikanischen Republik. Sein größte Hit "Rock Me Amadeus" erreichte Platz ein in den US-Charts. | Foto: Conny de Beauclair
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Am Zenit des Erfolgs

Nach dem Hit "Der Kommissar" folgten "Jeanny" und "Vienna Calling" aus Falcos zweitem Album "Junge Römer" (1984). Die Singles wurden zum Verkaufsschlager in Europa. Zu diesem Zeitpunkt galt Falco bereits als internationaler Ausnahmekünstler, dessen Auftritte schneller ausverkauft waren, als die Veranstalter Karten ausgeben konnten.

Mit "Rock Me Aamadeus" setzte sich Falco bereits zu Lebzeiten selbst ein Denkmal. Als erster deutschsprachiger Popmusiker stürmte er mit dem Hit 1986 die Spitze der US-Charts, wo sich die Nummer drei Wochen lang auf Platz eins hielt. Falco stand am Zenit seines Erfolgs.

Absturz mit Drogen und Alkohol

So exzentrisch und laut Falco auch nach außen hin und bei seinen Auftritten war, galt er doch Zeit seines Lebens als sensibel, oftmals in sich gekehrt. An den enormen Erfolg von "Rock Me Amadeus" konnte Falco nicht mehr anknüpfen und fiel in ein tiefes Loch. Alkohol und Drogen begleiteten ihn, bis sie Mitte der 1990er Jahre Überhand gewannen.

Mehr und mehr zog sich der Ausnahmekünstler zurück, zog schließlich 1996 in die Dominikanische Republik. Dort, in seinem Haus in Puerto Plata, richtete er sich ein Tonstudio ein, um an seinem Comeback zu arbeiten. Zu diesem kam es nicht mehr - zumindest nicht zu Lebzeiten. Am 6. Februar 1998 verunfallte er.

Spekulationen und ein Hit posthum

Um seinen Tod rankten sich lange Zeit zahlreiche Verschwörungstheorien. Wenige Wochen nach seinem Tod wurde Falcos letztes Album „Out of the Dark (Into the Light)“ veröffentlicht. Die gleichnamige Single enthält die Textzeile "Muss ich denn sterben, um zu leben?". Viele Fans stellten deshalb in Frage, ob es sich bei Falcos Tod tatsächlich um einen Unfall gehandelt habe. "Out of the Dark" erreichte erneut die Spitze der Charts in Österreich, Deutschland und weiteren Ländern. Ein allerletzter Erfolg für Falco - wenn auch posthum.

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