Karlskirche
Wie die Reliefs an der rechten Triumphsäule restauriert werden

Manuela Fritz ist die Restauratorin der Reliefs an der rechten Triumphsäule. MeinBezirk hat sich gemeinsam mit ihr auf das Baugerüst getraut, um die Arbeiten zu begutachten. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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  • Manuela Fritz ist die Restauratorin der Reliefs an der rechten Triumphsäule. MeinBezirk hat sich gemeinsam mit ihr auf das Baugerüst getraut, um die Arbeiten zu begutachten.
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Manuela Fritz ist gemeinsam mit zwei anderen Kollegen mit der Restaurierung der Reliefs der rechten Triumphsäule der Karlskirche beauftragt. Bei einem Gespräch mit MeinBezirk auf den Gerüsten zeigt sie die Fortschritte und erklärt, wieso die Arbeiten derzeit stillstehen.

WIEN/WIEDEN. Seit Wochen ist die rechte Triumphsäule der Karlskirche von Baugerüst und Tüchern verdeckt. Über die Jahre hat die Natur ihren Tribut gefordert und die Reliefs auf den prunkvollen Natursteinpfeilern verkümmern lassen. Um sie wieder in alter Form strahlen zu lassen, werden diese nun restauriert.

Drei Profis wurden mit der Sanierung beauftragt: Martin Fliessnig, Josef Weninger und Manuela Fritz sind die Leiter des zehn Köpfe starken Teams. Mit Letzterer hat sich MeinBezirk auf die Gerüste gewagt, um die Arbeiten in Augenschein zu nehmen.

Auf den Gerüsten zu Hause

Die Erfahrung merkt man Fritz an. Ohne mit der Wimper zu zucken, kraxelt sie die eisernen und teils engen Gerüsttreppen empor: "Ich mache das seit Jahren, bin auf dieser Höhe praktisch zu Hause", scherzt sie. Sie ist ausgebildete Bildhauerin. Gelernt hat sie den Beruf bei der Universität für angewandte Künste, über Umwege ist sie bei der Restaurierung gelandet.

Mit Sorgfalt restaurierten Manuela Fritz und Co. Stock für Stock der Reliefs der Triumphsäule. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Inzwischen arbeitet sie seit Jahren als Restauratorin, die Reliefs zahlreicher bekannter Gebäude wurden mit Hammer und Meißel aus ihrer Hand wieder schön gemacht – so etwa die Innenrestaurierung des Grazers Dom oder das Eingangsfoyer der Wiener Staatsoper. Wie Fritz erklärt, sei die Witterung bei den Reliefs der Triumphsäulen nicht außergewöhnlich.

Jahrelang waren die Reliefs den Naturgewalten ausgesetzt und auch vergangene Restaurationsbemühungen seien an der jetzigen Situation schuld: "Früher hat man mit Festigungsmitteln gearbeitet, die man heute nicht mehr benutzen würde, weil sie dem Stein langfristig schaden. Das beheben wir jetzt".

Alte Fotos retten Säule

Teilweise waren die Reliefs vor dem Beginn der Restaurationsarbeiten so zerstört, dass für die Rekonstruktion Fotos aus dem Jahr 1905 hinzugezogen wurden. Mit diesen könne man noch erahnen, wie die Reliefs einst ausgeschaut haben. Besonders stolz ist Fritz auf die Restauration eines Gesichtes in den höheren Etagen: "Daran habe ich sicher drei Wochen gewerkelt. Es ist komplett aus Naturstein nachgebaut".

Besonders stolz ist die Restauratorin auf die durchgeführten Arbeiten an diesem Gesicht. Daran sei sie drei Wochen lang gesessen, erzählt sie. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Die Arbeiten sind an einem guten Punkt angelangt, stehen aber derzeit still. Das liege laut Fritz an den tiefen Temperaturen: "Als Nächstes müssen wir eine Kalkschlemme auftragen. Dafür braucht es aber konstant mehr als fünf Grad Celsius. Deshalb müssen wir bis zum Frühling warten und die Arbeiten verzögern sich".

Ruhig hält die Bildhauerin ihre Füße in der Zwischenzeit aber nicht. "Bald beginnen wir, die Kaiserloge in der Karlskirche zu restaurieren. Sobald die westliche Säule fertig restauriert ist, kommt die andere Triumphsäule dran." Eine halbe Stunde und ein paar zittrige Füße später ist wieder Boden unter den Füßen und das Interview zu Ende – Manuela Fritz aber wirkt, als wäre sie in Gedanken immer noch bei Natursteinen und Reliefs.

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