Vollpension: Mehlspeisen von der Oma

- Die beiden Back-Omis Linde (li.) und Elisabeth sind von Anfang an in der Vollpension mit dabei - ihre Back-Rezepte gibt es jetzt auch als Buch
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Im Lokal "Vollpension" backen gleich 20 Omis und fühlen sich im jungen Team so richtig wohl.
WIEDEN. Ein- bis zweimal pro Woche holt jede Omi ihre liebsten Kuchen- und Tortenrezepte hervor und beginnt zu backen – und zwar das, wozu sie gerade Lust und Laune hat. "Die Tagesmehlspeisen stehen bei uns nie auf der Karte, denn man weiß ja nicht, womit sie uns überraschen werden", lacht Julia Krenmayr, die gemeinsam mit Cornelia Kamleitner und Hannah Lux die "Vollpension" im Freihausviertel führt. Frei nach Omas Motto: "Gegessen wird, was auf den Tisch kommt."
Natürlich sieht es hier auch so aus, dass man sich in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlt: alte Möbel, ein großes Sofa namens "Dicke Berta", zusammengewürfelte Tische, Stühle, Regale, Krimskrams und jede Menge Bilder. Das Konzept der "Vollpension" ist ganz einfach: Hier backen echte Omas Kuchen und stillen damit bei den Gästen ein wenig die Sehnsucht nach der eigenen Kindheit. Volles Haus herrscht hier fast immer. Der jüngste Erfolg: "Gerade wurden wir auf der Internet-Plattform TripAdvisor auf Platz zwei der Kaffee- und Teehäuser Wiens gewählt", freut sich das Team. Aber nicht nur die Kuchen, sondern auch der soziale Anspruch dahinter ist eine Klasse für sich.
Wieder unter Leute kommen
Machen, was man gut und gerne tut, wieder unter die Leute kommen und in der Pension etwas dazuverdienen: Das ist die Idee hinter der "Vollpension". "Wir sind davon überzeugt, dass wir eine neue Form des Wirtschaftens brauchen – mit mehr Menschlichkeit und sozialem Gewissen. Wir wollen zeigen, dass man ein Gastro-Business auch oder gerade deswegen erfolgreich führen kann, wenn man mit Menschen arbeitet, die zwar keine Profis sind und in der Gesellschaft oft als ‚zu alt' gelten, die aber mit umso mehr Liebe, Hingabe und Herzlichkeit an ihren Job herangehen. Das schmeckt man in jedem Kuchen", so Lux.
Das bestätigt auch Back-Omi Elisabeth, die bereits 2014 dabei war, als die "Vollpension" noch nicht sesshaft war und in einem VW-Bus durch Österreichs Städte tourte. "Meine Schwiegertochter hat damals die Anzeige auf Facebook gesehen und ich dachte mir: Warum nur einmal die Woche für mein Enkerl backen? Ich wollte wieder unter Menschen kommen."
Omi-Flair mit Anspruch
"Gerade in Wien gibt es viele alleinstehende ältere Menschen, die eine Tätigkeit und Anschluss suchen. Die ‚Vollpension' bietet genau das: ein Zusatzeinkommen, Anschluss, Kontakt und ein Platzerl zum Reden und Zusammenkommen", so Julia Krenmayr.
Übrigens: Alle Omis sind gekommen, um zu bleiben. "Unsere Warteliste ist lang. Es ist schön, dass wir als junges Team mit unseren Omis zusammenwachsen", so Krenmayr.



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