Neue Gesichter gehören her

Günter Porta aus Telfs ist der Bezirksvorsitzende der SPÖ Ibk-Land | Foto: Larcher
  • Günter Porta aus Telfs ist der Bezirksvorsitzende der SPÖ Ibk-Land
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Wie überraschend kam für Sie der Rücktritt von Hannes Gschwentner als SP-Chef?
PORTA:
Gschwenter hat seinen Rücktritt nicht angekündigt. Er kommt aus meinem Bezirk, aus Thaur. Für mich kam das überraschend. Er hat gesehen, dass der Rückhalt für seine geplante Reform fehlt.

War das notwendig?
Die Korruptions-Vorwürfe gegen die Großparteien haben dem Image geschadet, auch auf Landes- und Bezirksebene. Leider wurde auch von der SPÖ viel zu wenig darauf hingewiesen, dass hauptsächlich ehem.FPÖ-Minister bzw. FPÖ-Politiker von diesen Korruptionsvorwürfen umfasst sind. Aber auch bei uns muss es zu personellen Änderungen kommen, das sehen die Leute als Signal. Es gehören neue Gesichter her.

Was sagen Sie zu LR Gerhard Reheis an der Parteispitze?
Reheis hat das Sozialresort im Land, er verkörpert etwas, wofür die SPÖ steht, z.B. soziale Kompetenz.

Reheis möchte einen Reformprozess starten – nötig?
Wir haben seit der letzten Wahl 2008 nur verloren, Reformen sind ständig notwendig, um für die Wähler attraktiv zu bleiben. Wir müssen alle von jung bis alt ansprechen.

Wie weit sind Sie mit der Erstellung der Bezirksliste?
Es gibt die Vorgabe, bis Ende August eine Liste zu erstellen, wir halten uns daran. Jedes SPÖ-Mitglied hat die Möglichkeit, sich zu bewerben, wir gehen ganz demokratisch vor.

Welche Personen sollen an der Spitze der SPÖ stehen?
Jeder soll die Chance haben, unser Bewerbungssystem lässt das zu. Mein Wunschkandidat für Gschwentners Nachfolge wäre A. Guggenbichler, er hat als Bürgermeister viel bewegt.

Guggenbichler will kein Regierungsamt annehmen.
Als Bgm. von Absam muss er sich entscheiden, ich verstehe das. Wenn er in die Regierung will, müsste er seinen Job lassen, da steht zu viel auf dem Spiel, wenn wir verlieren. Als Kandidat für den Landtag wäre er natürlich vorstellbar.

Warum hat die SPÖ in Tirol an Stimmen verloren?
Leider werden wir als Beiwagerl für die ÖVP gesehen. Aber wenn ich was bewegen will, muss ich mitregieren, auch wenn ich als Juniorpartner oft im Schatten der ÖVP stehe.

Schadet die Koalition VP-SP?
Ich sehe die Koaltition nicht negativ. Wir haben uns immer eingebracht und etwas bewegen können, nur waren die Signale nach außen zu schwach. Etwa bei der Agrar-Sache, die hat die SPÖ ins Rollen gebracht. Aber Profit daraus geschlagen hat die Liste Fritz.

Warum überlässt die SPÖ so ein Thema den anderen?
Der zuständige Landesrat ist Steixner. Wegen der ÖVP haben wir uns zurückgehalten, aus meiner Sicht ein Fehler.

Wie wollen Sie sich in die SPÖ Tirol einbringen?
Eines meiner Hauptthemen ist die Betreuung der Ortsorganisationen, das glaube ich ist zu kurz gekommen. Da sind die Wählerstimmen. Auch die befreundeten Organisationen sind mir wichtig. Neben der Kontaktpflege sind natürlich Senioren und auch Jugend, Pflege und Barrierefreiheit meine Bereiche, wo ich mich sehr gut auskenne und auch hauptberuflich tätig bin.

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