Gedenken an NS-Opfer
Stolpersteine wurden in drei Dörfern verlegt

Verlegung der ersten Steine in Axams: Bgm. Thomas Suitner, Dagmar Grohmann und Claudia Zocchi (li., MS Axams)
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In Axams, Birgitz und Götzens gab es am Sonntag ein Kunstprojekt, das an Opfer des Nationalsozialismus erinnern soll.

AXAMS/BIRGITZ/GÖTZENS. "Stolpersteine - ein Kunstprojekt für Europa", so nennt der Künstler Gunter Demnig seine Arbeit, mit der er die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig erhält.

Hintergrund

Zwischen 1933 und 1945 wurden Millionen Menschen aufgrund von Herkunft, ihrer Konfession, ihrer sexuellen Orientierung, der Zugehörigkeit zu einer Minderheit oder ihrer politischen Haltung vertrieben oder ermordet. Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung zählten auch zu den Betroffenen und wurden Opfer des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms.
Hannes Sulzenbacher (Co-Leiter QWIEN – Zentrum für queere Geschichte, Chefkurator Jüdisches Museum Wien) und Ina Friedmann (Institut f. Zeitgeschichte Universität Innsbruck) erinnerten in ihren Ansprachen an die schrecklichen Geschehnisse der damaligen Zeit.

Initiator

Auch im Westlichen Mittelgebirge lebten Menschen, die von diesem Schicksal betroffen waren.  Matthias Haslwanter aus Axams, dessen Urgroßmutter ebenfalls unter den Opfern war, initiierte diese Aktion, die bereits in mehreren Ländernd Raum greift Seine umfangreiche Recherchearbeit wurde von mehreren Stellen unterstützt, auch die Mittelschule Axams beteiligte sich an der Aufarbeitung. "Mit den Stolpersteinen erinnern wir an Maria Jordan, Aloisia Magerle und Ludwig Sobotnik aus Axams, Maria Haslwanter aus Birgitz, Konrad Abenthung und Alois Thomasat aus Götzens, denen das nationalsozialistische Gewaltregime das Menschsein aberkannt und sie zum Ziel von Verfolgung und Vernichtung gemacht hat."

Die Verlegung

... der ersten beiden Steinwürfel mit Messingplatz inkl. Inschrift startete im Axamer Pavillon. Bgm. Thomas Suitner, seine Stellvertreter/in Walter Mair und Martha Salchner sowie einige Gemeinderäte waren zur Stelle. Der Bürgermeister verlegte als Steinpate zusammen mit den weiteren Patinnen Dagmar Grohmann (kultur.werk.axams) und Claudia Zocchi (Mittelschule Axams) die Steine für Maria Jordan und Aloisia Magerle. Im Ortsteil Gries fungierte Gabi Kapferer-Pittracher (Zukunft Axams - die Grünen) als Patin für den Stein von Ludwig Sobotnik.

Stein für Urgroßmutter

Besonders ergreifend gestaltete sich der Festakt in Birgitz. Bgm. Markus Haid sprach die einleitenden Worte und ließ die Landesstraße für einen würdigen Akt der Erinnerung kurzfristig sperren, ehe Initiator Matthias Haslwanter mit tatkräftiger Unterstützung seiner beiden Kinder den Stein für seine Urgroßmutter Maria Haslwanter am Vorplatz der Kirche platzierte.
In Götzens hielt Vizebgm. Michael Schallner die Ansprache und fungierte auch als Pate für Konrad Abentung. Gemeinsam mit Angehörigen ziert jetzt ein Stolperstein den Vorplatz des Hauses in der Krapfengasse 5 in Götzens. Für den letzten Stein, der Alois Thomasat gewidmet ist, hat die Gemeinde Götzens die Patenschaft übernommen.
Siggi Haider und Max Bauer sorgten in Anwesenheit von vielen teilnehmenden Menschen für die würdige musikalische Umrahmung.

Initiator Matthias Haslwanter und seine Kinder setzten den Stein für seine Urgroßmutter in Birgitz.
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Spendenaktion in der Schule

Höchst bemerkenswert ist eine Aktion der 4c Klasse der MS Axams. Die Kinder haben als Spendenaktion einen Kuchenverkauf organisiert. Für dieses und noch weitere Projekte wurden 450,- Euro an Spenden eingenommen. Im Unterricht beschäftigte sich die Klasse außerdem mit den Schicksalen von Maria Haslwanter, Maria Jordan und Ludwig Sobotnik und arbeitete dabei mit Kopien von originalen Quellendokumenten.

Die 4c-Klasse der MS Axams organisierte eine Spendenaktion und beschäftigte sich mit der Geschichte.
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Informationen zu den Stolpersteinen: www.stolpersteine.eu
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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