Notfall App für Sicherheit auf schmalen Pfaden – mit Video!

Wenn etwas passiert: Durch die Positionsnummer wissen Leitstelle und Rettungskräfte genau, wo die verunfallte Person ist. So kann schnell geholfen werden. | Foto: Land Tirol/Berger
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  • Wenn etwas passiert: Durch die Positionsnummer wissen Leitstelle und Rettungskräfte genau, wo die verunfallte Person ist. So kann schnell geholfen werden.
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Die Zahl der Alpinunfälle mit dem Mountainbike hat sich 2017 im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppelt. Besonders auf den beliebten Singletrails kommt es immer wieder zu Unfällen. „Damit verunfallte Biker schnell und bestmöglich versorgt werden können und Rettungskräfte nicht lange suchen müssen, ist es wichtig, den Standort genau zu kennen. Wir setzten deshalb speziell bei Singletrails auf ein Sicherheitskonzept mit den Säulen Notfall APP, Rettungspunkte und Rettungskonzept der Bergrettung“, erklärt LHStv. Josef Geisler. Die Erfüllung der Sicherheitsstandards ist gleichzeitig Fördervoraussetzung für eine Landesunterstützung für den Bau von Singletrails.

96 Singletrails

... mit einer Gesamtlänge von 220 Kilometern gibt es derzeit in Tirol. Tendenz weiterhin stark steigend. Acht dieser schmalen Pfade sind bereits mit so genannten Rettungspunkten ausgestattet. Derzeit werden die bestehenden Trails in Serfaus-Fiss-Ladis, Sölden, Nauders, Neustift, St. Johann i. T., Kals und im Bikepark Innsbruck In Mutters/Götzens mit diesem System ausgerüstet. In den nächsten Jahren sollen auch Wanderwege mit einem einheitlichen System an Rettungspunkten ausgerüstet werden. „Wir schreiben in Tirol auch im Sport die Sicherheit von Einheimischen und Gästen groß“, freut sich Geisler.

Rettungspunkte

Hierbei handelt es sich um Schilder, die alle 150 bis 200 Meter entlang von Trails an gut sichtbaren Stellen aufgestellt werden. Neben den Notrufnummern findet sich auf den Schildern eine sechsstellige Positionsnummer. „Diese gibt der Leitstelle und den Rettungskräften Auskunft über den genauen Standort. Denn nur wenige Biker sind in der Lage, präzise Ortsangaben zu machen“, erläutert Christian Schwaninger von der Landesforstdirektion. Diese hat ein Trailhandbuch mit Empfehlungen zum nachhaltigen Bau und zum Betrieb von Singletrails erstellt und unterstützt den Bau mit 50 Prozent der Nettokosten.

Gutes Beispiel

Mit gutem Beispiel voran geht in Sachen Sicherheit beispielsweise der Bikepark Innsbruck in Mutters/Götzens. Der Trail „The Chainless One“ ist bereits mit Rettungspunkten versehen. Die weiteren Trails auf der Muttereralm folgen demnächst. Zudem werden Schilder auf das richtige Verhalten und die Notfall APP hinweisen. „Für uns sind diese Sicherheitsmaßnahmen eine Selbstverständlichkeit. Wir wollen unseren Bikern vor allem tolle Trails in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bieten. Wir fühlen uns aber auch dafür verantwortlich, dass rasch und wirksam geholfen werden kann, wenn etwas passiert“, so Sabine Oswald vom Bikepark Innsbruck. „Und als Austragungsort für das weltweit größte Gravity-Mountainbike-Festival Crankworx stehen wir auch international in der Auslage.“

Präzise Ortsangabe – schnelle Hilfe

Genau zu wissen, wo sich die oder der Verletzte befindet, ist für die Einsatzkräfte von großem Vorteil. „So können wir den optimalen Weg für Zugang und Abtransport bestimmen und das Material für den Bergeeinsatz gezielt auswählen“, schildert Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. Trails, die mit Rettungspunkten ausgestattet sind, verfügen auch über ein entsprechendes Rettungskonzept. Dort ist festgelegt, welcher Punkt von den Rettungskräften wie am besten zu erreichen ist, welche Strecken mit dem Einsatzfahrzeug zurückgelegt werden können und welche zu Fuß bewältigt werden müssen.

Notruf per App

Das System der Rettungspunkte zielt vor allem auf Gäste ab. Einheimischen SportlerInnen empfiehlt Sportreferent LHStv Geisler auch die Installation der Notfall App. Diese wurde von Land Tirol, Leitstelle Tirol und Bergrettung Tirol 2012 entwickelt und übermittelt gleichzeitig mit dem Notruf auch die genauen GPS-Koordinaten. „Durch die genaue Ortung kann verunfallten Bergsportlerinnen und Bergsportlern schnell und effizient geholfen werden. Langwierige Suchaktionen werden dadurch vermieden. Das erleichtert die Arbeit der Leitstelle und der Einsatzkräfte enorm“, weiß Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol aus der täglichen Praxis.
Notfall APP installieren
Die Notfall APP des Landes Tirol, der Leitstelle Tirol und der Bergrettung Tirol wurde bislang rund 60.000 Mal heruntergeladen (https://www.tirol.gv.at/notfall-tirol-app/). Ein bis zwei Mal pro Wochen werden alpine Notfälle über die Notfall APP gemeldet. Der QR-Code mit dem Downloadlink für die Notfall APP ist nunmehr auch auf Schildern am Beginn zahlreicher Trails und bei den Bergbahnen zu finden.

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