Teichalm
Steirisches Renaturierungsprojekt schützt seltenes Hochmoor

Das Latschen-Hochmoor auf der Teichalm: Ein einzigartiger Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere, der durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen in seiner Vielfalt erhalten wird. | Foto: Roland Montaperti
5Bilder
  • Das Latschen-Hochmoor auf der Teichalm: Ein einzigartiger Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere, der durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen in seiner Vielfalt erhalten wird.
  • Foto: Roland Montaperti
  • hochgeladen von Roland Montaperti

Unabhängig von den politischen Diskussionen in Europa geht die Steiermark konsequent ihren eigenen Weg: Mehr als 30 Renaturierungsprojekte wurden in den letzten vier Jahren umgesetzt, um die natürliche Vielfalt und die Gesundheit der Ökosysteme zu fördern. Eines davon befindet sich auf der Teichalm im Bezirk Weiz.

WEIZ/GRAZ-UMGEBUNG. Die Steiermark setzt ein starkes Zeichen für den Naturschutz und macht Ernst mit der Erhaltung ihrer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften. Unabhängig von den aktuellen europaweiten und bundespolitischen Diskussionen über die EU-Renaturierungsverordnung beschreitet das Bundesland einen naturverbundenen Weg.

Seltene Moore werden renaturiert

In den letzten vier Jahren hat das Naturschutzreferat des Landes Steiermark mehr als 30 große Renaturierungsprojekte gefördert und umgesetzt. Diese Maßnahmen, die sich über die gesamte Region erstrecken, sollen die biologische Vielfalt erhalten und wiederherstellen, die durch Bodenversiegelung, intensive Landwirtschaft und den Klimawandel zunehmend bedroht ist. Zu diesen Projekten zählen auch die Renaturierung von Mooren im Rahmen der bundesweiten Aktion „AMooRe“. In diesem Zusammenhang werden in der Steiermark zehn Moore, darunter drei größere Talbodenmoore, renaturiert. Das Land stellt hierfür über 2,3 Millionen Euro bereit, ergänzt durch EU-Mittel beträgt das Budget sogar mehr als fünf Millionen Euro.

V.l.: Fritz Stockreiter, Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Weiz, Umwelt-Landesrätin Ursula Lackner und Ortseinsatzleiter Johann Schlegl beim Hochmoor auf der Teichalm. | Foto: Land Steiermark / Purgstaller
  • V.l.: Fritz Stockreiter, Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Weiz, Umwelt-Landesrätin Ursula Lackner und Ortseinsatzleiter Johann Schlegl beim Hochmoor auf der Teichalm.
  • Foto: Land Steiermark / Purgstaller
  • hochgeladen von Barbara Vorraber

Vorzeigeprojekt auf der Teichalm

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die erfolgreiche Renaturierung in der Steiermark ist das „Latschen-Hochmoor“ auf der Teichalm.Es ist das einzige seiner Art im Grazer Bergland und zählt zu den letzten seiner Art in ganz Österreich. Dieses Hochmoor beherbergt eine außergewöhnliche Flora und Fauna, die sich an die extremen Bedingungen des Moores angepasst hat. Seit 2012 wird das Moor regelmäßig gepflegt, um den einzigartigen Lebensraum zu erhalten. Dazu gehört das Entfernen von Gehölzen und die Anlage eines Wasserrückstaus, um das Moor vor dem Austrocknen zu bewahren. Im Jahr 2022 wurden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die speziellen Pflanzenarten wie das Scheiden-Wollgras und den fleischfressenden Sonnentau zu schützen. Auch die Fauna des Moores ist bemerkenswert: Der seltene Perlmuttfalter und die Larven der Gemeinen Heidelibelle finden hier ideale Lebensbedingungen. Besonders im Frühjahr tummeln sich unzählige Kaulquappen des Grasfrosches in den Wasserstellen des Moores.

Die Pflegemaßnahmen wurden bisher von der Berg- und Naturwacht Passail, St. Kathrein am Offenegg und Breitenau durchgeführt.

Entscheidender Beitrag für die Natur

Umwelt-Landesrätin Ursula Lackner, die kürzlich auf der Teichalm zu Gast war, betont, dass diese Renaturierungsprojekte einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der steirischen Natur- und Kulturlandschaften leisten. „Naturschutz ist auch Menschenschutz“, unterstreicht sie und weist darauf hin, dass intakte Ökosysteme maßgeblich dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels wie Hochwasser, Murenabgänge und Dürreperioden abzumildern. Die Projekte sind darauf ausgerichtet, die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu sichern und eine lebenswerte Steiermark zu erhalten.

„Ein besonderer Dank gilt all jenen, die mit großem Engagement zum Erfolg der Maßnahmen beitragen“, so Lackner abschließend. Mit dem fast verdoppelten Naturschutzbudget und der Umsetzung zahlreicher Projekte zeigt die Steiermark, dass es möglich ist, Naturschutz und Menschenschutz Hand in Hand gehen zu lassen und so die Basis für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.

Auch interessant:

Innovationspartnerschaft für grüne Zukunft der Region
Europas Radsporttalente starteten in der Oststeiermark
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Pischelsdorf am Kulm liegt im oststeirischen Hügelland. Die Gemeinde liegt in einer Höhenlage von 350 bis 700 Meter über dem Meer.  | Foto: Gernot Ambros
12

Ortsreportage Pischelsdorf
Eine Oase der Nachhaltigkeit für Pischelsdorf

Eine Parkanlage, die mehr als nur Grünfläche ist: In Pischelsdorf entsteht ein innovativer Naherholungsraum, der Erholung, Bildung und Naturerleben auf knapp einem Hektar vereint. Klimafreundliche Gestaltung, ein Naturteich, eine Freiluftklasse und vielseitige Treffpunkte machen das Projekt zu einem Leuchtturm für nachhaltige Ortsentwicklung. PISCHELSDORF. Mit einem ehrgeizigen Plan zur Schaffung eines ökologischen Naherholungsraums steht die Marktgemeinde Pischelsdorf am Kulm kurz davor, eine...

  • Stmk
  • Weiz
  • Nina Chibici
Anzeige
In der Oststeiermark liegt der Anteil an Frauen, die in die Selbstständigkeit wechseln, über dem Steiermark-Durchschnitt. Beim Gründen helfen Angebote, wie die "Startup Schmiede Oststeiermark". | Foto: Startup Schmiede Oststeiermark
5

Female Founders
Oststeirische Unternehmerinnen auf Erfolgskurs

Zwei erfolgreiche Oststeirerinnen plaudern aus dem Unternehmerinnen-Nähkästchen: Was es zum Gründen braucht und wie weibliches Unternehmerinnentum die Geschlechtergleichheit am Land fördern kann. OSTSTEIERMARK. Elisabeth Leitner ist stetig unterwegs in unterschiedlichsten Schulen, um Kindern mit ihren Maskottchen Gary und Fiona viel Nützliches über Taschengeld, bewussten Konsum und den sorgsamen Umgang mit Geld zu erzählen. Immer mit dabei: Ihr selbst entwickeltes Memo-Spiel, das den Kleinen...

  • Stmk
  • Weiz
  • Aus der Region
Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery
1

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.