Honig-Prämierung
Die fleißigen Bienen aus dem Oberen Feistritztal
Am 10. November wurden in Wieselburg im Rahmen des Wettbewerbes „Die goldene Honigwabe“ wieder Honige aus ganz Österreich ausgezeichnet. Unter den vielen Preisträgerinnen und Preisträgern waren auch Imkerinnen und Imker aus dem Bezirk Weiz.
FEISTRITZTAL/ST. KATHREIN A. HAUENSTEIN. Alljährlich findet in Wieselburg der Wettbewerb "Die goldene Honigwabe" statt. Die Imkerinnen und Imker im ganzen Bezirk Weiz freuen sich über viele Medaillen, die für die hohe Qualität stehen, die jährlich von den fleißigen Bienen produziert wird.
Drei Imkerinnen und Imker aus Peter Roseggers Waldheimat, St. Kathrein am Hauenstein freuen sich über insgesamt acht Goldmedaillen für Honig, eine Goldmedaille für Met sowie eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen für ihren Honig erreichen. "Die Arbeit mit den Bienen ist etwas ganz Besonderes für uns. Wie bei der Arbeit mit jedem anderen Tier gehört auch bei der Imkerei viel Liebe mit dazu. Das schmeckt man am Ende dann mit dem Löffel Honig," erzählt Roswitha Schaberreiter. Sie wurde heuer mit fünf Goldmedaillen ausgezeichnet.
Die fleißigen Bienen
Insgesamt werden von den drei Imkern im Oberen Feistritztal – Rudolf Brandl, Markus Baumgartner und Roswitha Schaberreiter - rund 120 Bienenvölker bewirtschaftet. In einem Bienenstock leben über den Sommer rund 40.000 Bienen, jetzt im Winter schrumpft die Volksstärke auf etwa 8.000 bis 10.000. Diese sogenannten Winterbienen haben die Aufgabe, die Königin in den Wintermonaten zu versorgen. Sobald der Frühling an die Tür klopft, beginnt diese sofort mit der Eiablage, damit das Bienenvolk wieder zu seiner üblichen Größe heranwachsen kann. Denn klar ist: Je größer das Volk umso mehr Honig kann produziert werden.
Die Honigernte findet von Mai bis Ende Juli statt. Jetzt, wenn die Tage kürzer und kälter werden haben die Bienen Urlaub und ziehen sich in ihren Bienenstock zurück. Mit dem Ende der Honigproduktion beginnt für die Imker die Zeit, in der Parasiten wie die Varroamilbe, die sich auch bei uns in den Bienenstöcken vermehrt, bekämpft werden. Diese Milbe saugt sich an den Bienenlarven und Bienen fest, und ernährt sich von deren Körperfett was die Bienen schwächt und schließlich tötet.
Regionaler Honig überzeugt in allen Bereichen
Greift man zu einem Glas Honig im Geschäft, findet man oft als Herkunft: Honig aus EU- und Nicht-EU- Ländern. Dies ist zwar korrekt, ist aber nicht aussagekräftig. Es gibt keine Auskunft aus welchen Ländern der Honig stammt. Honig aus Nicht-EU-Ländern wird meist erhitzt und filtriert, das heißt alle wertvollen Stoffe sind zerstört.
Der Pollen wird herausgefiltert, damit kann auch kein Rückschluss gezogen werden, woher der Honig stammt. Oft wir Honig mit Sirup, der nur einen Bruchteil von Honig kostet, verfälscht. Auf heimischen Honig findet man Name und Adresse des Imkereibetriebes. Er darf weder erhitzt noch filtriert werden. Dass er früher oder später (je nach Honigsorte) kristallisiert (kandiert), ist ein Zeichen seiner Naturbelassenheit. Blütenhonige kandieren sehr rasch, Waldhonig, insbesondere Tannenhonig bleibt über eine sehr lange Zeit flüssig. Durch vorsichtiges Erwärmen im Wasserbad bis 40 Grad Celsius kann er wieder verflüssigt werden.
Wie sind die Unterschiede zwischen den Honigsorten?
Es unterscheiden sich Honigtau- bzw. Waldhonig von Blütenhonig in einigen Aspekten:
- Aussehen: Waldhonig hat eine dunkle Farbe, Blütenhonig ist (je nach Sorte) deutlich heller.
- Geschmack: Im Vergleich zu Blütenhonig schmeckt Waldhonig kräftiger, etwas würzig und herber, häufig mit einer malzigen Note.
- Konsistenz: Waldhonig hat oft eine festere Konsistenz, bleibt jedoch länger flüssig als Blütenhonig.
- Bestandteile: In Waldhonig ist weniger Glukose und Fruktose enthalten als in Blütenhonig. Außerdem liefert Waldhonig mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als Blütenhonig.
Blütenhonig besteht überwiegend aus Nektar. Für den Waldhonig, welcher erst nach der Obstblüte produziert wird, sammeln die Bienen den sogenannten Honigtau. Dieser ist vor allem an Tannen und Fichten zu finden.
Was macht Honig eigentlich zu Bio-Honig?
Bienen suchen selbstständig nach Nahrung. Man kann keiner Biene sagen, welche Blüten sie befliegen soll. Es gibt ein paar Punkte, die allerdings für den Bio-Imker besonders wichtig sind.- Die Biene wählt die Blüte, der Imker den Standort der Bienenstöcke.
- Schädlinge werden ohne aggressive Mittel bekämpft, was verhindert, dass sich Schadstoffe in Waben und im Honig anreichern.
- Schadstoffhaltige Farben und Styropor müssen Bio-Bienenstöcken fernbleiben.
- Bio-Bienen müssen auch Bio gefüttert werden.
- Das Stutzen der Flügel von Bienenköniginnen ist in der Bio-Imkerei verboten.
- Bio-Bienenstöcke müssen bio gereinigt werden.
- Bio-Imker werden mindestens einmal jährlich kontrolliert.
Das soll aber nicht heißen, dass jeder konventionelle Imker all diese Vorgaben ignoriert. Die heimischen Imker sind sehr gewissenhaft und nehmen ihre Verantwortung den Tieren und der Umwelt gegenüber sehr ernst. "Jeder Imker isst auch seinen eigenen Honig und möchte darum auch nur das Beste produzieren. In jedem Glas steckt ganz viel Liebe und das schmeckt man einfach," ist die Imkerin überzeugt.
Auch interessant:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.