Ruhestätte im Wald in Vorarlberg
Bludescher Klosterwald macht es endlich möglich

- Die letzte Ruhestätte unter einem Baum
- Foto: Klosterwald Verwaltungs GmbH
- hochgeladen von Isabelle Cerha
Die letzte Ruhestätte unter einem Baum im Wald und im "Ländle" soll ab Frühjahr 2024 in Vorarlberg endlich möglich sein.
Immer mehr Menschen gefällt der Gedanke, in einem naturnahen Wald unter einem Baum die letzte Ruhestätte zu finden. Schon zu Lebzeiten diesen Baum auszusuchen und gemeinsam einen Ort zu wählen, an dem man einander gedenken kann. Dabei die tröstliche Kraft der Natur zu nutzen, Ruhe und Frieden zu finden. In Vorarlberg ist dies voraussichtlich ab Frühjahr 2024 in
Bludesch möglich.
Am 20. Dezember 2023 unterzeichneten die Gemeinde Bludesch und die Klosterwald Verwaltungs GmbH den Vertrag zur Einrichtung des ersten Bestattungswaldes in Vorarlberg. Dafür steht ein rund acht Hektar großer Bestattungswald, der sich im Eigentum der Gemeinde Bludesch befindet, zur Verfügung. Betrieben wird die letzte Ruhestätte künftig von der Klosterwald Verwaltungs GmbH.
Malerisches Waldgebiet
Der Klosterwald Bludesch, GPS-Koordinate: 47.204251, 9.737746, ist ein malerisches und lebendiges Waldgebiet, das sich zwischen den Gemeinden Schnifis und Bludesch erstreckt. Der Wald beheimatet eine reiche Vielfalt an Baumarten. Vom Andachtsplatz aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf die rund 2.000 Meter hohe Mondspitze. Dieser Ort bietet eine wunderbare Kulisse für Ruhe und Besinnung, umgeben von der üppigen und vielfältigen Vegetation des Klosterwaldes. Die geplante Waldbestattung ist für alle Konfessionen beziehungsweise Atheisten und auch für Menschen aus ganz Vorarlberg offen. Der Bludescher Bürgermeister Martin Konzet betont, dass der Wald, der sich bei der Schnifner Straße im Bereich des Igelplatzes befindet auch weiter als Erholungsgebiet erhalten bleibt.
„Es wird keine Blumensträuße, Grabsteine und -schmuck, Kränze, offenes Feuer oder sonstige umweltschädliche Praktiken geben.”
Da bei der Waldbestattung die Bäume als natürliche Grabsteine dienen, gibt es keine Notwendigkeit für die Grabpflege – diese übernimmt die Natur.
500 Einzel-, Familien- oder Gemeinschaftsbäume
In dem Wald werden zunächst etwa 500 Bäume als Bestattungsbäume bereitgestellt. Zur Auswahl stehen Einzel- oder Familienbäume sowie Gemeinschaftsbäume. Pro Baum können jeweils bis zu zehn Urnen beigesetzt werden. Die Nutzung der Bestattungsplätze wird für 25 oder 50 Jahre angeboten. Für die Beisetzung sind lediglich umweltfreundliche, biologisch abbaubare Urnen zugelassen. Jeder Baum erhält zudem eine dezente Namenstafel mit den Angaben der Verstorbenen.
Waldführungen ab April 2024
Nach der Vertragsunterzeichnung beginnen die letzten vorbereitenden Maßnahmen, dazu gehören das Einmessen und die Kartierung der Bäume sowie die Errichtung eines Andachtsplatzes. Der Betrieb soll im Frühjahr 2024 aufgenommen werden. Ab April 2024 finden monatlich kostenlose Informationsveranstaltungen in Form von einer Waldführung statt.


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