Eine blaue Tonne für den Gelben Sack
Erich Mistelbauer aus Allhartsberg will mit seinem "Plastik-Colli" den Gelben Sack revolutionieren.
ALLHARTSBERG. "Mit den Gelben Säcken fahren wir Luft durch die Gegend. Und mich hat es gestört, dass diese Säcke reißen, wenn man zu fest hineindrückt", sagt Erich Mistelbauer aus Allhartsberg. Ein Umstand, der ihn ein neues Tonnensystem speziell für Gelbe Säcke entwickeln ließ.
Zerdrückte Flaschen
"In den Gelben Säcken werden hauptsächlich Hohlkörper wie PET-Flaschen entsorgt. Momentan machen sich leider wenige die Mühe, den Verpackungsmüll platzsparend verdichtet zu entsorgen. Das heißt, etwa 30 bis 50 Prozent des Inhalts des Sacks sind Luft. Solches ungenutztes Volumen kostet unnötige Rohstoffe, Energie und somit Geld. Drückt man den Inhalt des Sacks zusammen, können Risse entstehen", so Erich Mistelbauer.
Mit dem von ihm entwickelten fahrbaren Wertstoffsammler "Plastik-Colli" soll diesen Problemen entgegengewirkt werden. "Die Tonne gibt Stabilität und so kann das Volumen gut genutzt und der Inhalt ordentlich zusammengedrückt werden, weil nichts reißen kann", erklärt der Allhartsberger Erfinder. Ist der Sack voll, kann er einfach von vorne entnommen werden. Mit einer am "Plastik-Colli" montierten Zangenpresse kann der Plastikmüll zerdrückt und so verkleinert werden. "Ein normaler Gelber Sack ist mit etwa fünf Kilo Plastikmüll gefüllt, bei Sammlung im Plastik-Colli passen sieben Kilo in den Sack", erklärt Mistelbauer.
Die Ersparniss
Etwa 17 Gelbe Säcke braucht jeder Haushalt im Jahr. Mithilfe des "Plastik-Colli" soll jeder Haushalt mindestens drei Säcke einsparen. Der Bezirk Amstetten benötigt im Jahr etwa 731.000 Säcke mit einem Gewicht von 51.000 Kilo Kunststoff, der dafür erzeugt werden muss. Laut den Berechnungen von Erich Mistelbauer wäre das Einsparungspotenzial durch den "Plastik-Colli" bei der Herstellung der Säcke 9.000 Kilo Kunststoff. Der Sammelbehälter ist ohne Pressvorrichtung um 325 Euro bei der Firma Metalltechnik Schiefer in Allhartsberg erhältlich.
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